Montag, 21. November 2005

In eigener Sache

Aus beruflichen Gründen stelle ich diesen Blog (zumindest) vorübergehend in Warte-Position.

Danke für Eure Unterstützung bis hierher.

Freitag, 18. November 2005

"¿Tu le crees a Madrazo?" oder die Wahrheit der Elba Esther

Die (Noch-) PRI-Politikerin Elba Esther Gordillo ist wegen ihrer Opposition zu PRI-Herrscher Roberto Madrazo kurz davor, aus der Partei ausgeschlossen zu werden.
In den letzten Tagen wehrt sie sich vehement und enthüllt in ihrer Wut Geheimnisse der Klüngeleien innerhalb der Partei. Der berüchtigte kölsche Klüngel (Gruß von Herr Trienekens) ist Kinderkram dagegen.

Ausgelöst hatte das ein Gespräch am Mittwoch zwischen Gordillo und Madrazo vor laufendem Mikrofon im Radio, in dem sie saftig aneinander gerieten (übersetzter transskribierter Auszug vom El Universal; über ALT1040):
    Madrazo: "Bist Du PRIista?"
    Gordillo: "Ich bin PRIista, aber ich bin nicht Madrazista."
    Madrazo: "An was glaubst Du? Mich würde interessieren, an was Du glaubst."
    Gordillo: "An Mexico, ich glaube an die Würde."
    Madrazo: "Dann arbeite für Mexico und nicht gegen Mexico."
    Gordillo: "Mexico bist nicht Du, die Schande Mexicos, das bist Du."

Reaktion der PRI: "Die gezeigte Einstellung von Frau Gordillo Morales ist nicht kompatibel mit unserem Projekt."

Gestern legte sie dann nach (aus El Universal):
    Gordillo: "Roberto Madrazo wird kein demokratischer Präsident sein, sondern eine Diktator-Kopie, weil er schon heute als Präsidentschafts-Kandidat intolerant und willkürlich ist."

¡Tómale! Das wird ja richtig gut.
Mal sehen, wie der Streit ausgeht und wie die Partei-Spinatwachtel Gordillo á la PRI mundtot gemacht wird.

Deutsche glauben an den Schutzengel

So lese ich beim El Universal.

Demnach glauben laut einer Umfrage der Zeitschrift Leben & Erziehen (kennt die jemand?) 84% an die Existenz eines unsichtbaren Schutzes, während es 8% für Quatsch halten.

Interessant, nicht? Hier ist das eine Nachricht wert. ;)

Donnerstag, 17. November 2005

Raquel Chávez - Coca Cola 1:0 (II)

Wie ich lese, müßte die Geschichte eigentlich heißen: andere Cola-Hersteller - Coca Cola 1:0.

In La Crónica wird heute kommentiert, dass die eigentliche Initiative gegen die Monopol-Machenschaften von Coca Cola von der direkten Konkurrenz ausging: nämlich Pepsi. Später sprang dann noch Big Cola auf den Karren auf.
Raquel Chávez soll demnach von mindestens einem der beiden Konkurrenten unterstützt worden sein.

Mehr dazu: Coca-Cola, falsa historia de David y Goliat

Mittwoch, 16. November 2005

Billig-Airlines in Mexico? (IV)

InterJet fliegt ab dem 15. Dezember 2005 die Ziele Toluca, Guadalajara, Monterrey und Cancún an.
Recht günstig: laut Anzeige auf der Webseite Toluca - Cancún $1.205,– Einzelflug pro Nase, inkl. Steuern. Etwas nachteilig: sie steuert nicht direkt den D.F. an.

Eine Alternative?

(über ALT1040)

Ach wie schön ist mexicanische Politik...

... PRD- und PAN-Leute lassen sich beim Schmiergeld-Annehmen filmen und bei der PRI hauen sie sich die Köpfe ein.

Das schafft Vertrauen in die Politik, zeigt, dass alles beim alten bleibt und beweist, dass alle Parteien gleich sind, egal ob links, rechts, oben oder unten.

Wie sagte Cantinflas mal so treffend:
    "En México nunca pasa nada, hasta que pasa, y cuando pasa todos decimos 'Pos claro, tenía que pasar'."

(Übersetzung: "In Mexico passiert nie etwas, bis etwas passiert, und wenn etwas passiert sagen wir alle: 'War klar, dass das passieren würde.'"

