Donnerstag, 2. Februar 2006

Gas oder Strom?

Monatlich steigt der Gaspreis, festgelegt durch eine dubiose staatliche Behörde, um einige (viele) centavos, obwohl das L.P.G. gar nichts mit Erdöl zu tun hat. Die netten Herren, die täglich ab 7:30 Uhr laut hupend und rufend durch meine Wohnsiedlung fahren (auch sonntags; da war ich schon desöfteren davor, ihnen Steine auf den Wagen zu werfen), verlangen diesen Monat 4,77 Pesos pro Liter.
Um meinen 300-l-Tank zu füllen, habe ich an Silvester 950 Pesos (das sind fast 200 DM!) gezahlt (bei einem Literpreis von 4,75 Pesos); der Inhalt reicht, je nach Außentemperatur, für 2 bis 2,5 Monate.

Wenn ich mir dagegen meine Stromrechnung anschaue, zweifle ich wirklich. Die staatliche Strom-Gesellschaft Luz y Fuerza del Centro hat es bisher nicht geschafft, mir einen Stromzähler einzubauen (laut deren Aussage gibt es keine) und zweimonatlich müssen wir zu deren Büro rennen und eine cuota entrichten, die nach der Anzahl der im Haus befindlichen Elektro-Geräte berechnet wird (bezeichnenderweise steht auf den recibos, die wir erhalten, dass die Zahlung wegen uso ilícito ("illegaler Gebrauch") getätigt wurde).
Das sind z. Zt. etwa 100 Pesos alle 2 Monate - und das ist im Vergleich zu den Leuten, die einen Stromzähler haben und in den Genuß der staatlichen Subvention kommen, ziemlich viel (ich sag's ja: ¡¡¡ SÍÍÍ a la privatización de la luz !!! Si la privatización no es la solución, ¿porque funciona Telmex?).

Meiner Pi-mal-Daumen-Rechnung zufolge käme es uns billiger, auf einen Strom-Durchlauferhitzer umzusteigen und einen Elektroherd anzuschaffen - selbst wenn wir ehrlich wären und die Geräte bei Luz y Fuerza angeben würden.

...wenn nur nicht die ständigen Stromausfälle zur Regenzeit wären...

5 Kommentare:

Anonymous Anonym schrieb...

Hast Du gesagt (gemeint) 100 , in Worten Einhundert Pesos fuer Strom??!!
Boooaaahhh!
Wenn ich mal meine letzte, weihnachlich beleuchtete Rechnung ausser acht lasse, komme ich immer noch auf das doppelte und mehr.
Aber vielleicht spielt da der kleine Unterschied eine Rolle, dass DEIN PC im Buero steht und MEINER hier in der Hoehle. ;-)

2. Februar 2006 um 13:01  
Blogger rolandmex schrieb...

Naja, wir sind zu zweit, beide arbeiten, zwei Rechner im Haus, die, wie der Fernseher und die Waschmaschine, nur ab und zu laufen... was braucht denn da Strom außer der Kühlschrank?

Wie gesagt: das ist eine auf Durchschnittsverbrauch festgelegte cuota, die wir da zahlen. Mit 'nem Zähler wär' das noch weniger.
Meine Schwiegermutter, an deren Hütte hier in der Wohnsiedlung gerade gebaut wird (Bohrmaschine, Radio den ganzen Tag, sonstige Elektro-Geräte), hat im letzten bimestre ganze 37,00 Pesos berappen müssen (mit bezahlter Subvention vom Staat; sonst wären's über 160 gewesen).

2. Februar 2006 um 13:22  
Anonymous Anonym schrieb...

Komisch ich zahle 750 im Monat bei 3 Personen und ich heize nicht mit Strom. Das ist nur Licht , Refri , Microwelle ,Waschmaschine , 2 TV UND 1 PC sonst nichts. Meine Nachbarn zahlen 100 bei 4 Personen.

3. Februar 2006 um 09:41  
Anonymous Anonym schrieb...

Kleiner Fehler

Meine Nachbarn zahlen 1000 bei 4 Personen.

3. Februar 2006 um 09:43  
Blogger rolandmex schrieb...

Das ist der Preis dafür, dass man in der größten und teuersten Stadt Lateinamerika's wohnt, wo man alles so nah hat: Kino nur 1 km oder 30 min. Autofahrt; der Supermarkt nur 1,5 km oder 45 min. Autofahrt, ...
Der hohe Strompreis berechnet sich aus den 700 Pesos extra, die Deine Oma monatlich von der DF-Regierung bekommt + die Ausgaben für die Image-Kampagne eines gewissen Ex-Bürgermeisters (Vorsicht, Sarkasmus eines unfairen "Hetzers"!).

Irgendeinen Vorteil muß es ja haben, dass ich in der salario mínimo-Zone 3 wohne und werktäglich 30 Pesos und 3 bis 4 Stunden in den ÖPNV investiere (wenn man uns schon den DF-Gaspreis aufbrummt), oder?

3. Februar 2006 um 13:01  

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