Donnerstag, 3. November 2005

UNAM unter den 100 besten Unis der Welt

Laut der Londoner The Times gehört die mexicanische staatliche Universität Universidad Autónoma de México (UNAM) zu den 100 besten Unis der Welt - noch vor teuren und (angeblich?) renommierten Privat-Unis wie z.B. Georgetown oder University of California Los Angeles (UCLA) liegt sie auf Platz 95; bei den Wissenschaften auf Platz 93; im Feld der Künste und Humanitäten ist sie sogar auf Platz 20.

Die UNAM ist demnach die beste Universität im ganzen spanisch/portugiesisch-sprachigen Raum ("Iberoamérica"); die, die folgen sind die Universidad Autónoma de Madrid (Platz 183; Privatuni) und die Universität von São Paulo (Platz 196; staatliche Uni).
Sogar deutsche Unis werden ausgestochen (naja, das ist nicht besonders schwierig, oder?): Frankfurt liegt in der Gesamtwertung hinter ihr, bei den Wissenschaften läßt sie Hamburg hinter sich, und bei Kunst/Humanität liegt die UNAM vor den Unis von Heidelberg und Frankfurt.

Warum das alles so wichtig ist?
Es zeigt, dass die famosen mexicanischen Privat-Unis, allen voran die Halsabschneider Tec de Monterrey (ITESM), Universidad Iberoamericana, Unitec und Konsorten, wo man für ein Komplett-Studium locker US$ 50.000,- loswerden kann und die nicht mal im entferntesten in der genannten The Times-Liste auftauchen, in der Praxis nicht viel taugen und nur Image sind für reiche Fuzzis.
Und es sagt mir persönlich, der gerade dabei ist, eine Grafikdesigner-Position in meiner Firma zu besetzen, dass ich Tec/Ibero/Unitec/sonstwelche fresa-Uni-Leute links liegen lassen und mich auf die besser ausgebildeten Escuela Nacional de Artes Plásticas (ENAP) (= UNAM) -Absolventen konzentrieren sollte.

(mehr in La Jornada)

Ergänzung: auf der Seite der Shanghai Jiao Tong University findet man eine komplettere Liste; dort ist die Tec de Monterrey auch nicht unter den ersten 500 (Danke, Stephan!).
Vielleicht sollte ich anfügen, dass diese Liste nach dem Kriterium "Akademische Ausbildung" erstellt wurde. Zweifelsohne werden an den privaten Pay-Unis Leute für die Industrie (also nach deren Maßstäben) ausgebildet; also (angeblich?) Praxis-näher... - aber das hatte ich mit meinem (fast kostenlosen) Fachhochschul-Studium auch...

4 Kommentare:

Anonymous Anonym schrieb...

Das ist echt mal interessant. Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken ein Auslandssemester in Mexiko zu machen und hätte auch eher gedacht das die privaten Unis tendenziell besser seien.Wenn die UNAM allerdings so gut ist, wäre das ne Möglichkeit. Und ja, es ist ziemlich einfach deutsche Universitäten auszustechen...

3. November 2005 um 13:17  
Anonymous Anonym schrieb...

Mein Rat: Geh auf eine öffentliche Uni. Die privaten mögen vielleicht in manchen Bereichen den Vorteil der besseren Ausstattung (technisch) haben, aber alles andere kannste da getrost vergessen. Ich häng hier grad an der zweitteuersten und super-angesehenen Privathochschule in Guadalajara rum. Die Le(e || h)re ist wirklich nicht bestechend - folgt dem Schulsystem mit HAUSAUFGABEN. Keine Anleitung zum selbstständigen Lernen (soviel zum Ausstechen der ach-so-schlechten deutschen Unis) und menschlich gesehen haste hier mit dem Abschaum der mexikanischen Gesellschaft zu tun: fresas. Beispiel: Geht ein Typ am Mülleimer vorbei und lässt seine Verpackung absichtlich daneben fallen - mit der Bemerkung "Ich schaffe Arbeitsplätze." Es gibt ja ausreichend Angestellte hier, die den Kindern alles hinterhertragen. Daher auch 3500 Euro Gebühr im Semester. Falls Du solche Leute meiden willst, nimm keine Privatuni - und schon gar keine teure. Ich reg mich schon wieder auf. Warum ich noch hier bin?! Naja, die zahlen gut und bezahlter Urlaub is ja immer was feines ;)

3. November 2005 um 16:41  
Anonymous Anonym schrieb...

Danke für die Hinweise. Mal ne ganz blöde Frage, wie siehts aus mit Unterricht in Englisch? Mein Spanisch ist noch nicht so gut, arbeite allerdings dran...

4. November 2005 um 11:58  
Anonymous Anonym schrieb...

Also es gibt Vorlesungen auf Englisch - vor allem bei international ausgerichteten Kursen ("negociones internacionales"). Es kommt aber auch immer auf die Uni an. Eine andere Sache ist, das - wieder je nach Professor - auch schnell wieder mal auf Spanisch "geswitched" wird, weil wieder jemand mal was wieder nicht versteht oder die Studenten einfach so lange betteln, bis er dann mit dem Englisch aufhört. Aber generell gibt es das. Kommt halt immer auf den Einzelfall an. Die, die Vorlesungen auf Englisch anbieten können dann auch meist sehr gut Englisch

4. November 2005 um 13:55  

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