Dienstag, 23. Juni 2009

Psycho-Terror im Bus

Vorige Woche, als ich nach der Arbeit in den Bus stieg, der mich in meine "Legohaus-Siedlung" (O-Ton Andreas) vor den Toren der Stinkestadt bringt, wunderte ich mich, dass vorne in dem schon etwas klapprigen Bus zwei moderne Flachbildschirm angebracht waren, auf denen Videos gezeigt wurden.

Der "Service" entpuppte sich schnell als ein lästiger Marketing-Trick der Partei "que sí cumple" (und das seit mehr als 70 Jahren) PRI: die Videos waren eine Mischung aus Hollywood-Film-Trailers auf englisch (! - wohl alle von der Apple Movie Trailers-Seite heruntergeladen), Piraten-Musikvideos von amerikanischen Rockbands (AC/DC, The Offspring) und mexicanischen Schnulzensängern (Vicente Fernández und andere) und Ausschnitten aus "America's Funniest Home Videos" (synchronisiert).

Nach jedem dieser Kurzvideos (30 sec. bis 5 Minuten) sprang der DVD-Spieler zurück und spielte immer die gleichen zwei PRI-Werbespots ab, die einem schon ab dem zweiten Mal heftig auf den Zeiger gingen. Natürlich war der Ton bei den Spots doppelt so laut wie bei den Videos.
Danach folgte das nächste Filmchen, welche nach etwa 45 Minuten anfingen sich zu wiederholen.

Glücklicherweise hatte ich an dem Tag meinen iPod dabei und konnte den PRI-Psycho-Terror durch Hochdrehen der Musiklautstärke ausblenden während ich ein Buch las.

Heute morgen aber nicht. Als ich in den Bus stieg war da an der Tür dieser Aufkleber "BusTV"... - und erst als ich mich hinsetzte merkte ich, dass ich den "Terror-Bus" erwischt hatte.
Na denn: "... Highway to Hell..."

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Hurra! Noch mehr Spam!

Im tagesschau.de-Newsletter las ich soeben das hier:

Kenia bekommt erste Breitband-Internetverbindung

Surfen in Kenia ist eine Geduldsprobe. Verbindungen über Satelliten dauern eine Ewigkeit und kosten viel Geld. Doch dank des ersten Breitbandkabels sollen Kenianer bald auch auf der schnellen Datenautobahn surfen können.

Ich gehe einmal davon aus, dass ich bald nicht nur Nigeria-Scam-Spam bekommen, sondern auch verzweifelt gesuchter einziger Nachfahre von schwerreichen Kenianern sein werde.
Schau'n mer mal... ;-)

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Sonntag, 21. Juni 2009

Mexicanisches IG-Metall-"Gelage"

Bei Spiegel-Online steht zu lesen (ich zitiere):
Die Wolfsburger IG Metall gerät wieder in die Schlagzeilen: Ein ehemaliger Kassierer prangt die Verschwendungssucht der örtlichen Funktionäre an. Die sollen Geld für teure Bürostühle und Restaurantbesuche ausgegeben haben - und für ein Gelage in einem mexikanischen Striplokal.

Hamburg - Der damals Zweite Bevollmächtigte der Verwaltungsstelle Wolfsburg, Frank Patta, hat sich nach SPIEGEL-Informationen die Ausgaben in einer Table-Dance-Bar im mexikanischen Puebla von der Gewerkschaft erstatten lassen. Patta war mit einer Gewerkschaftsdelegation im Mai 2006 zum deutsch-iberoamerikanischen gewerkschaftlichen Netzwerktreffen in Mexiko.
Am 18. Mai besuchte er zusammen mit Kollegen ein Strip-Lokal. Die Rechnung über umgerechnet rund 105 Euro reichte Patta später bei der IG Metall in Wolfsburg ein.

Soso, ein "Gelage" in einem Strip-Lokal in Puebla. 105 Euro waren damals knapp 1.550 Pesos (Quelle).
Dafür bekommt man in einem "anständigen" Teibol gerade mal eine Flasche Billig-Tequila mit 6 refrescos an den Tisch gebracht und darf den Damen, die sich an einer Stange räkeln und sich ihrer spärlichen Bekleidung entledigen, zuschauen. Die IG-Metaller müssen also in einer ganz üblen Spelunke gewesen sein, wenn sie mit den paar Kröten dort ein "Sauf-" oder "Sex-Gelage" veranstalten konnten.

