Mittwoch, 20. Dezember 2006

Mit dem Rad durch Tibet

Michael Buckley in Lhasa
Bei Spiegel-Online lese ich einen Artikel über eine organisierte Fahrrad-Tour durch Tibet. Wenn man das so liest, muß das eine Schwerst-Tour sein (das glaube ich auch, unbesehen).

Gleichzeitig erinnerte ich mich aber an meinen guten Bekannten (hm, ich würde sogar sagen: Freund) aus meiner Zeit in Rain City (so nennen die Vancouverites ihre Stadt), Michael Buckley (oben im Foto vor dem Potala-Palast zu sehen - Foto von veloasia).
Wir hatten uns bei ITMB, wo ich damals arbeitete, bei der Erstellung eines Tibet-Reiseführers kennengelernt.

Michael ist seines Zeichens Tibet-"Freak" und Autor von zahlreichen Reiseführern der Region (inklusive Vietnam, Laos, Kambodscha, Nordindien, Nepal; ja sogar das abgeschottete Bhutan), und war Mitte der 1980er Jahre als einer der ersten (die erste?) "Groß-Nasen" (so nennen die Chinesen uns Westler) mit dem Fahrrad durch Teile Chinas und von Lhasa nach Kathmandu gefahren.

Für die Erstellung der "Karten" im ITMB-Tibet-Führer arbeiteten wir eng zusammen, und Michael war mit meiner Arbeit so zufrieden, dass er mich nach Fertigstellung des Buches mehrmals zum Essen (Authentic Japanese Sushi, hmmm!) einlud und der Kontakt auch nach meinem Weggang nach Mexico bestehen blieb; selbst, als er ein paar Jahre später das gleiche Buch bei Bradt veröffentlichte (natürlich aktualisiert), wurde ich in den Danksagungen erwähnt, obwohl die Erstellung bzw. Transskription der Karten in Händen von Bradt-Grafikern lag (ich habe eine Kopie des Buches, inkl. Widmung, zuhause im Regal).

Er schrieb damals nach der China/Tibet-Radtour (1988) ein Buch über seine Erlebnisse während dieser von kommunistischer Bürokratie immer wieder ausgebremsten, zum Teil mörderischen Fahrrad-Touren (ich erinnere mich besonders an die wunderbar humorvollen Ausführungen über aggressive Straßenhunde, die den Radlern hinterherliefen und sie zu beißen drohten und die nur mit Feuerwerks-Körpern zu vertreiben waren); Name des Buches: Cycling to Xian, von dem er mir damals (1998) ein Exemplar zum Abschied schenkte.
Ich empfehle die Lektüre!

Leider ist in den letzten 2 Jahren der Kontakt eingeschlafen; höchste Zeit also, wieder mal an Michael zu schreiben und ihm zur Veröffentlichung der 2. Auflage des Bradt-Guides zu gratulieren...

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