Kriegsdienst verweigern
Auf tagesschau.de gibt es ein Interview mit einem Pfarrer, der seit 50 Jahren Kriegsdienstverweigerer betreut.
Anbei steht die Grafik links. Seht Ihr mich dort? Ich bin kurz vor der Linie zum Golfkrieg '91.
Obwohl ich von Juli '88 bis Ende September '89 meinen Wehrdienst als "Transport-Soldat (Kraftfahrer BCE) mit ABC-Schutz-Ausbildung" abgeleistet hatte, hatte ich immer ein mulmig-ungutes Gefühl bei den (seltenen) Schießübungen.
Als wir einmal auf eine einwöchige Übung irgendwo in den Osten bei Gifhorn (Ehra-Lessien?) fuhren, auf der MG- und G3-Schießen, Handgranaten-Werfen und Panzerfaust-Schießen angesagt war, "seilte" ich mich ab, wo ich konnte (meist durch Krankmelden); beim Gewehrschießen sagte ich sogar in einem Moment dem Leutnant, dass ich Angst hätte zu schießen - was er nur mit einem ratlos-betretenen Blick quittierte (und mich von der Übung freistellte - aber wohl eher aus Angst, ich würde ausrasten und wild um mich knallen).
Als ich im Oktober '90 aus der Zeitung erfuhr, dass die Anerkennung nur noch auf schriftlicher und Akten-Basis vorgenommen wurde und nicht mehr vor einem
Am 8. Januar 1991 bekam ich einen Brief, in dem ich "unanfechtbar" als Kriegsdienstverweigerer anerkannt wurde.
Am 15. Januar '91 begann der Golfkrieg - und die Mode, den Kriegsdienst zu verweigern. Selbst Zeit-Soldaten, die vorher gutes (Steuer-) Geld verdient hatten und geschworen (sic!) hatten, "Deutschland tapfer zu verteidigen", hatten auf einmal "Gewissensgründe", um nicht in den drohenden Krieg ziehen zu müssen. Ts-ts-ts, und das, wo sie sich doch freiwillig (!) zum Töten hatten ausbilden lassen...
(obige Grafik von tagesschau.de)
Labels: aus dem internet, im ausland, persönliches, politisches
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