Mittwoch, 18. Juli 2007

Weg mit den Stinkern!

Das sollte man meinen! Seit Anfang Juli 2007 sollen (!) Autos in gesetztem Alter (= 15 Jahre und mehr) nach und nach aus dem Verkehr gezogen werden.

Wie?
Im März dieses Jahres wurden die Abgas-Grenzwerte (festgelegt in der Norma Oficial Mexicana 041), die notwendig sind, die all-halbjährliche verificación (eine ASU "chafa") zu schaffen, so weit heruntergesetzt, dass (laut der Secretaria del Medio Ambiente im D.F.) die üblichen Tricks (Leerlauf herunterstellen, etc.) nicht mehr greifen.

Angeblich wird jedes Auto, das in "gutem technischem Zustand" ist, die verificación schaffen; falls nicht, bekommt man ein Zettelchen, auf dem vermerkt wird, weswegen man durchgefallen ist und "darf" sein Auto zu einer qualifizierten Werkstatt fahren, um es entsprechend reparieren zu lassen.
Ich konnte allerdings nirgends finden, wie oft man durchfallen darf, bis das Auto als Stinkbombe gebrandmarkt und zwangsverschrottet wird (falls es ein solch rigoroses Vorgehen gibt).

Mal sehen, wie sich mein Käfer (im Mai nächsten Jahres volljährig) schlägt.
Da ich ihm jedesmal vor der verificación eine afinación (inkl. Zündkerzen-, Öl-Wechsel und allem Pi-Pa-Po) gönne, dürfte er problemlos durchkommen. *drei-kreuze-mach-und-bet*

(mehr Info)

P.S. (Vorsicht, fieser Seitenhieb!) Auch hier gilt für die D.F.-Regierung (PRD) wieder: "Primero los Pobres", denn sie sind die ersten, deren Autos auf den Schrottplatz verbannt werden. ¡Marcelo sí cumple! ;-)

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3 Kommentare:

Blogger Andreas Bohn schrieb...

Eine kleine Anekdote dazu: Fausto fährt ja immer noch unseren Dodge, der dieses Jahr volljährig wird. Angesprochen auf das Thema verificación meinte er nur "Dann kostet mich das halt in Zukunft n Peso mehr." (Er nannte mir die genaue Summe, ich glaube es waren 100, bin mir da aber nicht mehr sicher.)

Es ist in dem Verificentro, in dem er die verificación machen lässt wohl so, dass man zunächst versucht, die Plakette auf dem normalen Weg zu erreichen (bei normalem Gebührensatz) und wenn der Wagen das nicht schafft, bezahlt man an der Kasse(!) den erhöhten Satz um die Plakette doch zu bekommen.

Warum? Ganz einfach, wenn sie es nicht so machen, bekommt der Prüfer das "Trinkgeld", so bekommt es der Betreiber des Verificentros der es dann mit den Prüfern teilt.

Die Geschichte erscheint mir zwar total unglaublich, aber ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, weshalb Fausto versuchen sollte, mir einen Bären aufzubinden.

18. Juli 2007 um 15:51  
Blogger rolandmex schrieb...

Bekannte von mir fahren einen steinalten Datsun mit verschlissenen Sitzen und nicht zu öffnender Fahrertür. Mit dem müssen sie immer einen Umweg fahren, wenn sie zu mir wollen, weil der Wagen die steile Brücke in meinem fraccionamiento nicht schafft... - man kann sich also vorstellen, in welchem Zustand er ist.

Seltsamerweise hat er immer die aktuelle calcomanía der verificación am Wagen.

Wie?
Ein Familienangehöriger bekommt immer ein paar hundert Pesos in die Finger gedrückt und besorgt Aufkleber und Abgastest-Papiere, ohne dass der Wagen jemals ein verificentro auch nur von weitem gesehen hat.

18. Juli 2007 um 17:09  
Blogger Hollito schrieb...

Mal ganz ehrlich: War doch klar, daß es so ablaufen würde, oder? Wenn man mal anguckt, was für Schrottkarren (im wahrsten Sinne des Wortes) in DF rumkurven, wird wohl niemand auf die Idee kommen, diese alten Trommeln hätten eine auch nur halbwegs funktionierende Technik, geschweige denn einen gut eingestellten (total ausgelutschten) Motor, oder?

21. Juli 2007 um 06:08  

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