Dienstag, 22. Dezember 2009

Die Gefahren von Google Street View

Vor ein paar Wochen mussten wir zu einem Amts-Arzt, um die notwendigen medizinischen Untersuchungen für das Adoptions-Verfahren von Fabián beglaubigen bzw. bestätigen zu lassen.
Also rief ich in der Arzt-Praxis an, zum einen, um einen Termin auszumachen und zum anderen, um mir den Anfahrtsweg erklären zu lassen. Ich hatte die Anschrift; also öffnete ich während des Gesprächs Google Maps und rief die Adresse auf. Die Arzthelferin erklärte mir, wo in etwa die Praxis sei; ich ging auf Street View, und als sie sagte, sie wären zwei Häuser vor der Straßenecke, an der ein grünes Haus stünde, entfernt, antwortete ich: "Ja, das ist ein weisses Haus mit schwarzen Gittern; drinnen sind ein dunkelgrüner Kleinbus und ein silberner Golf geparkt."

Stille am anderen Ende der Leitung... - dann ein schüchternes: "Woher wissen Sie das?" - "Das sehe ich hier im Internet." - "Ach so", antwortete sie, aber überzeugt klang das nicht.

Und sie hat Recht. Nun muss ich, wenn ich irgendwo einbrechen oder herausfinden will, ob es sich lohnt, in einem Haus was zu klauen, nicht mehr durch die Straßen fahren und mich möglicherweise verdächtig machen. Ich surfe einfach durch Street View und kann sehen, wo die Schwachstellen der Hausfronten sind und wo ein teures Auto vor der Tür steht.
So einfach ist das.

Beängstigend, nicht wahr?

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