República Bananera
(Foto aus der El Universal-Gallerie)
Gestern ham' 'se sich nu' endlich gekloppt: die Abgeordneten in der (wie sie sich selbst nennt) "Honorable [sic!] Cámara de Diputados" der Vereinigten Mexicanischen Staaten.
Sieht lustig aus, wie angeblich Ach-so-sehr-um-das-Volk-besorgte Politiker sich gegenseitig Faustschläge geben oder das von den Steuerzahlern finanzierte Hugo Boss-Sakko zerreißen; nur weil einige den Präsidenten (oder den, der ihm folgt) nicht mögen und andere glauben, ihn verteidigen zu müssen.
Das Volk benimmt sich weitaus zivilisierter als seine "Vertreter"!
Das sind übrigens die selben Herrschaften, die sich letzte Woche "im Namen des Volkes" eine saftige Gehaltserhöhung genehmigt haben. Nur die PRD-Abgeordneten prostestierten (halbherzig?) - annehmen tun sie das Geld aber gerne (anstatt es z.B. an Amnesty International zu spenden); es muß schließlich ihr eigener "Gegen-Präsident" (den übrigens niemand bei seiner payasada gestört hat) mitsamt seinem "gabinete" auch irgendwie finanziert werden, damit er "Volkes Stimme" mitteilen kann.
So bleiben wir im gleichen Staat.
Egal, was die "Volks-Vertreter", die immerhin vom Volk (auch von mir) bezahlt werden, aushecken und egal, von welcher Partei sie sind (PAN, PRD oder PRI): das Volk ist ihnen wie immer scheißegal.
Hauptsache, die Geldbörse stimmt - die eigene, versteht sich.
Und dem Volk ist scheißegal, was "die da oben" veranstalten; immer wird das Kreuzchen an der selben Stelle gemacht; was anders ist, ist, dass ein paar Mißgeleiteten eingetrichtert wurde, mit Straßenblockaden und Autos-Abfackeln könne man politische Probleme lösen.
Demokratie funktioniert anders; sie hat nichts mit "Seguro Popular" oder "Fox traidor!"-Rufen zu tun.
República Bananera eben.
Kann man mehr erwarten im Staate Mexico?
P.S. Katia D Artigues scheint den "Tathergang" genauer zu kennen; jedenfalls erklärt sie ihn in ihrer heutigen Kolumne.
Resúmen: Mißverständnisse, die zu Katastrophen ausarten - also auch da nichts neues im Staate Mexico: alle reden und keiner kriegt den Sinn mit von dem, was der andere sagt.
Labels: politisches, präsidentschaft 2006
2 Kommentare:
Und dem Volk ist scheißegal, was "die da oben" veranstalten
Nicht mehr lange, lieber Freund.
Demokratie funktioniert anders
Wie denn? A la Josef Ackermann vielleicht?
Was D Artigues schreibt ist doch die Umschreibung eines Buergerkrieges:
“Aquí yace la mitad de México, asesinada por la otra mitad”
Wie gesagt: alle reden und keiner kriegt den Sinn mit von dem, was der andere sagt. ;-)
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