P.S. Diese Anmerkung mache ich unabhängig davon, dass die Herren unerlaubt Spesen abgerechnet haben, die nicht abzurechnen sind.

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Mittwoch, 17. Juni 2009

Die Praktiken von Genomma Lab

Morgens beim Butterbrot-Schmieren 'sehe' ich die Nachrichten, die ständig von irgendwelchen Werbe-Blocks unterbrochen werden (eigentlich höre ich sie, weil ich währenddessen in der Küche herumwusele). In letzter Zeit fiel mir auf, dass immer mehr Wundermittelchen gegen alle möglichen Wehwehchen (wie Magenbeschwerden, Pickel, Narben, Hämorrhoiden, Potenzsteigerer, Schuppen-Shampoos, etc.) beworben werden.

Eigentlich liess ich die 'Information' in diesen Werbe-Spots immer an mir vorbeirauschen, weil mich keines der Produkte interessierte - bis mich vor ein paar Tagen ein Freund bat, ihm doch Silka-Medic (eine Fusspilz-Creme) in der Stadt zu besorgen. Da der Freund momentan arbeitslos ist, dachte ich an ein GI- (Genérico intercambiable) Produkt und begab mich auf die (Internet-) Suche nach dem Wirkstoff dieser Creme.

Was ich fand, erstaunte mich: fast alle der von mediocren Schauspielern (wie z.B. Adela Micha oder Lolita Ayala) im Fernsehen beworbenen Pseudo-Medikamente sind von einer Firma namens Genomma Lab. Ich rede hier von Wundermittelchen wie Asepxia, Cicatricure, Genoprazol, Unigastrozol, M Force und Multi O, Ma Evans, Nikzon, Goicoechea, X-Ray, Silka-Medic, Ultra Bengue, Metabol Tonics, Shot B, Pointts, Next, Dalay, usw. *

Und dann fand ich noch dies hier: Las Prácticas cuestionables de Genomma Lab

Alles sehr interessant; vor allem lässt es mich sehr skeptisch gegenüber den 'Medikamenten' dieser 'Firma' und ihrer Glaubwürdigkeit werden.

P.S. der Wirkstoff in Silka-Medic heisst Terbinafina und die Creme kostet beim Dr. Simi 30 Pesos - weit weniger als das 'Original' oder Lamisil (von Novartis) mit demselben Wirkstoff.

* andere Produkte von Genomma Lab, die in letzter Zeit vom Markt genommen wurden (meist wurden sie verboten wegen der Gesundheitsgefahr): Touch me, White Secret, Fat Away, Fataché, Siluet 40, u.a.

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Montag, 15. Juni 2009

Grössenvergleiche


Auf der Seite MAPfrappe kann man Grössenvergleiche zwischen verschiedenen Regionen anstellen, um eine Idee davon zu bekommen, wie gross ein Gebiet ist.
Obiges Beispiel: Deutschland im Vergleich zur Grösse Mexicos.

Es ginge aber auch mit Hessen <--> Coahuila oder Kreis Aachen-Land <--> municipio Ocosingo, Chis.

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Freitag, 12. Juni 2009

Lichtblick im Alltag

An den Eingängen vieler Metro-Stationen sitzen Frauen mit absichtlich bekifften Kindern und betteln um "una moneda". Viele der Kids, die schon laufen können (so ab etwa 3 Jahre), werden alleine losgeschickt, zupfen den Passanten an den Kleidern und halten wortlos ihre Tasse hoch.

Heute morgen, als ich an der Station 18 de Marzo die Stufen herunterkam, stand da einer von den Knirpsen. Eine Krankenschwester (wohl auch auf dem Weg zur Arbeit) hielt an, der Kleine hielt seinen Becher hin. Die Dame wühlte in ihrer Tasche und gab dem Jungen ein belegtes Brötchen und einen Joghurt.

Der Kleine freute sich riesig; er sagte nichts, aber das dankbare Leuchten in seinen Augen war beeindruckend.

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