Neuer Job
Die Suche gestaltete sich etwas schwierig, denn in Mexico besteht noch wenig Bedarf nach Leuten in meiner Profession.
Und die Jobs, die angeboten werden, sind für Neulinge; z.B. bei einem großen Geodaten-Provider, der sich in Mexico als Monopolist wähnt, und der bessere Datensammler einstellt (mit abgeschlossenem Studium und guten Englisch-Kenntnissen), aber nicht bereit ist, ein einigermaßen anständiges Gehalt zu zahlen (ich sag's mal so: ich hätte etwa 20% meines Lohns nur für den ÖPNV ausgegeben; und der ist ja nun wirklich nicht teuer hier).
Der neue Job ist bei der Außenstelle einer Universität, die Informatik-Dienste anbietet und für ein GIS-Projekt bei einem Kunden Spezialisten suchte.
Ich bekomme zwar nur einen Jahresvertrag, aber die Bezahlung ist i.O., ich habe als Projektleiter Verantwortung für eine Horde
Das beste ist, dass unser 3,5-wöchiger Deutschland-Urlaub nicht gestrichen werden muß, sondern von der Uni als ein Weiterbildungskurs deklariert wird, damit ich fehlen kann (unbezahlt, versteht sich).
Der eigentliche Arbeitsstart ist somit erst Anfang Oktober. :-D
OK, schau'n 'mer mal, was daraus wird.
P.S. Währenddessen warte ich immer noch auf meine Abfindung vom vorherigen Arbeitgeber und werde, wenn der Director General mal antwortet, immer auf die nächste Woche vertröstet. Wie lange der Schuppen wohl noch überleben wird?
Labels: auswandern, persönliches
9 Kommentare:
Dabei sind Mexicos Geografen doch Weltspitze:
http://hazmeelchingadofavor.com/index.php/2008/08/19/mexico-oro-y-plata-en-olimpiada-de-geografia/
(gerade gefunden - und hat mich als Geografen natürlich beindruckt)
Im Geographie-Studium an der UNAM gibt es die Möglichkeit, im Hauptstudium Kartographie als Schwerpunkt zu wählen, aber max. 25 Studenten pro Jahr beenden diese Spezialisierung, wissen viel über Karten, haben aber keinen blassen Schimmer, wie man sie herstellt!
Enter: Roland ;-)
"aber nicht bereit ist, ein einigermaßen anständiges Gehalt zu zahlen"
Nun ja, ich hab ja auch schon mal etwas die Lage sondiert...aber die Bezahlung in MX ist anscheinend (auch in "besseren" Positionen) meistens sowas von lächerlich, daß mich MX in der Hinsicht absolut nicht vom Sessel wirft...neee, für die Kohle mache ich´s nicht, und dann noch jedes Jahr die pinche migra...
Aber, wie dem auch sei: Glückwunsch zum neuen Job und viel Erfolg! :-)
"...neee, für die Kohle mache ich´s nicht, und dann noch jedes Jahr die pinche migra..."
Dafür hast Du aber die Rente sicher...
[/schwarzer_humor]
;;-))
Dafür hast Du aber die Rente sicher...
Jaaaaa, bestimmt. ;-)
Die wird mir dann von den "Mitbürgern mit Migrationshintergrund" bezahlt, die ihr Leben lang HartzIV bezogen habe...
(/Realität)
(/Zynismus)
;-)
Mal im Ernst; ich denke man sollte unterscheiden zwischen den Ausländern, die nach Deutschland gekommen sind, um wie im Paradies zu leben (sprich: Wirtschaftsflüchtlinge) und denen, die im Zuge der "Gastarbeiter"-Zuzüge nach Deutschland eingeladen wurden (und deren Nachfahren).
Als die "Gastarbeiter" den Deutschen die Arbeit machten, die sie nicht erledigen wollten (z.B. Müll abholen: "Pfui! Dat is' ja drecksisch! Dat soll ma' der Türke da wegräumen!"), waren sie alle willkommen, "durften" in klitzekleinen Buden irgendwo am Stadtrand wohnen und brav Steuern zahlen (auch in Sozial- und Rentenkasse!).
