Donnerstag, 14. Dezember 2006

Müllentsorgung á la mexicana (I)



Das fraccionamiento (Wohnsiedlung), in dem ich wohne, wurde -so behauptet es die Firma, die es erbaut hat- "ökologisch" erbaut, was soviel heißt, dass die Bewohner theoretisch Mülltrennung (orgánico/inorgánico) betreiben. Dazu wurden an der Straße, also außerhalb der mit einem Eingangstor geschlossenen privadas, "Kabuffs" (drei Manns-hohe (also 1,60 m) Mauern mit einem Metall-Törchen) gebaut, dort pro privada zwei Müll-Container hineingestellt und Flugblätter an die Bewohner verteilt, welcher Dreck in welchen Container gehört (wobei gekochte Essensreste (inkl. Fleisch) organisch und Batterien und Farbreste anorganisch sind...).

Natürlich klappt das hervorragend: den Leuten ist schnurzpiepegal, was wohin kommt, Mülltrennung ein Wort von einem fremden Planeten, und auch Politik und Wirtschaft schert es einen Scheißdreck Pfifferling, ob und wie der Müll entsorgt wird (erst neulich wurden Einweg-Bier-Glas-Flaschen von Sol, Indio, Montejo und León eingeführt, die die alten Pfandflaschen ersetzen).

Zuerst mußte ein Dach auf den Container-Kabuff gebaut werden, weil die Bewohner nicht fähig waren, nach dem Mülltüten-Einwerfen den Deckel wieder zu schließen und so bei Regen die Container mit Wasser volliefen.
Dann wurde es notwendig, Vorhänge-Schlösser an den Törchen anzubringen (die private Firma, die den Müll abholte, bekam einen Schlüssel), weil besonders schlaue Nachbarn aus anderen privadas nachts oder frühmorgens, wenn es keiner sah, "mal schnell" mit ihrem Auto vorfuhren und säckeweise Schutt und anderen Baudreck in unsere Container abluden, den die Müllfirma sich weigerte mitzunehmen.

Dann kam das Unvermeidliche: ... - aber das erzähle ich demnächst in einem zweiten Teil... :-)

P.S. und in völlig anderem Zusammenhang: heute ist der Geburtstag meiner Oma (die allerdings schon ein paar Jahre tot ist). Sie war von 1899 (etwas, was mir als Kind immer wahnsinnig imponiert hat) und wäre heute 107 Jahre alt geworden.

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