Aktenzeichen XY
Sehr geehrter Internetnutzer,
im Rahmen unserer ständigen automatisierten Überprüfung von sogenannten Tauschbörsen im Internet, wurde folgende IP-Adresse auf unserem System ermittelt.
IP: 81.134.87.69
Der Inhalt Ihres Rechners wurde als Beweismittel mittels neuen Bundestrojaner sichergestellt.
Es wird umgehend Anzeige gegen Sie erstatten, da sich illegale Software, Filme und/oder Musikdateien auf Ihrem System befinden. Durch die Nutzung sogenannter Tauschbörsen, stellen Sie diese auch anderen Nutzern zu Verfügung und verstoßen somit gegen §§ 249ff StGB.
Das vollständige Protokoll Ihrer Online-Durchsuchung finden Sie im Anhang dieser Email.
Die Strafanzeige und die Möglichkeit zur Stellungnahme wird Ihnen in den nächsten Tagen schriftlich zugestellt.
Herbert Klein, Kriminaldirektor, LKA Rheinland-Pfalz
Am Sportfeld [...], [...] Mainz
Tel.: 06131 - [...]
Fax: 06131 - [...]
Mobil: 0171 - [...]
Mail: [...]
(Anm.: die in [...] markierten Stellen habe ich weggelassen; ich weiß ja nicht, ob da nicht jemandem die Personaldaten geklaut wurden und die Anschrift bzw. Telefon-Nummern und e-Mail-Adressen echt sind)
Besonders witzig ist, dass die Nachricht von der IP 124.191.158.235 in Canberra, Australien abgeschickt wurde und die beanstandete IP einer britischen Firma gehört.
Ich warte dann also auf die Strafanzeige per Post.
LOL
Labels: aus dem internet, witzisches
3 Kommentare:
Heute Abend um 20.15 Uhr läuft im TV auch noch "Aktenzeichen XY ungelöst", grins.
"[...] mittels neuen Bundestrojaner [...]"
Hahaha! Das hat Potenzial zum Wort des Jahres. Wer sich so verarschen laesst, hat's auch nicht besser verdient (denk ich mir immer so ganz leise...)
"Wer sich so verarschen laesst, hat's auch nicht besser verdient"
Hm, ich weiß nicht. Schon mal die Story in David Pogue's NYT-Kolumne gelesen? [Hinweis: kostenlose Registrierung notwendig, um den Artikel lesen zu können]
Da hatte ich eigentlich nur Mitleid mit der Dame und ihrer Naivität.
An sich ist's doch wie mit den Post-Wurfsendungen: wenn nur ein paar mickrige Prozent der Angeschriebenen anbeißen, haben sie schon gewonnen...
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