Mexico den Mexicanern...
Naja, nicht ganz. Aber fast. Das besagt ein Artikel der Associated Press auf MSN.
Selbst nationalisierte Mexicaner (sprich: die, die vorher Ausländer waren) dürfen per Gesetz bzw. Erlaß nicht:
- - Abgeordneter sein im Senado de la República oder Congreso de la Unión
- Abgeordneter sein in den Parlamenten der estados
- Gouverneur eines estado sein
- Richter sein an der Corte Suprema
- Feuerwehrmann, Polizist oder Richter sein
Die Verfassung reserviert jedweden Posten in den Bundesbehörden, beim Militär und der Marine für in Mexico geborene Mexicaner.
Und wozu das alles?
Weiß der Kuckuck. Mexico's Ausländer machen gerade einmal 0,5% der Bevölkerung aus und gefährden garantiert weder Job- noch Kultur-Verlust (mich würde einmal interessieren, wieviel sie zum Brutto-Sozial-Produkt beitragen).
Das Argument mit dem Krieg von 1847/48 finde ich ziemlich überholt - das ist mehr als 150 Jahre her! Selbst die Enkel der
Ich halte diesen Revisionismus sowieso nur für Neid: ähnlich wie in Israel, wo die Juden aus vernachlässigter Wüste grüne Oasen gemacht haben, haben die USA aus einem vergessenen Land (es gab dort nur ein paar spärlich gesäte presidios und kaum mex. Bevölkerung) eine Wirtschaftsmacht aufgebaut - und Mexico blieb in der Misere.
Wessen Schuld ist das wohl?
(über ALT1040)
3 Kommentare:
... und alle müssen, selbst, wenn sie sich entscheiden, Mexicaner zu werden, schön brav sein, die Hände in den Schoß legen und darauf hoffen, dass die mexicanos por nacimiento die Sache schon schaukeln.
Das ist doch das Indiz dafür, dass die Aufgenommenen nur geduldet werden. Das schreit doch förmlich:
Total-Integration strengstens verboten!
Und ja: die Niños Héroes sind für mich Feiglinge wie jeder, der Selbstmord begeht, um sich vor der Verantwortung des Lebens zu drücken.
@ zona:
sobald deine kinder hier geboren werden sind sie mexicaner!
Das stimmt so und ist für komplett ausländische Paare vorteilhaft, verglichen mit beispielsweise der deutschen Regelung.
Aber: Für uns (meine Frau und ich) ist das erstmal egal, das Kind bekommt beide Staatsangehörigkeiten, auch wenn es in der Wallachei zur Welt kommt. Und wenn meine Frau die deutsche Staatsangehörigkeit beantragt hätte, hätte sie eben diese bekommen. Und zwar eine, die der Meinigen gleichwertig ist.
Ich will ja gar nicht Präsident (oder Feuerwehrmann) werden, aber über mir schwebt immer das Damokles-Schwert der Ausweisung, selbst als Vater eines mexikanischen Kindes werde ich nie davor sicher sein, zufälligerweise zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein und dann als politischer Aktivist ausgewiesen zu werden.
Glaubst Du ernsthaft, wenn ich zufälligerweise in Atenco aufgegriffen worden wäre, wäre mir die Ausweisung erspart geblieben, egal aus welchen Gründen ich mich dort aufgehalten hätte?
So gesehen ist es zwar nett, das mein Kind Präsident werden darf, aber ein bischen mehr Sicherheit für mich wäre schon wünschenswert.
Na, ich finde schon, daß wir uns beschweren können.
Klar, es steht uns jederzeit frei, in unser Heimatland zurückzukehren, aber wenn man hier mal jahrelang gearbeitet (und Steuern bezahlt), sich eventuell ein Haus oder gar ein eigenes Geschäft aufgebaut hat, dann wäre es nett, zumindest die Möglichkeit zu haben, irgendwann mal als "echtes" Mitglied dieser Gesellschaft anerkannt zu werden.
Ob man den letzten Schritt denn tatsächlich geht, steht auf einem anderen Blatt, mir leuchtet immer noch nicht ein, weshalb ich keine zwei Staatsangehörigkeiten haben kann. Bei Kindern aus Mischehen (furchtbares Wort!) geht das ja schließlich auch.
Sei's drum, wir werden uns damit abfinden müssen, vielleicht wird ja mal eines unserer Kinder Präsident und ändert das dann. ;-)
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