Acapulco - Gangster-Stadt
Erst letztes Wochenende (genauer: am Karfreitag, als Acapulco randvoll mit Touris war) wurde zuerst ein Televisa-Reporter auf offener Straße abgeknallt und danach im Hotel El Mirador an La Quebrada (da, wo die Felsenspringer (und Elvis Presley in den 60ern) ins Meer tauchen) das Juwelier-Geschäft ausgeraubt.
Mulmig wurde mir nicht erst bei der letzten Meldung, weil ich im Januar 2005 mal ein paar Nächte im El Mirador untergebracht war, sondern schon von vorherigen Berichten von seit vielen Jahren in Acapulco lebenden Freunden.
Vor etwa zwei Jahren wurde der Ehemann (Besitzer einer kleinen Firma, die Hühnerfarmen "veterinarisch" und mit Futtermitteln versorgt(e)) entführt und konnte glücklicherweise in einem Moment der Unachtsamkeit fliehen - ohne Schuhe und nur in Unterhosen unter sengender Sonne durch eine steinige Felswüste irgendwo im Inland. Die Entführer gingen leer aus; unsere Freunde änderten Haus- und Handy-Telefonnummern.
Vor ein paar Wochen verdichteten sich die Hinweise darauf, dass sie es nun auf seine Kinder abgesehen haben. Fast fluchtartig wurde Acapulco verlassen, sie nahmen kaum Möbel oder irgendwelche Besitztümer mit, ihr kleines Haus ist jetzt verwaist. Zur Zeit leben sie vorübergehend bei der Familie des Ehemanns im DF.
Was mit ihnen passiert, wissen sie noch nicht; v.a. wie sie sich ihren Lebensunterhalt verdienen wollen - aber die Sicherheit ihrer Kinder war ihnen wichtiger.
Vom Gouverneur des Staates Guerrero, dem "heiligen" Zeferino Torreblanca, sieht man nichts mehr - und der Bürgermeister von Acapulco, der berüchtigte Ex-diputado Félix Salgado Macedonio, ist bestimmt in angetrunkenem Zustand an einer rot-blinkenden Ampel mit seinem Motorrad umgefallen. ;-)
Labels: persönliches, politisches
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