Den Metrobús boykottieren
Warum?
1. Abwälzung unnötiger Kosten auf die BenutzerDer Metrobús verkehrt erst seit gut 3 Jahren. In dieser Zeit wurde schon zum x. Mal der Strassenbelag der Busspur gewechselt (von normalem Asphalt zu noch einer Schicht Asphalt darüber zu concreto hidraulico, der zur Zeit schon wieder neu verlegt wird), die lächerlichen Plastik-Buckel (die die Busspur von den anderen Fahrspuren trennen soll) ersetzt und nun die Stationen komplett erneuert (von Metall-Strukturen zu Marmor-Ersatz-Glas-Stationen).
2. Extrem schwache Argumentationa) Letzten Mittwoch kam die Nachricht der Erhöhung aus heiterem Himmel; niemand hatte damit gerechnet - warum auch, wenn die letzte Erhöhung erst ein paar Monate zurückliegt?
b) Die am gleichen Tag in den Halte-Stationen verteilten Flugblätter sind ein gutes Beispiel des Mottos "Glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast":
- auf der Vorderseite steht, dass der Metrobús nur 10 Centavos pro km kostet.
Frage: Wer -ausser ambulanten Verkäufern, die es (bisher?) im Metrobús nicht gibt- benutzt das System von Nord bis Süd, von Ost nach West (und umgekehrt), damit diese Milchmädchen-Rechnung aufgeht?
- auf der Rückseite ist eine (schlecht gemachte und verschobene) "Karte" abgebildet, auf der die Fahrtkosten anderer Städte der Welt mit dem des Metrobús verglichen werden: Ottawa $24.80, Londres $92.20, etc.
Mit keiner Silbe wird erwähnt, dass das Durchschnitts-Einkommen der ÖPNV-Benutzer dieser Städte wesentlich höher liegt als im D.F.; dass es dort integrierte Systeme gibt, die den Benutzern das Umsteigen von Bus auf Metro auf Bahn auf Tram (auf ...) mit einem einzigen Ticket ermöglichen; dass es dort Wochen- und Monats-Karten zu wesentlich günstigeren Tarifen gibt.
Und natürlich werden nur die Städte genannt, in denen der Fahrpreis höher ist als im Metrobús. Was der Bus in Kapstadt, Shanghai, Guatemala-Stadt, Ankara oder Bangkok kostet, erfährt man nicht.
Fazit: im Vergleich zu den Kosten anderer öffentlicher Verkehrsmittel im D.F. ist der Metrobús nun verdammt teuer. Die Metro kostet schlappe 2 Pesos (und hat ein Netz, dass den Namen verdient); die peseros (oder microbúses) kosten (je nach Strecke, die man mitfährt) zwischen 3 und 4,50 Pesos.
Konkret: für den Preis, der 2 Tage Metrobús-Benutzung zur Arbeit hat (hin und zurück), kann ich die ganze Woche (5 Tage; hin und zurück) die Metro nehmen.
Das Argument, der Metrobús sei bequem, zieht auch nicht mehr: in den letzten Wochen hatte ich den Eindruck, der Bus wäre auch nicht leerer als die Metro - zumal im Metrobús die Fahrgäste noch weniger Kultur haben, die Eingänge freizuhalten als in der Metro.
Auf dass sich möglichst viele dem Boykott anschliessen und den Betrieber CISA dazu zwingen, den Fahrpreis wieder zu senken!
Labels: marketing, persönliches, politisches, sitten + gebräuche
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