Nun, wo die deutsche Gesellschaft merkt, dass das mit dem Stadtrand, wo die "Kümmeltürken" und "Salvatores" keiner sah, wohl doch nicht so eine gute Idee war, weil jetzt Parallel-Gesellschaften entstanden sind und "deutsche Werte" verlottern, heulen alle großartig auf.
Auch z.B. die Väter der Brutalos, die den Rentner in München halbtot geschlagen haben, haben Steuern gezahlt und daher das gleiche "Recht", dem Staat auf der Tasche zu liegen wie jeder Deutsche (Gruß von der "Mitnahme-Mentalität").
Dass Deutschland ein Problem mit doppelter Staatsbürgerschaft hat, ist doch nicht die Schuld der "Ausländer", die ihr ganzes Leben in D verbracht haben - und zusätzlich immer an den Rand der Gesellschaft abgedrängt wurden.
Dummerweise sind wir die Generation, die die Zeche der Fehler der Vergangenheit zu zahlen hat. Aber im Vergleich zu vielen Mexicanern (u.a. meine Frau) habe ich eine bequeme Kindheit gehabt (und die war als eins von vier Kindern eines Grundschullehrers lange Zeit kein Zuckerschlecken); auch Dank der Ausländer in Deutschland, die die Wirtschaft mitaufgebaut haben (und nun den Sozialstaat mitzerstören).
Roland, ich habe keine Probleme mit Ausländern, ich bin ja schließlich mit einer Ausländerin verheiratet, einer meiner Kollegen kommt aus Tunesien, und und in unserem Freundeskreis finden sich auch alle möglichen Nationalitäten wieder.
Aber es stört mich, daß jahrelang alle Probleme in D unter den Teppich gekehrt wurden, und alle, die es wagten, trotzdem darauf hinzuweisen, reflexartig in die rechte Ecke gestellt wurden.
So langsam scheint aber auch den letzten klar zu werden, dass es so nicht weitergehen kann. Dazu mal zwei Artikel von Hans-Ulrich Jörges (der dir vielleicht bekannt ist und sicherlich kein "Hetzer" ist):
http://www.stern.de/politik/deutschland/zwischenruf/:Zwischenruf-Der-Armuts-Wahn/631474.html
http://www.stern.de/politik/deutschland/zwischenruf/:Zwischenruf-Die-Bombe/634119.html
Insbesondere die im zweiten Artikel genannten Zahlen sind einfach nur katastrophal (und wurden in den vergangenen Jahren schlichtweg ignoriert oder kleingeredet), hier mal ein Auszug:
"Migranten ohne Berufsabschluss: 44 Prozent; Migranten im Alter zwischen 22 und 24 Jahren ohne Berufsabschluss: 54 Prozent; türkische Migranten ohne Berufsabschluss: 72 Prozent;"
Und die Entwicklung ist ja nicht erst seit gestern so. Wenn jemand nicht oder gerade so seinen Hauptschulabschluss packt, ist es halt sehr schwer, diesem noch eine Berufsausbildung zukommen zu lassen. Da fehlt es ja dann an allem, was für irgendeine von Ausbildung nötig ist.
Und ohne Schul- und Berufsausbildung geht es numal nur in zwei Richtungen: Entweder HartzIV oder Kriminalität.
Da hilft auch eine deutsche Staatsbürgerschaft nicht im Geringsten.
Schade ist es, daß diese Zahlen "versteckt" in einem Weblog auf stern.de auftauchen, man müsste sie unserer Polit-Elite zur besten Sendezeit live um die Ohren hauen und fragen "Was gedenkt ihr jetzt zu tun, nachdem ihr die Probleme bisher nur verleugnet oder ignoriert habt?"
Andere Länder suchen sich die Leute genau aus, die sie aufnehmen. Warum ist das in D nicht möglich?
Mist, die Links hat blogger verschluckt. :-|
Also:
Hier klicken
Die beiden Artikel heissen
"Der Armuts-Wahn" und "Die vergrabene Bombe".
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