Taxifahrer
- "99% der Fahrer sind hart arbeitende, hilfbereite Zeitgenossen, die sich ihr Brot in diesem Asphaltdschungel verdienen."
So schreibt zonametropolitana in seinem Blog la zona metropolitana conurbada über die Taxifahrer im D.F.
Da im Blog Kommentare nicht erlaubt sind, schreibe ich hier etwas dazu.
Ich glaube nämlich, dass zwar möglicherweise 99% "hart arbeitende, hilfbereite Zeitgenossen" sind, aber nur höchstens 90% der Fahrer auch wirklich ehrlich sind.
Verschiedene Taxifahrer haben ein paar Mätzchen, die man eigentlich nur mit "kleine Gaunereien" betiteln kann (aber unehrlich ist das ja nicht; zumindest nach mexicanischem Standard).
Beispiel: Du steigst ein und sagst, Du willst zu dieser oder jener Straße. Der Fahrer schaltet den taxímetro ein und fährt los. Irgendwann merkst Du, dass er ganz woanders ist, als Du eigentlich hinwillst.
Was ist passiert? Der Fahrer gibt Dir einen kleinen paseo, um mehr Kilometer zu fahren, bzw. mehr Zeit zu brauchen (es gibt welche, die fahren mit voller Absicht in Staus, um Zeit zu schinden) und Dir dann mehr zu berechnen (besser als leer durch die Straßen zu fahren ist das für ihn allemal...).
Wenn man also nicht aufpasst wie ein Fuchs (und die Strecke so einigermaßen kennt), kann (wohlgemerkt: kann) es vorkommen, dass das Taxi vom Centro Médico zur Alameda Central fährt und es kommt bei der Fuente de Petroleos vorbei...
Anderes Beispiel: nach 22:00 Uhr abends gibt es viele, die nicht mehr mit taxímetro fahren; dann funktioniert das Ganze nur noch auf Verhandlungsbasis.
Sprich: Du hältst ein Taxi an und fragst, wieviel er Dir abnimmt bis zu jener Adresse. Wenn Dir der "Tarif" zusagt, steigst Du ein; wenn nicht, hältst Du ein anderes Auto an (überflüssig zu sagen, dass 100% dieses "Tarifs" in die Hosentasche des Fahrers wandert und Steuer und/oder patrón nichts davon mitbekommen).
Aber es gibt auch andere: vor einigen Jahren wohnte ich in der Portales, und in der Einfahrt neben meiner Wohnung stellte jede Nacht (so gegen 22:00 Uhr) ein Taxifahrer seinen vocho ab; morgens um 6:45 Uhr ging's schon wieder auf die Piste, um einen täglichen Stammkunden zu Hause abzuholen.
Er war stets freundlich, und als ich einmal Probleme mit meinem VW Käfer hatte, war er sofort zur Stelle, um mit Tips und Ratschlägen auszuhelfen (er bot sogar an, günstig Ersatzteile zu besorgen).
Kurz: mit ihm, aber nur mit ihm, nähme ich auch mal den Umweg über die Fuente de Petroleos in Kauf... ;)
Labels: automobil
10 Kommentare:
Jaja,die Taxifahrer...Meiner Erfahrung nach,sind einige von denen ganz schöne Ganoven,besonders wenn man nachts ohne Taxometer unterwegs ist.Sehr gerne dann auch mit Ausländertarif,also doppelt so viel wie für Einheimische...
Eine Masche hast du noch vergessen: Man bezahlt,aber wenn man es grad nicht passend hat,hat der Fahrer "zufällig" nicht genug Wechselgeld dabei...
Aber ich muss auch sagen,das die Mehrzahl der Fahrer wohl ehrlich sind,aber manche können sich bei vermeintlich reichen gringos wohl nicht beherrschen.
Der, der mir den "Gringo-Tarif" aufzubrummen versucht, bekommt zuerst zu hören:
"Si, este es la tarifa para extranjeros, ¿cual es la para mexicanos?",
und danach, wenn er auf seiner Unverschämtheit besteht, bestelle ich schöne Grüße an seine Mutter.
Kann das von dir und Sebastian geschriebene nur bestätigen. Und, ganz wie du es erlebt hast, wohnt um die Ecke in Xochimilco ein Taxifahrer, der die Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit in Person ist. Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit wir irgendwo hingebracht oder abgeholt werden wollten, er war pünktlich zur Stelle.
