Donnerstag, 24. Juli 2008

Dumme Fragen



Die Stadtregierung des D.F. (bekanntlich der Partei PRD angehörend) hat sich (wieder einmal) etwas schlaues ausgedacht. Da sie gegen eine Energiereform ist, werden öffentliche Gelder veruntreut für parteipolitische Zwecke "verwendet", um eine völlig irrelevante Umfrage zu veranstalten (dafür wurde sogar der sommerliche Stadt-Sandstrand-Badespaß gestrichen).

Konkret: am 27. Juli 2008 (also nächsten Sonntag) sind die D.F.-Bürger dazu aufgerufen darüber abzustimmen, ob sie der Energiereform zustimmen oder nicht - eine Aufgabe, die nicht ihnen, sondern den gewählten Vertretern (des gesamten Volkes; nicht nur des D.F.) im Parlament zusteht.

Dabei ist den Fragestellern (neben dem Realitätssinn) anscheinend auch die Logik abhanden gekommen; semantisch sind die Fragen jedenfalls völlig daneben.
Ich zitiere aus oben abgebildetem Flugblatt, das an mich verteilt wurde:

1. Actualmente la explotación, transporte, distribución, almacenamiento y refinación de los hidrocarburos (petróleo y gas) son actividades exclusivas del gobierno.
¿Está usted de acuerdo o no está de acuerdo que en esas actividades pueden participar empresas privadas?

2. En general ¿está usted de acuerdo o no está de acuerdo con que se aprueben las iniciativas relativas a la Reforma que se debaten actualmente en el Congreso de la Unión?

(zu deutsch:
1. Zur Zeit sind die Ausbeutung, der Transport, die Verteilung, die Lagerung und die Raffination [?] von Öl und Gas hoheitliche Aktivitäten, die nur von der Regierung ausgeführt werden dürfen.
Sind Sie damit einverstanden oder sind Sie nicht damit einverstanden, dass an diesen Aktivitäten Privatfirmen teilnehmen können?

2. Im Generellen: sind Sie damit einverstanden oder sind Sie nicht damit einverstanden, dass die Initiativen zur [Energie-] Reform, die momentan im Parlament diskutiert werden, verabschiedet werden?
)

Unter jeder Frage ist links neben den möglichen Antworten SI und NO ein weißes Quadrat zum Ankreuzen.

So.
Jeder, der eine Meinung hat (egal ob pro oder contra), muß beide Fragen mit SI (ja) beantworten.
Warum?
Na, die Frage ist: "Sind Sie einverstanden oder sind Sie nicht einverstanden?" Wenn ich einverstanden oder nicht einverstanden bin, muß ich SI ankreuzen. Nur der, der sich der Stimme enthalten will oder keine Meinung hat, kreuzt NO an.

Alles klar? ;-)

P.S. Sowieso: wie kann man über Dinge, die das Parlament nicht einmal verabschiedet hat und die, wie in Frage 2 erwähnt, immer noch diskutiert werden, abstimmen?
Was nützt eine Meinung, die in meinem Haus zählt ("Porque Aquí mi opinión sí cuenta"), wenn die Nachbarschafts-Gemeinschaft das nicht die Bohne interessiert?

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Mittwoch, 23. Juli 2008

Geschrumpfte Sicherung

Auf dem Foto sind zwei Sicherungen aus unserem (valga la redundancia) Sicherungs-Kasten vor dem Haus abgebildet. Die rechte hat die Original-Höhe; die linke ist "geschrumpft".

Was war passiert?
Als vorgestern abend im Erdgeschoß gleichzeitig der Kühlschrank, die Mikrowelle und die 1,5-PS-Wasserpumpe lief, war die Stromspannung für die Glühbirnen schon niedrig; als die Waschmaschine dann auf Schleudergang schaltete, flackerte es erst im ganzen Haus und dann wurde es dunkel (wohlgemerkt: alle diese Geräte hängen an einer einzigen 20A/110V-Sicherung).
Mit einer Taschenlampe suchte ich nach den Sicherungsschaltern, doch außer dem des Erdgeschosses waren alle eingeschaltet.

Ich ging vor das Haus, um im außen gelegenen, mit guten alten Drahtsicherungen (in Mexico Pflicht!*) ausgestatteten Kasten nachzusehen. Dort sah ich die Sicherung, die auf dem Foto links ist. Ich schaltete den Hauptstrom ab und griff nach der Sicherung: sie war butterweich und so heiß, dass ich schnell meine Finger zurückzog. Ich mußte sie mit einer Zange herausziehen und eine neue einsetzen.

Das Erstaunliche für mich ist, dass der Draht, der angeblich bei Überlastung durchbrennen sollte, noch völlig intakt ist. Die Sicherung selbst ist nun aber ein Schrumpfpaket und nicht mehr zu verwenden.



* Vor Jahren habe ich mich einmal erdreistet, diese Uralt-Teile durch Schaltsicherungen zu ersetzen. Als der Ableser der staatlichen Stromfirma das sah, wurde ich erst angepfiffen und dann dazu verdonnert, die Antiquität wieder einzubauen.

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Samstag, 19. Juli 2008

Navigieren* in Mexico

* "navigieren" im Sinne von: sich in fremden Gegenden mit Hilfe von Karten zurechtfinden.