(die Nachrichten zum Thema: "Regresé el dinero a Carlos Ahumada", Presentarán video de Gabino Cué y Ahumada und Guerra abierta entre Madrazo y Elba Esther)

Dienstag, 15. November 2005

Vicente Fox gegen Hugo Chávez

Dass sowohl Mexico als auch Venezuela mittlerweile ihre jeweiligen Botschafter abgezogen haben, dürfte die Mehrzahl schon wissen, aber warum... - das ist hier die Frage. Ich versuche, die Geschehnisse (im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten (und mit Hilfe von ALT1040)) objektiv zusammenzufassen:

    8.11.2005: Auf der Cumbre de las Américas (Versammlungs-Gipfel aller Länder des amerikanischen Kontinents) in Mar del Plata, Argentinien sagte Fox angesichts einer Anti-Freihandels-Demo (mit Anti-US-touch), auf der Diego Maradona zusammen mit Venezuelas Präsident Hugo Chávez auftrat:
    "Wir nehmen die Idee des Freihandels weder als Späßchen auf noch tragen wir sie auf öffentliche Plätze, um dort Beifall einzuheimsen."

    10.11.2005: Nachdem er nach dem Gipfel nach Venezuela zurückgekehrt war, sagte Chávez (unter anderem):
    "Die Aushändigung von Präsident Fox ist traurig, wirklich traurig [...] Wie traurig, dass ein Präsident eines Volkes wie das mexicanische ein Hündchen des nordamerikanischen Imperiums ist [...] Mir tut es sehr leid, dass das mutige mexicanische Volk einen Präsidenten hat, der vor dem nordamerikanischen Imperium niederkniet und die traurige Rolle spielt, die er auf dem Gipfel hatte und danach diejenigen angreift, die wir die Freiheit unseres Volkes verteidigen."

    Am gleichen Tag weist die mexicanische Regierung die Anschuldigungen zurück und versucht (so steht es in verschiedenen mex. Medien und der mex. Außenminister Derbez erklärt dies mehrfach in TV-Interviews), die Angelegeneheit auf dem diplomatischen Wege zu lösen. Laut Aussagen des mex. Außenministeriums ist die venezolanische Regierung mit dem Lösungsvorschlag einverstanden.

    13.11.2005: In seiner wöchentlichen TV-Sendung "¡Aló, presidente!" kritisiert Venezuelas Präsident Chávez den mex. Präsidenten scharf und erzählt unter anderem eine Geschichte, die mit folgendem Satz endet (und sich klar an Fox richtet):
    "Legen Sie sich nicht mit mir an, mein Herr, denn sie werden schwer gestochen herauskommen." (den zweiten Teil des Satzes wiederholt er demonstrativ)

    14.11.2005: Die mexicanische Regierung fordert eine Entschuldigung von Präsident Chávez vor Mitternacht; im gegenteiligen Falle werde der mex. Botschafter aus Venezuela abgezogen und dem venezolanischen Botschafter in Mexico die Akkreditation entzogen. Beide Botschafter ziehen ab.

Soweit so gut. Bleibt die Frage, warum es so weit kommen mußte.

Es gibt Vermutungen, dass Chávez den Konflikt bewußt geschürt und weiterernährt hat, um sich bei den Mercosur-Ländern (eine Organisation, die den Freihandel lediglich in Südamerika vorantreiben will) anzubiedern. Andere sagen, er wolle López Hablador unter die Arme greifen. Ich weiß aber nicht mehr, und weil ich da kaum ein Experte bin, kann und will ich mich nicht dazu äußern, wer wann was und wie vorhat.

Bleibt vielleicht zu erwähnen, dass in vaterländischer Art (Vorsicht, Sarkasmus!) alle Vor-, Haupt- und Nach-Präsidentschafts-Kandidaten sich zu Fox bekannt haben (auch López Hablador - oh, welch ein Wunder!) und einstimmig die Ehre des mex. Volkes und die ihres Präsidenten verteidigt haben. Ein Hoch auf den Opportunismus.

Raquel Chávez - Coca Cola 1:0

Im Spiegel Online finde ich den Artikel "Kleine Ladenbesitzerin zwingt Coca Cola in die Knie".
Davon habe ich noch nicht gelesen (aber ich bin ja kein Maßstab), aber die Geschichte ist interessant.

