Dienstag, 30. Mai 2006

Porentief rein

Ich lache mich immer kaputt über die Art und Weise, wie in diesem Land die Toiletten geputzt werden.

Gerade komme ich vom Lokus, der für den ganzen Stock unseres Bürogebäudes "zuständig" ist; kurz vorher hat die Putzfrau eine tiefgründige Reinigung desselben beendet.

Es riecht extrem nach Chlor (so wie in einem deutschen Schwimmbad); an der Decke hängen noch Wassertropfen, die einem beim Wasserlassen auf den Kopf fallen.

Was ist da passiert?
Na, das folgende: die Putzfrau hat zu Beginn die Toiletten erst einmal unter Wasser gesetzt (unbekannte, von jeder Bodenkosmetikerin nach altem Familien-Rezept angesetzte und daher geheime Chlor/Wasser-Mischung - ist so üblich hier) und kräftig geschrubbt; dann wurde aus dem Eimer der Geheim-Mischung mit einer jicara (kleine Plastik-Schüssel) auf die Wände gespritzt - da das fast reflexartig vor sich geht, trifft man dabei schonmal unbeabsichtigt die Decke. Dann fährt man mit dem Schrubber kurz die Wände ab, gießt das restliche Putzwasser in die Pissoirs und die Kloschüsseln, schrubbt mal kurz mit der Klobürste darin herum und macht sich dann daran, die Überschwemmung aufzuwischen.
Fertig.

Ob's wirklich sauber ist, ist nicht so wichtig; Hauptsache, es riecht sauber (meistens so sauber, dass es in der Nase sticht).

Öffentliche Toiletten sind meist nicht so gut geputzt wie die hier im Bürogebäude, was die Betreiber aber nicht davon abhält, 3 Pesos zu verlangen und abgezählte 5 Blättchen Klopapier (+ evtl. eine Quittung) auszuhändigen.

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Tarjeta Inteligente in der Metro

Zu allererst: ich bezweifle, dass es "intelligente Karten" gibt. Elektronischer Schnickschnack ist immer nur so "intelligent" wie die Leute, die die Geräte programmiert haben - und gemessen an dem, was ich bei Andreas und Ocho über die Monate hinweg gelesen habe, bin ich nicht besonders zuversichtlich, was die Intelligenz-Anwendung (in Form von tatsächlich funktionierenden Algorithmen) der mexicanischen Programmierer angeht.

Jetzt kommt's: die Metro soll effizienter werden und deswegen soll jetzt zum 7. Juni eine tarjeta inteligente eingeführt werden.

Was das ist?
Nichts weiteres als eine Plastik-Karte mit einem Chip, die elektronisch aufgeladen werden kann (an einem Automaten) und man so nicht jedes Mal für boletos anstehen muß und sich über nicht funktionierende torniquetes ärgern braucht.

Diese Art der Bezahlung hat sich (angeblich) schon beim Metrobús bewährt, also will man das auch bei der Metro ausprobieren - wobei anzumerken ist, dass man im Metrobús als Gelegenheits-Fahrer ausgeschlossen wird, da nur mit Abo (sprich: mit dieser Karte) mitgefahren werden kann - Einzelticket-Verkauf gibt es nicht (Klartext: Gelegenheits-Fahrer müssen entweder eine Karte kaufen und mit einer einzigen Fahrt aufladen (und danach wegwerfen (?), verschenken (?)) oder ein Taxi nehmen, weil es Alternativ-peseros nicht gibt - so ein Quark!).

Anders als beim Metrobús, bei dem es anfangs das Angebot "Karte + 20 Fahrten" für 70 Pesos gab (heute kostet die Karte selbst so etwa 14 Pesos und kann dann am Automaten aufgeladen werden), soll der Spaß (d.h. Karte + 150 Fahrten) bei der Metro 300 Pesos kosten.

300 Pesos? Ich glaub' mein Schwein pfeift! Welcher realitätsfremde Sesselpupser, der die Metro nur mal von außen gesehen hat, ist denn auf diese Schnapsidee gekommen?

Kaum einer der Metro-Benutzer hat soviel Geld übrig, um sie auf einen Schlag auszugeben. Die meisten stehen mindestens wöchentlich -viele täglich- an, um ein paar boletos zu erstehen, weil's Geld-mäßig sonst nicht hinhaut.
Und da soll man auf einmal 300 barros berappen?

Im El Universal kann man heute die Reaktionen der Leute auf die Ankündigung der DF-Stadt-Regierung lesen. Übereinstimmende Meinung: ist zu teuer; kann ich mir nicht leisten.

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Atenco: keine Anzeigen

Im El Universal steht, was Wilfrido Robledo Madrid, comisionado der Agencia de Seguridad Estatal (eine Organisation, die von der PRI-Regierung des EdoMex. abhängt), zu den Fällen sexuellen Missbrauchs bei den Polizei-Aktionen von San Salvador Atenco vor ein paar Wochen zu sagen hat:
Destacó que hasta el momento no tiene conocimiento de denuncia alguna interpuesta por alguna de las presuntas víctimas de abusos sexuales, (...)

zu deutsch: es gibt laut Robledo keine Anzeige wegen sexuellenm Missbrauch bei der Polizei.

