Montag, 5. Juni 2006

Schlechter Kundenservice (Vd): Telcel

Sonntag (also gestern) mittag: ich will einen Anruf von meinem Handy aus tätigen. Ich wähle. Ich höre: "Verehrter Kunde, diese Nummer ist suspendiert." (das kennen wir doch irgendwoher?)

Na prima (fast hätte ich das Handy in die Ecke geschleudert).

Da ich aus Erfahrung weiß, dass das Anrufen der angeblichen Hotline so viel wie gar nichts bringt, bin ich also heute morgen zum "Service"-Center von Telcel, um mal so richtig auf den Putz zu hauen (na ja, nicht ganz, man muß ja zivilisiert sein; schließlich tut Telcel das ja auch: mich zivilisiert über's Ohr hauen).

Zufälligerweise kam ich genau zu einer Zeit in die Torre Latino, als ich keinen vor mir hatte in der Schlange und ausgerechnet die ventanilla "meines" Felipe Antonio Várgas dran war.

Als er mich mit einem freundlichen: "Wie kann ich Ihnen helfen?" begrüßte, antwortete ich ärgerlich: "Mit dem gleichen Problem wie vor zwei Wochen. Mir wurde die Leitung suspendiert und wenn dieser Fall nicht auf der Stelle gelöst wird, komme ich nur noch ein einziges Mal hierher: um den Vertrag zu kündigen."
Felipe zuckte zusammen und schaute mich entgeistert an; ich reichte ihm meine letzten Donnerstag (!) bezahlte Rechnung über den Tresen und sagte: "Ich bin sehr verärgert."
Er bat mich, Platz zu nehmen; er würde mich rufen. Eine geschlagene Dreiviertelstunde sass ich dort (zum Glück hatte ich mir was zu Essen mitgebracht), dann machte er mir Zeichen, ich möchte doch kommen.

Laut Felipe's Aussage sei das Problem jetzt gelöst (ja, ja, das gleiche sagtest Du vor zwei Wochen); offenbar sei alles ein Fehler in "sistemas" gewesen (ich sag's doch: ohne ihre blöden Maschinen sind diese Leute einfach nur ein paar Affen an der Tastatur), und außerdem -und da wurde ich echt stutzig- sei die Benachrichtigung meiner Zahlung noch nicht von Banamex bis zu Telcel gelangt; das würde bis zu sieben Tage dauern, und es wäre besser, wenn ich direkt an der Telcel-Kasse hier im Gebäude zahlen würde.
"Das ist aber doch nicht mein Problem.", antwortete ich, "Wenn Ihr nicht fähig seid, Euch mit Banamex abzusprechen, damit die Zahlungen schnell zu Euch gelangen, dann bietet das nicht an."

Felipe meinte nur kleinlaut, ich könne nach erfolgter Zahlung auch *111 auf meinem Handy wählen, um zu sagen, dass ich die Zahlung getätigt habe. Darauf antwortete ich nur: "Damit ich mir ellenlange Werbespots anhören muß und nach einer halben Stunde bedient werde? Oder damit mir jemand den Hörer auflegt? Nein danke."
Felipe blieb stumm.

Zum Schluß fragte ich noch, was ich im Falle der Kündigung des Vertrags mitbringen müsse. "Es gibt keinen Grund zu kündigen.", antwortete Felipe - "Wer weiß. Schon beim letzten Mal war angeblich der Fall gelöst und ich bin nicht willens, nochmal deswegen wiederzukommen. Wenn Ihr Euren Schuppen nicht managen könnt, ist das nicht mein Problem, denn der Fehler liegt ganz klar bei Euch und ich bin es leid, Euer Opfer zu sein. Schließlich zahle ich für den Service, und zwar mehr als bei der Konkurrenz.", erwiderte ich.
Mit einer Identifikation wäre es getan, meinte Felipe. Den Kündigungsbrief könnten wir auch dort aufsetzen.
"Bueno, gracias", und ich ging.

Mal sehen, was jetzt kommt. Vorsichtshalber werde ich wohl das Kündigungsschreiben aufsetzen und mich über die Preise bei MoviStar informieren. Ich höre, dort zahlt man Ortsgespräche nur noch per Anruf, nicht mehr pro Minute (1 Anruf, egal wie lange = 1 Peso).

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1 Kommentare:

Blogger Andreas Bohn schrieb...

aber als lektuere irgendwie repetitiv

Naja, das Leben an sich ist ab und zu repetitiv. Wenn ich nur daran denke, daß ich heute schon zum Xten mal die Guía de Trazabilidad korrekturlesen darf... Aber das ist was anderes.

Den Bericht finde ich durchaus interessant, erstens weiss ich jetzt, daß es nicht unbedingt an mir liegt, wenn ich in einer ähnlichen Situation bin (manchmal hat man doch echt das Gefühl, man trägt das Schild "Verarsch mich!" mit sich rum) und natürlich interessiert es mich, wie das Ganze ausgeht.

Schliesslich hab' ich auch so ein tragbares Telebimmel und ich find' das sehr praktisch.

6. Juni 2006 um 09:18  

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