Wir hatten irgendwo was zu erledigen - kein Problem, er hat auf uns gewartet und dann ging es weiter. Natürlich war er auch auf unser Hochzeit eingeladen, als Gast versteht sich. :-)
Im Prinzip ne gute Idee,aber meine Spanischkenntnisse sind eher bescheiden. Außerdem hab ich einmal gewagt den Preis in Frage zu stellen.Da is der Typ ziemlich aggressiv geworden,Hab dann lieber ganz schnell bezahlt und bin abgehauen.Wegen der paar pesos riskier ich aber auch keinen Ärger,letztendlich is es ja immer noch erheblich billiger als in Deutschland.Aber es ärgert mich schon,das ich ganz genau weiß das die einen abzocken nur weil man Ausländer ist...
"Hab dann lieber ganz schnell bezahlt und bin abgehauen."
Verstehe ich das richtig, dass Du den Fahrpreis nicht vorher ausgemacht hast?
Dumm g'luffe... - darauf sollte man unbedingt achten, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Oye, Hollito: meine Frau ist auch xochimilca (aus dem Barrio San Marcos). Wir haben in der Kirche von Xaltocan geheiratet. Wer weiß, ob sich die 2 nicht kennen...
Mir ist es auch schon 2 mal passiert, daß der Taxifahrer am hellichten Tag mit dem Nacht-Tarif im Taximeter rumgefahren ist. War natürlich jedesmal ein Versehen und wurde sofort nach meiner Frage, weshalb das denn so ist, korrigiert.
@Roland
Hatte ich bei Andreas schon mal geschrieben, wo sie herkommt (und wo wir auch geheiratet haben):
...nur nen paar Kilometer südlich, 10 Minuten zu Fuß von der Metrostation La Noria.
Direkt bei den Sportplätzen am Berg, wo auf der anderen Seite die Militärakademie ist:
19.258139,-99.133136 (in maps.google.com)
Nen paar hundert Meter die Straße runter ist auch die Kirche zu sehen. :-)
Glaube nicht, daß die beiden sich kennen, aber wer weiß (meine Frau hat letztes Jahr in einem Klamottenladen in Paris die Schwester einer Freundin von ihr aus D.F. getroffen...soviel zum Thema "unmögliche Zufälle") :-)
Da im Blog Kommentare nicht erlaubt sind, schreibe ich hier etwas dazu.
So kann man das natürlich auch sehen. Aber alles was nicht erlaubt ist, muss ja auch nicht verboten sein. Ich würde es so sagen: Kommentare sind in meinem Blog nicht vorgesehen, aber wer sich zu irgendetwas äussern will ist herzlich eingeladen das über die E-Mail Adresse zu tun. Antwort garantiert.
Habe ich behauptet - oder etwa unterschwellig angedeutet, kommentieren sei verboten? Falls es so aufgefaßt wurde, entschuldige ich mich für die Wortwahl.
Wie dem auch sei: es war lediglich als Feststellung gedacht, um zu erklären, warum der Eintrag hier erscheint.
Wenn ich Kommentare nur an eine e-Mail-Adresse schicken kann, hinterläßt das einen etwas schalen Beigeschmack bei mir; nämlich den der subjektiven "Auswahl". Ob das gut oder schlecht ist, lasse ich dahingestellt.
Wenn es keine direkte Kommentier-Möglichkeit gibt, ist die Hemmschwelle, etwas zu schreiben, wesentlich höher. Da überlege ich es mir als Leser 2x, ob ich antworte, besonders, wenn ich nicht sehr viel über den Blogger weiß.
Meiner Auffassung nach sollte ein Blog offen für Kommentare sein, schon allein des Meinungs-Austauschs wegen; ein Blogger ist ja kein Zeitungs-Schreiberling, der kein Feedback will oder braucht - ich brauche es sehr, weil es mir das Interesse der Leser zeigt und auch, ob und wie interessant die Blog-Beiträge sind; unabhängig von irgendwelchen Countern.
Stell' Dir vor, hier könnte man nicht kommentieren: dann wären möglicherweise alle oben beschriebenen Erfahrungen verlorengegangen oder wären gar nicht erst gepostet worden.
Ich hätte das schade gefunden.
Trotzdem ist das Angebot einer garantierten Antwort von Dir sehr gut. Werde das wohl bei Gelegenheit einmal annehmen. :)
Prima! :)
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