Donnerstag, 3. November 2005

López Hablador und sein "proyecto alternativo" (II)

Die Mail, die López Hablador's Finanzchef Federico Arreola Castillo letzte Woche mit Spam-Methoden versandt hat, zieht weite Kreise. Zuerst hatte sich ein Blogger öffentlich beklagt, das Ganze zog sich durch die Blogosphere und kam Anfang dieser Woche bei der Zeitung El Economista unter der Unterschrift "Basura política por la internet" ("Politischer Müll per Internet") in (bisher) 2 (oder sind's 3?) Teilen heraus (Link zu Teil 2 und Teil 3).
Zusätzlich gibt es starke Verdächtigungen, dass Arreola Datenbanken bei der Central Nacional Campesina (CNC) und/oder bei seinem (ehemaligen?) Arbeitgeber, der Tageszeitung Milenio, gestohlen hat.

Als Arreola zum Thema befragt wurde, wies er natürlich alle Vorwürfe von sich und sprach -nach guter alter, paranoider AMLH-Tradition- von einem compló, der von irgendwelchen konservativen PAN-Politikern in Guanajuato angezettelt wurde - schwachsinniger kann man gar nicht argumentieren (leider ist's aber so, dass die (billig gekauften) "Anhänger" von AMLH das alles glauben).
Außerdem hätten "Unbekannte" die Mail verändert und Interessierte auf eine illegale Webseite (zur Zeit offline) (Whois-Eintrag) geschickt, bei der man das "Projekt" von López Hablador auch mit Debit- und Kredit-Karte unterstützen konnte; etwas, was das Instituto Federal Electoral (IFE) ausdrücklich verboten hatte.
Um der ganzen Farçe Nachdruck zu verleihen, erstattete Arreola gestern dann Strafanzeige gegen unbekannt (natürlich in PRD-landia, also dem D.F.).
LOL

In Arreola's Spam-Mail heißt's an einer Stelle:
    "... este precandidato que no tiene dinero y que no va a recurrir a las aportaciones ilegales de unos cuantos multimillonarios ..."

("... dieser Vorkandidat hat kein Geld und wird nicht auf illegale Zuwendungen einiger weniger Multimillionäre zurückgreifen ...").

Dazu nimmt Ricardo Medina Macías in Teil 3 der El Econimista-Kolumne Stellung und schreibt (unter anderem):
  • López Hablador ist gar kein Vorkandidat, weil er innerhalb seiner Partei der einzige Kandidat auf den Kandidaten-Posten (valga la redundancia) ist. Daher ist all' das Geld, das die PRD erhält, nur für seine Kampagne bestimmt (auch wenn Arreola in seiner Mail offenbar das Gegenteil Glauben machen und die Leute für dumm verkaufen will).

  • die PRD erhält im Jahre 2005 insgesamt 355,5 Millionen Pesos als "financiamiento público" aus dem Staats-Säckel und im Jahre 2006, weil Wahlkampf-Jahr ist, das doppelte (mehr als 700 Mio. Pesos).

  • angeblich gibt López Hablador "keine großen Summen für TV-Werbung" aus (so Arreola an anderer Stelle seiner Werbe-Mail). Das ist natürlich nicht wahr, denn schon zu Zeiten als D.F.-Regierungschef gab's ständige Werbung für ihn (bezahlt aus dem D.F.-Budget - wer im D.F. hat nicht die blödsinnige "A mi me cumplió"-Kampagne gesehen?); außerdem erscheint er in letzter Zeit seltsam oft in Fernseh-Interviews, so dass der dringende Verdacht aufkommt, diese Interviews seien bezahlt (mal davon abgesehen, habe ich persönlich schon mehrmals Werbespots mit Spendenaufrufen zur Hauptsendezeit gesehen - pah, keine großen Werbe-Summen: da kosten 20 Sekunden mindestens 30.000 Pesos!)

Wer Federico Arreola Castillo seine Meinung mitteilen möchte (es wird um gesittete Wortwahl gebeten), kann an folgende e-Mail-Adressen schreiben:
    farreola@milenio.com
    farreola@cuicali.com

(über Olganza und ALT1040)