Mittwoch, 21. November 2007

Ausgebremst

Letzten Freitag Nachmittag in der Metro: obwohl gar nicht so voll, "verweigerten" die "Wie-Immer-Im-Weg-Steher" einem Herrn und einer alten Dame die Möglichkeit, an einer Station auszusteigen. Kurzerhand zog der Herr die palanca der Notbremse. Die Tür öffnete sich und die Dame und er stiegen aus.

Die "Im-Weg-Steher" guckten erst blöd, bis einer sich in guter alter Tradition traute, dem längst weit entfernten Herrn "¡Pendejo!" hinterherzurufen.

Was dann kam, war ein wahres Schauspiel: wegen der angezogenen Notbremse konnte der Zug nicht weiterfahren; der Fahrer wußte aber anscheinend nicht davon und versuchte durch mehrmaliges Öffnen/Schließen der Türen und "Neustart" der Elektronik das Anfahrproblem zu lösen. Die "Im-Weg-Steher" taten nur dies: wie grasende Kühe rumstehen und gucken. Keiner bewegte sich, um den Fahrer z.B. durch Winken auf die Notbremse aufmerksam zu machen.

Irgendwann nach etlichen Minuten nahm ein anderer Fahrgast, dem das zu bunt wurde, das Heft in die Hand, stieg aus und gestikulierte wild in Richtung Führerhaus. Doch weder der Fahrer noch die faul vorbeischlendernden Metro-Polizisten begriffen, was passierte.

Der Fahrgast mußte sich erst auf dem Bahnsteig annähern und durch die zum Sprechrohr geformten Hände rufen, bis der Fahrer kapierte, mit dem Dreikant-Schlüssel angerannt kam und die Bremse löste.

Zehn Minuten in der Station, nur weil ein paar Idioten nicht im richtigen Moment einen Schritt zur Seite gehen wollen... - wie war das? "Por eso estamos como estamos"...

Labels: , ,