Leider haben sich -wieder einmal (!)- dumme und überflüssige Fehler eingeschlichen, die wahrscheinlich mit den famosen Zeitdruck gerechtfertigt werden.
Iztapalapa ist eindeutig kein "Armenviertel in der Nähe von Mexiko-Stadt". Reich nicht und eine der ärmsten Delegationen (gemessen am Pro-Kopf-Einkommen und am Kriminalitäts-Index), aber "Armenviertel" sind andere Zonen.
Wie wird die Nähe zu Mexiko-Stadt gemessen, wenn Iztapalapa mitten in der mancha urbana liegt? Oder würden jemand ernsthaft behaupten, Charlottenburg läge in der Nähe von Berlin?

Trotzdem: der Fall beweist nur, was alle Welt schon weiß, es aber –ähnlich wie bei den Drogen-Kartellen oder Al Capone– nicht zu beweisen war; in diesem Fall, weil die Procuraduría Federal del Consumidor (PROFECO) letztendlich doch nur eins ist: eine von Sesselpupsern und Paragraphen-Reitern geführte Behörde (siehe dazu auch Andreas' Blog-Beitrag "Nachtschicht").

Nachtrag von 16:25: hier ist die Nachricht in mex. Medien.

Montag, 14. November 2005

Vorstellungs-Gespräche

Zur Zeit stellen wir ein: einen diseñador editorial mit Erfahrung.
Also Anzeige in die Zeitung mit einer eigens eingerichteten e-Mail-Adresse und gewartet. Insgesamt 25 currículums (ja, so nennen die sie hier) trudelten ein; von Nicht-mal-Absolventen (letztes Semester) bis zu erfahrenen Leuten mit astronomischen Gehaltsvorstellungen.
Ich frage mich, was an den Worten "con experiencia" falsch zu verstehen ist und warum Leute, die von der Materie (Zeitschriften- und Zeitungs-Design) keine Ahnung haben und/oder 0 (in Worten: null) Erfahrung vorweisen können, ihre Bewerbung schicken.
Motto: ¿Y si es chicle y pega?" ("Und was, wenn's Kaugummi ist und kleben bleibt?")

Besser noch die paar, die wir zum Vorstellungs-Gespräch luden. Da gibt's welche, die wollen doch tatsächlich das doppelte verdienen als ich (der künftige responsable), andere, die in ihrem Betrieb nur achichincles (sprich: ausführende Organe) waren, welche, die die DTP-Programme nicht beherrschen, die wir benutzen und wieder andere erscheinen entweder nicht (absagen ist wohl verpönt) oder zu spät.

So wie jetzt: die junge Dame sollte um 12:00 Uhr hier sein und ist bis jetzt nicht aufgetaucht (12:17 Uhr).
Falls sie kommt, kann sie gleich wieder gehen; ich habe anderes zu tun als auf "Künstler" zu warten.

Donnerstag, 10. November 2005

"Glaubst Du der PRI? ..."

Das ist sozusagen die Zusammenfassung der Kommentare der letzten Tage Madrazo und Montiel betreffend:


Könnte ich auch über Edmund Stoiber und die CSU sagen... ;)

(über Rolvlog)

Mittwoch, 9. November 2005

"Glaubst Du Madrazo? Ich auch nicht." (III)

...und futsch sind die Anstoß-erregenden Plakate.
Die PRI-Führung hat ganze Arbeit geleistet; heute morgen, als ich ein besseres Foto des espectacular an der Ecke Insurgentes Norte/Fortuna schießen wollte, sah es da so aus:


Weiße Fläche wo vorher Madrazo öffentlich das Mißtrauen ausgesprochen wurde.
Naja.

P.S. die Montiel-Werbung in der Metro-Station Potrero ist übrigens auch weg.

Montiel's Häuschen in Acapulco

Auf Olganza findet man Fotos eines Hauses des PRI-Ex-Präsidentschafts-Vorkandidaten Arturo Montiel.

Nicht schlecht.
Jetzt weiß ich wenigstens wofür ich Steuern zahle...

Dienstag, 8. November 2005

Montiel's Wahlplakat


Immer noch hängt die häßliche Fresse.. äh, das Charakter-Gesicht von Arturo Montiel auf den Plakatwänden in der Metro. Seine Webseite ist aber mittlerweile offline (komisch aber auch... ;) ).

Vielleicht sollte er den Domain-Namen ändern; zum Beispiel in www.montielsemarcha.com.mx.

;) LOL

"Glaubst Du Madrazo? Ich auch nicht." (II)


Hier ein Foto; zwar nicht allzu gut (ich habe es aus dem fahrenden Bus an der Ecke Insurgentes Norte/Fortuna geschossen), aber ich denke, man kann erkennen, worum's geht.

