Donnerstag, 7. September 2006

Passiver Widerstand!



Vor der überaus gerechtfertigten Blockade einer der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt gab es eine Elektro-Karre der D.F.-Stadtverwaltung mit inmovilizadores (Park-Krallen) auf der kleinen Ladefläche, die denjenigen Autofahrern, die an bestimmten Stellen, an denen ein entsprechendes Schild stand (siehe oben; hier verdreht von Witzbolden) geparkt hatten, an ein Rad geklemmt wurde, und das man dann nur durch die Entrichtung eines Entgelts wieder abgelöst bekam.
Heute wird dies nur noch sporadisch angewandt, und zwar nach zweierlei Maß: wer sich als PRD-Anhänger bekanntgibt (z.B. per Aufkleber oder mit weißer Schuhcreme aufgepinselten Sprüchen), wird verschont; andere bekommen gnadenlos die Kralle angelegt (wer's nicht glaubt, für den mache ich gerne Fotos hier um die Ecke).

Nun hat unser herzallerliebster Herr Popels López ja vor ein paar Tagen gesagt: "Al diablo con las instituciones." und damit dazu aufgerufen, das Recht selbst in die Hand zu nehmen.

Nun suche ich Investoren für ein neues Projekt mit dem Namen "Al diablo con los coches".

Worum geht es?
Es werden neue Park-Krallen hergestellt mit Ketten aus granithartem Stahl, ähnlich dem Stahl, der in Europa für Hochsicherheits-Fahrrad-Schlösser verwendet wird. Daran werden knacksichere Vorhängeschlösser befestigt.
Bewaffnete Streifenwagen des Projekts patrullieren die Umgegend des Paseo de la Reforma, Av. Juárez und Francisco I. Madero und legen Park-Krallen allen Autos an, die sich ungerechterweise der Justiz entziehen und sich als PRD-Anhänger ausgeben, um ihrer gerechten Strafe für Falschparken zu entkommen.
Auf der Kralle befindet sich eine Telefon-Nummer und eine Adresse, bei der die "Be-Parkkrallten" vorsprechen und ihre Strafe von 500 Pesos bezahlen können (natürlich ist die Kasse gegen mögliche Angriffe von verärgerten PRDistas, die ja nicht einmal Respekt vor dem Widerstand haben, gesichert), damit ihnen dann in Begleitung eines bewaffneten Angestellten des Projekts die Park-Kralle von ihrem Fahrzeug entfernt wird (es wird erwartet, dass dem Angestellten ein Trinkgeld in angemessener Höhe gegeben wird; schließlich unterstützt das Projekt den Widerstand gegen die Institutionen).
Das Projekt ist auf die nächsten sechs Jahre bis zur Präsidentschafts-Wahl Anfang Juli 2012 angelegt, bei der sicher die Anarchie wahre Demokratie gewinnen wird und es dann überflüssig wird, weil dann eh jeder tut, was er will.

Bei Interesse einer Investition bitte ich, mit mir in Kontakt zu treten.

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