Donnerstag, 9. März 2006

Unfälle und Fahrerflucht

Durch Andreas' Samstag-Nacht-Erlebnis angeregt, gebe ich hier einmal meine bisherigen Erfahrungen wieder:

1. Die rote Ampel
Da stand ich an der Ampel und wartete auf Grün. Ich hatte es etwas eilig, denn ich hätte schon 10 Minuten vorher zu einer Versammlung erscheinen sollen. Es wurde grün, mein Fahrstreifen-Nachbar (rechts von mir) und ich fuhren sofort an; ich bemerkte, dass mein "Nachbar" langsamer wurde, sah aber nicht warum. Da streifte ich den Heck-Kotflügel eines rasenden Käfers, der von rechts kommend noch über die rote Ampel fuhr.
Ich sah, wie ein Stück Metall von meinem Auto wegflog, überlegte einen Augenblick, drückte dann auf's Gas und fuhr hinter dem Käfer her. Hätte der Käfer-Fahrer nicht den Eindruck gehabt, ein vorbeifahrender Streifenwagen würde ihn anhalten und zur Kasse bitten, wäre er mir sicher davongefahren.

Ich konnte ihn also stoppen; der Fahrer fing sofort an irgendwas von seinem armen kranken Kind zu erzählen und dass er Medizin kaufen müsse (was möglicherweise stimmte, aber nichts mit dem Unfall zu tun hatte).
Ich bot dem Mann den Verhandlungsweg an, aber er hielt sich wohl für klüger und glaubte, ich würde aufgeben. Ich habe dann nach Ankündigung meine Versicherung angerufen und den ajustador bestellt. Daraufhin wollte er dann plötzlich verhandeln (zu spät, mein Freund - die Versicherung kommt gleich).

Der ajustador ist natürlich keine Autorität und ich hätte nach den Versicherungs-Bedingungen 10% des Verkehrswerts meines Auto selber zahlen müssen (das wäre der gesamte Schaden (eine neue Plastik-Stoßstange vorne) gewesen) - das konnte (und sollte!) mein Unfall-Gegner aber nicht wissen und der ajustador konnte dem Käfer-Fahrer klarmachen, dass er für seine Tat geradestehen müsse oder wir zur Polizei gehen würden (er hatte -laut eigener Aussage- ein Bier getrunken und roch entsprechend), wenn er nicht dafür aufkommen würde. Das wirkte (er hätte wahrscheinlich in die Ausnüchterungs-Zelle gemusst) und nach der Schadens-Schätzung rannte der Fahrer dann los (sein Auto und seine tarjeta de circulación blieben da), um von irgendwoher das Geld zu besorgen, um sich des Falls zu entledigen und gab es mir mit grimmigem Blick.
Das weggeflogene Metallstück war übrigens mein vorderes Nummernschild - über den Aufwand, im EdoMex. ein neues zu bekommen, berichte ich ein anderes Mal.


2. Der Fahrspurwechsel
Schon beschrieben im Beitrag Unfall.


3. Der Auffahr-Unfall
(das ist meiner Frau passiert; ich war nicht dabei, daher nur das, was mir erzählt wurde, bzw. das, woran ich mich erinnern kann)
Rote Ampel, irgendwo auf dem Canal de Miramontes Richtung Süden; meine Frau steht da mit meiner Schwägerin als Beifahrerin. Von hinten nähert sich eine camioneta, dessen Fahrerin sich irgendwas ins Gesicht tut. Sie paßt nicht auf und rumst meiner Frau ins Heck. Als meine Frau aussteigt, um sich den Schaden anzusehen und zu verhandeln, wird es grün, die "Dame" setzt zurück, schert aus und fährt davon.
Meine Frau, nicht blöd, springt ins Auto und hinterher. Das muß eine nette Verfolgungsfahrt gewesen sein, die in Xochimilco in den Jardines del Sur endete, wo die camioneta plötzlich am Straßenrand stoppte, die Fahrerin heraussprang und in ein Haus rannte.
Wütendes Klingeln meiner Schwägerin an der Haustür, bis im 1. Stock das Fenster aufging und ein Mann (vermutlich der Ehemann) mit unflätigen Worten jede Schuld seiner Frau zurückwies und sagte, er hätte bereits die Polizei gerufen. Die kam dann auch prompt (in dieser Art von Vierteln werden die Leute noch "beschützt"); die Herren Polizisten konnten (oder besser: wollten) sich mit dem Unfall aber nicht beschäftigen und zogen ab.
Fazit: leicht eingedrücktes Heck; kein Lackschaden. An sich nicht weiter schlimm; trotzdem sehr ärgerlich.

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