Rechts unten ist übrigens das Logo der Partei PRI - und weil Madrazo ja der Dinosaurier-König dieser Partei ist (erst letztens hat er seiner Widersacherin Elba Esther Gordillo (PRI-weit als "die Hexe" bekannt) einen ausgewischt, einem anderen, aber treu ergebenen Vasallen ein Lehen gegeben und ihn zum Parteivorsitzenden gemacht), ist er besonders stinkig.

Wie gesagt: "¡Compló! ¡Compló! ¡Compló!"
Hauptverdächtige: außer der "Hexe" noch ein gewisser Eduardo Labastida, der 2000 als erster PRIista eine Präsidentschaftswahl verloren hat und seither nur noch geduldet wird (mit dem Beititel "der elende Verlierer, der alles schuld ist.").

Wie man Doping-Sünder rehabilitiert

Man nehme:
  • im internationalen Wettbewerb (Confederations Cup 2005) auffällig gewordene Fußball-Spieler (konkret: Salvador Carmona)

  • eine oder mehrere Hurrikan-Katastrophen

  • ein für die Hurrikan-Opfer organisiertes Benefiz-Fußballspiel der mex. Nationalmannschaft

  • Zubereitung:
    man drücke kräftig auf die Tränendrüse und schreibe einen Fleh-Brief an die FIFA, um eine Sondererlaubnis zu bekommen, dass ebenjener verurteilte (!) Doping-Sünder nur für dieses ach-so-wohltätige und unbedingt notwendige Fußballspiel höchst ausnahmsweise von seiner schweren-schweren Strafe temporär befreit wird und am Spiel teilnehmen kann.

    Was ich persönlich denke:
    das Ganze ist nur ein Benefiz-Spiel; es geht also um nix - außer um ein bißchen Geld für die Opfer und jede Menge Prestige für die Federación Mexicana de Futból (FMF) natürlich, die damit beweisen will, wo wohltätig sie doch ist (Halsabschneider! Die könnten den ganzen Wiederaufbau in Chiapas locker aus der linken Hosentasche zahlen, so viel, wie sie verdienen!).
    Also hat ein überführter und verurteilter Doping-Sünder dort nichts verloren, weil man ihn schlichtweg nicht braucht. Warum besteht dann die FMF darauf, ihn "möglicherweise" einsetzen zu wollen, obwohl sie ganz genau weiß, dass Carmona bis Mitte 2006 für internationale Spiele gesperrt ist?

    Objektivere (?) Info im El Universal. ;)

    Montag, 7. November 2005

    "Glaubst Du Madrazo? Ich auch nicht."

    In der ganzen Stadt hängen sie mittlerweile: z.T. riesige (z.B. Ecke Insurgentes Norte/Euzkaro bzw. Fortuna) Plakate mit der Aufschrift (ich muß wohl mal ein Foto machen; im Netz finde ich keins):
      ¿Tu le crees a Madrazo? Yo tampoco.

    (Übersetzung im Titel des Beitrags)
    Und wer ärgert sich am meisten? Ratet mal. ;)

    Madrazo redet jetzt auch schon von compló - er kommt übrigens, wie López Hablador auch, aus Tabasco; da scheinen die Politiker ein wenig unter Verfolgungswahn zu leiden. ;)

    Na, jedenfalls wird jetzt erst einmal "untersucht", wer denn der Bösewicht ist, der da unerlaubt die Wahrheit... äh - solche Unverschämtheiten verbreitet.
    Warten wir ab, wer demnächst aus der Partei fliegt...

    Freitag, 4. November 2005

    Yucatán nach Wilma: zu Weihnachten alles OK

    In einem Augenzeugen-Bericht in der Mexiko-Community schreibt ninik:
      "[...] Viele Geschäfte und Restaurants konnten inzwischen wieder öffnen, wie auch einige Hotels.
      Fox hat verlauten lassen, dass bis zum 15. Dezember Cancuns Hotelzone wieder zu fast 100% funktionieren soll. Die Strände, welche teils verschluckt wurden, werden neu aufgeschüttet, [...]

      Playa del Carmen hatte relativ viel Glück und ist inzwischen wieder für seine Besucher "up and running", inzwischen ist sogar das erste Kreuzfahrtschiff der Carnival Lines vor Ort auf Anker, nachdem Cozumels Piers komplett zerstört sind.

