Mittwoch, 12. Oktober 2005

"Un político pobre es un pobre político"...

So sagte der Radio Monitor-Moderator José Gutiérrez Vivó heute morgen gegen 8:30 Uhr, nachdem er aufgelistet hatte, was der PRI-Präsidentschafts-Vorkandidat Arturo Montiel, seine Ehefrau und zwei seiner Söhne aus erster Ehe so alles besitzen, bzw. so veranstaltet haben (hier nur die Beispiele, die mir haften geblieben sind):
  • ein Haus in der exklusiven Privatsiedlung Las Brisas in Acapulco; "Geschenk" des Ex-gobernador (PRI) des Bundesstaates Guerrero - Wert: mehrere Millionen US-Dollar (nicht Pesos).
    (Anm.: Cd. Altamirano, Hochburg des Drogenanbaus in Guerrero, liegt nicht weit von der Grenze zum EdoMex. weg)

  • ein Haus, das Montiel im Bundesstaat Jalisco gekauft hat, kostete mehr als 50 Millionen Pesos.

  • Montiel und seine Söhne sind Teilhaber in verschiedenen Firmen ("S.A. de C.V.", entspricht der deutschen GmbH), die jeweils nur ein Stammkapital von 50.000 Pesos haben.
    Trotzdem haben vor allem die Söhne in den letzten Jahren Millionen-Beträge in bar (!) auf ihre Privat-Konten eingezahlt.

Während Montiel's Pressesprecher und er selbst sich ärgern, wer denn der miserable Schuft ist, der solch geheime Informationen weitergegeben hat, ist der Skandal doch eigentlich ein anderer: Woher zum Teufel kommt das ganze Geld?
Als gobernador des EdoMex hat Montiel nur einen Bruchteil von dem verdient, das er auf seine Konten eingezahlt, bzw. in Immobilien investiert hat und die Steuererklärungen von ihm und seinen Söhnen läßt nicht auf Millionen-Gewinne schließen.

Der neue gobernador des EdoMex., Enrique Peña Nieto, wies natürlich alle Verdächtigungen von sich und sagte, ihm sei nicht bekannt, dass es bei der Übergabe des Amtes vor ein paar Tagen einen Fehlbetrag in der Staatskasse gegeben hätte. Laut Gutiérrez Vivó hat aber der neue Finanzsekretär einen Fehlbetrag von etwa 300 Millionen Pesos gemeldet (hat da Peña Nieto nicht aufgepaßt, als der Finanzsekretär mit ihm gesprochen hat oder deckt er seinen Ziehvater Montiel, mit dessen dedazo er erst gobernador werden konnte?).

Als Abschluß zitierte Gutiérrez Vivó ein altes (?) mexicanisches Sprichwort:
    "Un político pobre es un pobre político."

und fügte hinzu:
    "- ...en un país de imbéciles."

(Übersetzung: "Ein armer Politiker ist ein schlechter Politiker. - ...in einem Land voller Schwachsinniger."

Wo er Recht hat, hat er Recht. :(

2 Kommentare:

Anonymous Anonym schrieb...

prägte diesen für mexikanische Politiker zur Maxime gewordenen Spruch. Minister unter Carlos Salinas, inzwischen in die ewigen Jagdgründe eingegangen. Eine echte Sau!

12. Oktober 2005 um 21:07  
Blogger rolandmex schrieb...

Nach Angaben im Buch "Sabiduría Contemporánea - Joyas de la famosa sección de Contenido", 1. Auflage, Seite 57 (herausgegeben von Editorial Diana 1998; ISBN 968-13-3091-9) stammt der Spruch vom Politiker (und Soldaten) Alfonso Corona del Rosal.

3. November 2005 um 10:54  

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