Kindergeld (II)
Sind Deutsche in den letzten 9 Jahren, seit ich mich aus dem Staub gemacht, meine vergeudete Lebenszeit beim Wehrdienst (15 Monate zum Taschengeld-Tarif: etwa 400,– DM pro Monat) und meine Rentenversicherungsbeiträge (immerhin fast 2 Jahre) Herrn Kohl und compinches in den Rachen geworfen habe, wirklich solche Jammerlappen geworden, wie ich es in dieser Community zu lesen bekomme?
Eigentlich hätte ich noch vorschlagen wollen, dass deutsche Frauen ab sofort Wehr- oder Ersatzdienst ableisten sollten.
Die Voraussetzungen, weswegen sie ausgenommen sind (nämlich, dass sie ja viele-viele deutsche Kinder in die Welt setzen), werden ja nachweislich nicht erfüllt (ich höre, dass 25% der deutschen Frauen kein einziges Kind gebären).
Also Frauen: ab in die Kaserne Gewehre putzen und stramm stehen - oder alten Omis den Hintern abputzen und Nachtwache im Altenheim schieben!
Danach reden wir darüber, ob's im Ausland Kindergeld gibt oder nicht.
Übrigens: meine ganze "Herzlosigkeit" kommt daher, weil ich die ganze Diskussion eher aus antropogeographischer Sicht betrachte: wenn die Relation zwischen sterbenden und geboren werdenden Deutschen (die sog. Nettoreproduktionsziffer) nicht eingehalten wird (Minimum ist 2,1 Kinder pro Frau in gebärfähigem Alter), geht's bergab mit der Anzahl der Deutschen. Einfache Rechnung.
Die wirtschaftlichen Folgen sind abzusehen und ein Sozialstaat, der auf der Annahme beruht, dass der Generationen-Vertrag eingehalten wird (sprich: genügend künftige Steuerzahler vorhanden sind) und die Beitragszahler sich sozial verhalten, kann bei solchen Ziffern nicht mehr aufrecht erhalten werden. Das hat sehr wenig mit "US-amerikanischen Verhältnissen" zu tun.
Oder um's mit den Worten meines Geographie-Professors an der FH Karlsruhe, Herrn Prof. Dr. Dietrich O. Müller, Anfang der 1990er auszudrücken (an meine Kommilitoninnen gewandt):
- "Wenn Sie der Antropo-Geographie nicht genügend Ernst entgegenbringen, dann empfehle ich Ihnen, das Studium abzubrechen und etwas für die Nettoreproduktionsziffer zu tun - und den Herren, dass sie besser etwas nützliches tun, wie zum Beispiel Straßenfegen."
2 Kommentare:
naja, nicht alle ;-)...aber mit deinen Gedanken zur Dienstpflicht warste schneller.
Ich finds auch sehr erschreckend. Keine Ahnung, wie man eine solche Haltung entwickeln kann. Besonders schlimm find ich die Unbelehrbarkeit und die Argumentation.
Horst & Angela werdens richten (Jürgen vielleicht auch)! Ist schon vieles besser (weil härter) geworden. Der Wohlfühl-Kuschel-Staat ist auf dem Rückzug. Wohl dem, der sich mental schon drauf eingestellt hat. ;)
btw: 400 DM...also vom 1-10 Monat waren es 600 DM bis 800 DM und danach als FWDLer (freiwillig Wehrdienstleistener) gute 2000 DM auf die Hand ;-)
"btw: 400 DM"
Meinereiner hat seinen Wehrdienst von Juli 1988 bis September 1989 abgeleistet, als es noch Rot-Land und Blau-Land gab, bevor irgendjemand von blühend leere Landschaften fabulierte und der "Anschluß der SBZ" in weiter Ferne lag (ideologisch, versteht sich). Damals gab es noch viele-viele Wehrdienst-Pflichtige (bin Jahrgang 1969 und war während der Hälfte meiner Wehrdienstzeit der Jüngste in der Kompanie) und deshalb konnte man die noch mit künftigen 18 Monaten erschrecken und lächerlichen 400,– DM abspeisen.
Was habe ich in den 15 Monaten gelernt? Dass man nur dann was vom "Staat" einfordern sollte, wenn man vorgeleistet hat.
Ich habe 1,25 Jahre meines Lebens beim Bund verschwendet - da hätte ich z.B. studieren können, vorher fertig sein können und nach dem Studium ratzfatz einen Job gehabt, weil die ollen SBZ-Karten nix taugten und alle neugemacht werden mußten. Stattdessen war/ist bei Ende meines Studiums gerade Flaute (1995 - ?) und Frauen bekamen die Jobs wegen der ach-so-gerechten Frauenquote (Du weißt schon: "bei gleicher Qualifikation werden Frauen bevorzugt" - auf deutsch: Männer raus!)
Genug geärgert. Genießen wir das gegenstandslose Geschwafel in der Kindergeld-Diskussion ... ;-)
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