      [...]

      Holbox ist komplett zerstört, Hotels und Infrastruktur. Die gesamte Insel lag drei Meter unter Wasser.

      Tulum hatte überhaupt keine Schäden. "

    Anzumerken ist noch, dass andere Teile der Yucatán-Halbinsel (d.h. alles westlich der Linie Playa del Carmen - Río Lagartos) überhaupt keinen Schaden genommen haben.
    Es besteht also kein Grund, seinen Urlaub in z.B. Chichén Itzá, Mérida oder Campeche zu stornieren oder umzubuchen.

    Die Tourismus-Industrie (und ja, sie ist eine "Industrie", gemessen an der Anzahl der Beschäftigten) braucht die Reisenden, um über die Runden kommen zu können.

    Donnerstag, 3. November 2005

    López Hablador und sein "proyecto alternativo" (II)

    Die Mail, die López Hablador's Finanzchef Federico Arreola Castillo letzte Woche mit Spam-Methoden versandt hat, zieht weite Kreise. Zuerst hatte sich ein Blogger öffentlich beklagt, das Ganze zog sich durch die Blogosphere und kam Anfang dieser Woche bei der Zeitung El Economista unter der Unterschrift "Basura política por la internet" ("Politischer Müll per Internet") in (bisher) 2 (oder sind's 3?) Teilen heraus (Link zu Teil 2 und Teil 3).
    Zusätzlich gibt es starke Verdächtigungen, dass Arreola Datenbanken bei der Central Nacional Campesina (CNC) und/oder bei seinem (ehemaligen?) Arbeitgeber, der Tageszeitung Milenio, gestohlen hat.

    Als Arreola zum Thema befragt wurde, wies er natürlich alle Vorwürfe von sich und sprach -nach guter alter, paranoider AMLH-Tradition- von einem compló, der von irgendwelchen konservativen PAN-Politikern in Guanajuato angezettelt wurde - schwachsinniger kann man gar nicht argumentieren (leider ist's aber so, dass die (billig gekauften) "Anhänger" von AMLH das alles glauben).
    Außerdem hätten "Unbekannte" die Mail verändert und Interessierte auf eine illegale Webseite (zur Zeit offline) (Whois-Eintrag) geschickt, bei der man das "Projekt" von López Hablador auch mit Debit- und Kredit-Karte unterstützen konnte; etwas, was das Instituto Federal Electoral (IFE) ausdrücklich verboten hatte.
    Um der ganzen Farçe Nachdruck zu verleihen, erstattete Arreola gestern dann Strafanzeige gegen unbekannt (natürlich in PRD-landia, also dem D.F.).
    LOL

    In Arreola's Spam-Mail heißt's an einer Stelle:
      "... este precandidato que no tiene dinero y que no va a recurrir a las aportaciones ilegales de unos cuantos multimillonarios ..."

    ("... dieser Vorkandidat hat kein Geld und wird nicht auf illegale Zuwendungen einiger weniger Multimillionäre zurückgreifen ...").

    Dazu nimmt Ricardo Medina Macías in Teil 3 der El Econimista-Kolumne Stellung und schreibt (unter anderem):
    • López Hablador ist gar kein Vorkandidat, weil er innerhalb seiner Partei der einzige Kandidat auf den Kandidaten-Posten (valga la redundancia) ist. Daher ist all' das Geld, das die PRD erhält, nur für seine Kampagne bestimmt (auch wenn Arreola in seiner Mail offenbar das Gegenteil Glauben machen und die Leute für dumm verkaufen will).

    • die PRD erhält im Jahre 2005 insgesamt 355,5 Millionen Pesos als "financiamiento público" aus dem Staats-Säckel und im Jahre 2006, weil Wahlkampf-Jahr ist, das doppelte (mehr als 700 Mio. Pesos).

    • angeblich gibt López Hablador "keine großen Summen für TV-Werbung" aus (so Arreola an anderer Stelle seiner Werbe-Mail). Das ist natürlich nicht wahr, denn schon zu Zeiten als D.F.-Regierungschef gab's ständige Werbung für ihn (bezahlt aus dem D.F.-Budget - wer im D.F. hat nicht die blödsinnige "A mi me cumplió"-Kampagne gesehen?); außerdem erscheint er in letzter Zeit seltsam oft in Fernseh-Interviews, so dass der dringende Verdacht aufkommt, diese Interviews seien bezahlt (mal davon abgesehen, habe ich persönlich schon mehrmals Werbespots mit Spendenaufrufen zur Hauptsendezeit gesehen - pah, keine großen Werbe-Summen: da kosten 20 Sekunden mindestens 30.000 Pesos!)

