Mittwoch, 8. November 2006

Fox will weinen



In letzter Zeit hat unser der bei den Mexicanern über alles geliebte Präsident "Chente" Fox offenbar die Vorsicht fallen lassen und redet wieder daher, wie ihm der Schnabel gewachsen ist (selbst ein Helmut Kohl in den Anfangsjahren seiner Kanzlerschaft kann da nicht mithalten).
Eigentlich könnte er sich das Gehalt seines Regierungssprechers, den er just deswegen (weil er in entscheidenden Momenten den Mund nicht halten kann) engagiert hat, sparen und ihn vorzeitig vor die Tür setzen.

Irgendwann letzte Woche meinte Fox in einer seiner Reden vor einfachen Leuten des Volkes: "Es ist eine Segnung [wörtlich: "don"] in Mexico geboren zu sein. Stellt Euch vor, Ihr wärt in den USA geboren." - Boing! Eigentor!
Als ich das sah (hörte), konnte ich nur mit dem Kopf schütteln ob so viel Ungeschicktheit.

Gestern wurde ihm dann vom Parlament eine Reise nach Australien untersagt wegen des ungelösten Oaxaca-Konflikts.
Das nahm er zum Anlaß, vor versammelter Nation (= im Fernsehen zur besten Sendezeit) herumzuheulen, was für böse Leute doch diese Oppositions-Abgeordneten seien.
Die treffendste Schlagzeile in den heutigen Zeitungen ist die oben abgebildete aus dem El Gráfico: "Fox will weinen".

"Quiere llorar" rufen sich Schulkinder in Mexico zu, wenn ein Mitschüler eins auf die Mütze bekommen hat und nah daran ist, loszuheulen.

Und so kommt mir diese Kinderei auch vor:
Fox hat seine Hausaufgaben nicht gemacht (sprich: den Oaxaca-Konflikt gelöst), also verfügen seine Eltern (das Parlament), dass er nicht nach draußen spielen (auf Australien-Reise) gehen darf, auch wenn er sich schon zum Klicker-Spielen mit seinen Freunden (= Termine mit anderen Staatschefs) verabredet hat.

Läscherlisch, dat janze. LOL

(wer noch mehr zu lachen haben will, der kann Chentes Diskurs nachlesen - es fehlen nur die gelegentlichen Schniefer, Nasehochzieher und der beleidigt-sture Gesichtsausdruck... ;-) )

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