Dienstag, 14. Februar 2006

Präsidentschafts-Kandidaten (IIa): Manuel Andrés López Obrador

Auch auf die Gefahr hin, als "PAN-Hündchen" beschimpft zu werden, hier ein paar Tatsachen aus dem Kommentar "Oculta su religión, oculta su nombre, oculta sus finanzas, oculta sus tragedias..." von Luis González de Alba (Milenio Diario vom 13.2.2006, S. 35).

Vorwurf 1: López Obrador verheimlicht seinen Glauben (Religion):
    "(...) Peor que Abascal sermoneando es López Obrador, quien, a pesar del golpeteo de López Dóriga en su entrevista, negó ser presbiteriano, (...) 'Yo a ésos ni los conozco', dio a entender de los presbiterianos López Obrador al declararse católico, tartamudear y ampliar a 'cristiano'. (...)"

(Übersetzung: "Schlimmer noch als der Bibel-zitierende Abascal ist López Obrador, der, trotz der harten Fragen im Interview mit López Dóriga, bestritt Presbyterianer zu sein, (...) 'Die kenne ich nicht einmal', sagte López Obrador und erklärte sich für katholisch, stotterte und erweiterte auf 'Christ'.")
Im Artikel wird erklärt, dass die Presbyterianer aus der anglikanischen Kirche entstanden sind und als Kirchenoberhaupt den/die englische(n) König(in) haben mit der Fragestellung, ob Mexico einen Präsidenten will, der Königin Elisabeth II. Gehorsam schuldet.
(Mein Meinung: etwas weit hergeholt)

Weiter wird die Möglichkeit erörtet, ob López Obrador evtl. dem 1983 in der Coca-Cola-Metropole Atlanta gegründeten US-Zweig angehöre und so ein Zusammenhang hergestellt zwischen den 5 Jahren obskur finanzierte Image-Kampagne und illegalen Coca-Cola-Geldern.
(Meine Meinung: noch so eine seltsame Theorie)

Vorwurf 2: López Obrador verheimlicht seinen Namen:
    "(...) en la ceremonia oficial en que el IFE lo inscribió como candidato, López Obrador fue anunciado com 'Manuel Andrés". Ni su nombre sabemos, (...) El órden original de los nombres daba por siglas MALO. Por razones de mercadotécnia neoliberal, lo cambió. (...)"

(Übersetzung: "(...) in der offiziellen Zeremonie zur Einschreibung in das Kandidaten-Register des IFE wurde López Obrador als 'Manuel Andrés" angekündigt. Nicht einmal seinen Namen wissen wir, (...) Die ursprüngliche Reihenfolge seiner Namen hätte als Abkürzung MALO [Anm.: 'schlecht'] ergeben. Aus Gründen neoliberalen Marketings änderte er das.")

Vorwurf 3: López Obrador verheimlicht seine Finanzen:
    "(...) durante todo su mandato, impidió la aplicación al DF de las leyes de transparencia nacionales. René Bejarano, (...) le hizo el trabajo sucio. (...) Por eso los únicos empresarios que asisten a sus mítines son aquellos a los que concedió obra pública sin concurso y sin rendición de cuentas. (...)"

(Übersetzung: "(...) während seiner gesamten Amtszeit verhinderte er die Einführung der nationalen Transparenz-Gesetze im DF. René Bejarano (...) machte für ihn die schmutzige Arbeit. Deshalb nehmen an seinen Großveranstaltungen auch nur diejenigen Unternehmer teil, denen er ohne öffentliche Ausschreibung und ohne Kosten-Nachweise Aufträge für Bauprojekte erteilt hat. (...)")

Vorwurf 4: López Obrador verheimlicht seine Tragödien:
    "(...) siendo joven, y llamándose aún Manuel Andrés, López Obrador había matado a su hermano menor, José Ramón, de un balazo. Ya lo admite el propio candidato perredista, como 'tragedia familiar'. Y podría serlo, en muchas familias ocurre que una pistola se dispare accidentalmente. Pero pocas veces el tiro es tan certero, al instante mortal. Y, sobre todo, nunca desaparecen ni el expediente ni los diarios regionales con la noticia. Y tal es el caso: de la Procuraduría tabasqueña se esfumó, hace años, el expediente judicial, y de la Hemeroteca Pública también los diarios. (...)"

(Übersetzung: "(...) als er jung war und noch Manuel Andrés hieß, hätte er seinen älteren Bruder José Ramón mit einem Schuß getötet. Auch der PRD-Kandidat selbst gibt zu, dass dies eine 'familäre Tragödie" sei. Und das könnte es auch sein, denn in vielen Familien kommt es vor, dass sich aus einer Pistole versehentlich ein Schuß löst. Aber in sehr wenigen Fällen ist dieser so gezielt und sofort tödlich. Und, vor allem, niemals verschwinden weder die Akten noch die Tageszeitungen mit der Nachricht. Das ist aber hier der Fall: in der Polizeibehörde von Tabasco lösten sich schon vor vielen Jahren die Ermittlungsakten in Luft auf und aus den öffentlichen Archiven verschwanden die Tageszeitungen. (...)")

Es wird weiter erklärt, der damalige Gouverneur von Tabasco, Enrique González Pedrero, und seine Frau Julieta Campos hätten López Obrador gedeckt, weil dieser "Unfall" AMLO's (oder besser: MALO's) politische Karriere in der PRI ruiniert hätte. Und da die PRI damals wie heute uneingeschränkte Macht in Tabasco hat (Roberto Madrazo ist auch von dort), konnte die Partei das Verschwindenlassen der Beweise anordnen.
Danach ergeht sich der Autor in ziemlich abwegigen Theorien, die ich hier nicht weiter erkläre.

Wer will, kann den Artikel ja noch einmal nachlesen (oben die Quellen-Angabe; im Internet leider nicht ohne Abo des Milenio zu bekommen) - vorausgesetzt, er verschwindet nicht plötzlich aus den öffentlichen Bibliotheken oder wird von AMLO's/MALO's Kampagnen-Chef Federico Arreola (der auch beim Milenio schreibt) vernichtet. ;-)