WM 2006: Phasenverschoben
Früher in Deutschland, wenn uns bei Spielen im TV das dumme Geblöke von "Kennern" wie Heribert Fassbender oder Karl-Heinz Rummenigge auf den Senkel ging, haben wir einfach den Fernseh-Ton ab- und das Radio eingeschaltet und konnten so jeden Spielzug nicht nur visuell sondern auch auditiv verfolgen (Radio-Reportern bleibt kaum Zeit, ihre "Weisheiten" unter die Leute zu bringen, weil sie den Hörern alles, was auf dem Spielfeld passiert, beschreiben müssen).
Das gleiche dachte ich heute beim Spiel Frankreich - Schweiz.
"Perro" Bermúdez brüllte wieder einmal bei jeder Flanke im Mittelfeld, als ob ein Tor gefallen wäre; also setzte ich mir die Kopfhörer meines Batterie-WalkRadios auf und drehte den Sender W Estadio (730 AM - der einzige Radio-Sender, der alle WM-Spiele gratis überträgt (gehört ebenfalls zu Televisa)) rein.
Die Kommentare sind besser, aber es fiel mir auf, dass im Radio Spielzüge schon kommentiert wurden, die im Fernsehen noch gar nicht gezeigt wurden. Ich hörte im Hintergrund Freistoß-Pfiffe für Fouls, die ich bei Sky noch nicht gesehen hatte - erst zwei bis drei Sekunden später bekam im TV der Spieler einen Tritt, der zum Pfiff führte. Auch Torschüsse kannte ich schon, bevor das Fernsehen sie zeigte.
Von wegen Sky "está en vivo". Drei Sekunden sind drei Sekunden - und ich weiß vom Tor eher als Sky es mir zeigt.
Und dafür zahlt man soviel Geld?
Labels: fußball
3 Kommentare:
Der Zeitverzug hängt mit der Satelliten-Übertragung zusammen und ich finde die Televisa-Kommentatoren (die ich über Premiere auch in Dtld. hören kann und beim México-Iran-Spiel auch gehört habe) allermal besser, als einen stammelnden ähm, ah, ähm, Littbarski ,-)
Hm. Kommt das Radio-Signal nicht über Satellit nach Mexico?
Meiner Logik zufolge (Vorsicht, Laie!) sollten beide Signale, wenn sie denn über die gleiche Übertragungs-Art nach Mexico kommen, auch gleichzeitig gezeigt werden können. Oder liegt es daran, dass der Ton schneller ist als die Kombination Ton/Bild?
Bestätigung?
Bei Spiegel Online steht: WM im Fernsehen: Deutschland jubelt asynchron
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