    Wer Federico Arreola Castillo seine Meinung mitteilen möchte (es wird um gesittete Wortwahl gebeten), kann an folgende e-Mail-Adressen schreiben:
      farreola@milenio.com
      farreola@cuicali.com

    (über Olganza und ALT1040)

    UNAM unter den 100 besten Unis der Welt

    Laut der Londoner The Times gehört die mexicanische staatliche Universität Universidad Autónoma de México (UNAM) zu den 100 besten Unis der Welt - noch vor teuren und (angeblich?) renommierten Privat-Unis wie z.B. Georgetown oder University of California Los Angeles (UCLA) liegt sie auf Platz 95; bei den Wissenschaften auf Platz 93; im Feld der Künste und Humanitäten ist sie sogar auf Platz 20.

    Die UNAM ist demnach die beste Universität im ganzen spanisch/portugiesisch-sprachigen Raum ("Iberoamérica"); die, die folgen sind die Universidad Autónoma de Madrid (Platz 183; Privatuni) und die Universität von São Paulo (Platz 196; staatliche Uni).
    Sogar deutsche Unis werden ausgestochen (naja, das ist nicht besonders schwierig, oder?): Frankfurt liegt in der Gesamtwertung hinter ihr, bei den Wissenschaften läßt sie Hamburg hinter sich, und bei Kunst/Humanität liegt die UNAM vor den Unis von Heidelberg und Frankfurt.

    Warum das alles so wichtig ist?
    Es zeigt, dass die famosen mexicanischen Privat-Unis, allen voran die Halsabschneider Tec de Monterrey (ITESM), Universidad Iberoamericana, Unitec und Konsorten, wo man für ein Komplett-Studium locker US$ 50.000,- loswerden kann und die nicht mal im entferntesten in der genannten The Times-Liste auftauchen, in der Praxis nicht viel taugen und nur Image sind für reiche Fuzzis.
    Und es sagt mir persönlich, der gerade dabei ist, eine Grafikdesigner-Position in meiner Firma zu besetzen, dass ich Tec/Ibero/Unitec/sonstwelche fresa-Uni-Leute links liegen lassen und mich auf die besser ausgebildeten Escuela Nacional de Artes Plásticas (ENAP) (= UNAM) -Absolventen konzentrieren sollte.

    (mehr in La Jornada)

    Ergänzung: auf der Seite der Shanghai Jiao Tong University findet man eine komplettere Liste; dort ist die Tec de Monterrey auch nicht unter den ersten 500 (Danke, Stephan!).
    Vielleicht sollte ich anfügen, dass diese Liste nach dem Kriterium "Akademische Ausbildung" erstellt wurde. Zweifelsohne werden an den privaten Pay-Unis Leute für die Industrie (also nach deren Maßstäben) ausgebildet; also (angeblich?) Praxis-näher... - aber das hatte ich mit meinem (fast kostenlosen) Fachhochschul-Studium auch...

    Mittwoch, 2. November 2005

    Was gehört zu welchem Konzern? (XI): Televisa

    Zur Grupo Televisa gehören:

    - Televisa (offenes und Nur-Kabel-Fernsehen)
    - Editorial Televisa (Zeitschriften; u.a. National Geographic en español)
    - Clío (Verlag)
    - Televisa Cine (Kino-Filme)
    - Televisa Video (Video-Filme)
    - Televisa Radio (u.a. Exa, W)
    - Visat (Programm-Produktion für Kabelfernsehen)
    - Intermex (Zeitschriften- und Buch-Distributor)
    - Más Fondos (Inversions-Fonds)
    - Estadio Azteca (Stadion)
    - Club América (Fußball-Club)
    - Necaxa (Fußball-Club)
    - Cablevisión (Kabel-Fernsehen)
    - Sky (Satelliten-Fernsehen - hat letztens Ex-Konkurrent DirecTV aufgekauft und damit ein Quasi-Monopol))
    - www.esmas.com (Webseite)

    Dienstag, 1. November 2005

    Metro-Tickets (VI): 36-jähriges Jubiläum


    Dieses Sonder-Ticket konnte man aus Anlaß des 36. Geburtstags der Metro im September 2005 nur wenige Wochen an der taquilla bekommen.