Vor gar nicht so langer Zeit packte ich jedes Mal, wenn ich in eine fremde Stadt fuhr, eine gedruckte Karte ins Gepäck, die ich vorher schon studiert und die Fahrtziele gefunden hatte. Oft nahm ich dabei Exemplare aus Quimera's Quellen-Archiv mit.

Seit einem guten halben Jahr ist das in dieser Form nicht mehr nötig. Ich habe ein Bluetooth-fähiges Nokia-Handy mit Symbian S60-Betriebssystem (wichtig!) und einen sog. Bluetooth Puck (das ist ein GPS-Empfänger, der die momentane Position auf der Erde per Bluetooth an das Handy (oder jedes andere Bluetooth-fähige Gerät, z.B. mein iBook) sendet).
Und ich habe das kostenlos im Internet erhältliche Programm Nokia Maps plus der zugehörigen, ebenfalls kostenlosen Mexico-Karten aus dem Hause Navteq (jetzt zu Nokia gehörend), die ich auf das Handy überspielt habe.

Heute schalte ich im gegebenen Moment den Bluetooth Puck (meiner ist ein Globalsat BT-338) ein und starte Nokia Maps auf meinem Handy (ein Nokia E65). Per Knopfdruck erfahre ich meine momentane Position auf der Karte und weiß, wo ich bin.
Zuhause habe ich vor der Reise eine Google Maps-Suche gemacht und die Adressen der Ziele als "Landmarks" in Nokia Maps markiert, deren Pins ich vor Ort leicht auf dem Handy-Display erkennen kann (warum das? - die Adress-Suche in Nokia Maps ist ziemlich sch...lecht).

Ich könnte mich auch von Nokia Maps von der momentanen GPS-Position bis zum Zielpunkt navigieren lassen (mit Audio-Anweisungen á la "Hier links; gleich rechts", etc.), aber das kostet (und ist (noch?) zu teuer, wie ich meine). Dazu "abonniert" man diesen Service für eine bestimmte Zeit (einen Tag, eine Woche, einen Monat) und zahlt per Kreditkarte über GPRS.
Das brauche ich aber nicht, denn ich kann ja Karten lesen und das sich bewegende Symbol auf dem Handy-Display sehen.

Früher mußte ich die gedruckte Karte kaufen und oft umständlich im Auto zu- und auffalten. Heute habe ich nur den Bluetooth Puck und mein Handy (+ Ladegeräte, einen Saugnapf für den Puck und einen Halter für das Handy) dabei, die Karten für ganz Mexico kosten nichts und sind mehr up-to-date als jeder überteuerte Guía Roji.

Ob Papier-Karten Zukunft haben?

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Donnerstag, 10. Juli 2008

Glückssträhne?

Nr. 1: Vor ein paar Monaten war ich wohl der erste, der ein Rätsel beim cabronsito löste und gewann einen Amazon.de-Gutschein über € 20,–. Leider verspätete er sich ein bißchen, weil der (eigentliche) Rätsel-Veranstalter nicht zu erreichen war.
Kurz und gut: am 1. Juli flatterte mir der Gutschein in den ePost-Kasten.

Nr. 2: Vorgestern war ich auf einem Event der Firma Globalstar, die ihren neuen GPS-Überlebens-Messenger SPOT vorstellte (eine gute Idee gut ausgeführt, wie ich finde: das Teil funktioniert zur Lebensrettung auch, wenn kein Handy-Signal vorhanden ist (wie z.B. auf See oder "in the middle of nowhere" der Sierra); man muß allerdings den Service extra zahlen). Wie üblich auf diesen presentaciones wurden ein paar der Geräte (Neuwert: etwa $ 3.000,– M.N.) verlost. Ich war der erste, dessen Name genannt wurde und der einen der SPOT messenger mit nach Hause nehmen durfte.

Nr. 3: Heute morgen bekam ich einen Anruf einer Firma, zu der ich mein CV schon vor Wochen geschickt hatte, und bei der ich gerne arbeiten würde (v.a. wegen der technischen Möglichkeiten). Morgen um 11.00 Uhr habe ich ein Vorstellungsgespräch dort.
Drückt mir die Daumen (alle, auch die der Füße! ;-) )!

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Dienstag, 8. Juli 2008

Deutschland-reif


Test bestanden. Ich kann also zurückkehren.

;-)

(Quelle: Spiegel Online)

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Montag, 7. Juli 2008

Nicht-mehr-haben-will

Heute abend kam mir Info zu den Telcel-Tarif-Plänen für das neue iPhone in den Mail-Kasten geflattert.

Man wird mit einem 24-Monate-Vertrag geknebelt, der teurer ist als der, den ich jetzt habe - und mit dem ich zufrieden bin, weil ich mehr Gesprächs-Minuten, mehr SMS oder mehr Datendurchsatz gar nicht brauche. Ich will ja nicht fernsehgucken auf dem Ding.

Zusätzlich muß der Kunde, wenn er den billigsten Knebel Vertrag nimmt, noch knapp 3.500 Pesos für das 8-GB-Modell und 4.700 Pesos für das 16-GB-Modell berappen.

Fazit: die spinnen, die "Telcelis"!

Mit dieser Unverschämtheit hat man mir erstmal den Appetit verdorben. Falls ich doch noch ein iPhone haben will, werde ich mich wohl vertrauensvoll an die Freundin wenden, die mich letztens mit ihrem Apple-Telefon hat spielen lassen und die connections zu "Importeuren mit Programmierkenntnissen" hat.

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