Na, da ist aber einer ein Witzbold: wenn man die Mehrzahl der misshandelten Frauen, die Ausländerinnen sind, noch in Handschellen (bildlich gesprochen) einfach so in den Flieger setzt, ausweist und ihnen die Rückkehr nach Mexico verwehrt, dann ist es doch klar, dass es keine Anzeigen gibt - oder sehe ich das falsch?

Um den Rechtsweg einhalten zu können (sprich: Anzeige zu erstatten) ist es zu allererst notwendig, den Opfern die Möglichkeit zur Anzeige zu geben.

Das ist in Mexico wegen seiner höchst dubiosen Rechtslage Ausländer betreffend (der famose Verfassungs-Artikel 33 und die entsprechenden Gesetze in der Ley de Nacionalidad) nicht möglich und somit wird der impunidad bei Straftaten gegenüber Ausländern Vorschub geleistet.
Überspitzt ausgedrückt (und bewußt fast (!) ins Absurde geführt) ist das eine Aufforderung, nur Ausländern etwas anzutun, weil man dann bei geschickter Anwendung des treintaytres straffrei bleibt - womit wir wieder beim Thema "Mexico den Mexicanern..." sind.

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Montag, 29. Mai 2006

Das Fussballbildchensammelalbum (IIIa)

...and the winner is:

USA

Als erstes Team habe ich die USA komplettiert.
Es folgen (in Klammern Anzahl fehlender Bildchen): Saudi-Arabien (1), Deutschland, Schweden, Niederlande, Angola, Ghana, Tschechien und Kroatien (je 2).

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Das Fussballbildchensammelalbum (III)

Mittlerweile habe ich einen ganzen Stapel "Doppelte", inklusive Leo VI (Nr. 2), mehreren Mertesackers (Nr. 23), Borowskis (Nr. 26) und Frings (Nr. 29), einem Ballack (Nr. 25), zweimal das Wappen der FMF (Nr. 245), Rafa Márquez (Nr. 247), Méndez (Nr. 248) und Lozano (Nr. 253), und vier (!) Mal den Togolesen Emmanuel Mathias (Nr. 517).

Die USA und Saudi-Arabien sind die Teams, die am nächsten dran sind, komplett zu sein: von beiden fehlt mir ein Bild (Nr. 344 bzw. Nr. 595).
Aus Spaß hatte ich gesagt, dass die Mannschaft, die ich zuerst zusammenbekomme, Weltmeister wird.

Momentan sieht's so aus (gemessen an der Anzahl der Bildchen, die fehlen, um das Team zu komplettieren):
1. USA und Saudi-Arabien* (jeweils 1)
2. Niederlande, Schweden, Angola* und Ghana* (jeweils 2)
3. Deutschland, Elfenbeinküste, Italien, Tschechien, Korea und Togo (jeweils 3)
4. Paraguay, Argentinien, Kroatien, Spanien und Ukraine (jeweils 4)

Von Brasilien, England, Mexico und Frankreich fehlen mir je 5; die Stadien sind komplett bis auf Kaiserslautern (Nr. 13).

Wie's mit der Sammelleidenschaft aussieht, kann man auch bei Spiegel-Online lesen: Panini-Alben: Ein Ronaldinho gegen vier Friedrichs

Das Bild von Josip Skoko, dass dem Mann im eingebauten Video fehlt, habe ich übrigens; wenn auch nicht doppelt. Ätsch!
Ich warte dann also auf das Bildchen von Jens Lehmann, um das von Oliver Kahn zu überkleben - oder besser das von Kuranyi, Owomoyela oder Ernst, die allesamt nicht nominiert wurden? Wo ist das Bild von Marcell Jansen? ;-)

* diese Mannschaften haben nur eine Seite statt der üblichen zwei im Album. Daher ist die Anzahl der Klebebildchen für diese Teams nur 10 statt 18 bzw. 19.

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Freitag, 26. Mai 2006

Schlechter Kundenservice (Vc): Telcel

Da schulde ich noch die (hoffentlich!) Auflösung.

Ich stand also nach der coraje, die ich durchlebte, am Montag-Morgen im Centro de Servicio Telcel auf der Matte.

Nach etwa 30 Minuten Wartezeit (wieder so ewig...) kam ich an den Schalter von Felipe Antonio Várgas. Ich reichte meine Rechnung über den Tresen und der junge Mann hörte sich meinen Fall an, den ich in einem ruhigen, aber doch leicht genervt-resignierten Ton vortrug (man hörte deutlich das "Entweder-Ihr-löst-mir-das-Problem-auf-der-Stelle-oder-ich-kündige" heraus), rief sofort die Beschwerde-Nummer von mir an seinem Computer auf und las sich durch den Text. Er sah auch, dass das schon das dritte Mal innerhalb der letzten zwei Wochen war, dass ich wegen des selben Problems persönlich vorsprach.
"Einen Moment bitte", sagte er, stand auf und verschwand in einem Hinterzimmer. Nach gut fünf Minuten kam er zurück und bat mich, Platz zu nehmen; er kümmere sich um den Fall.

"Naja", dachte ich, "mal sehen, was jetzt dabei herumkommt." Ich sah, wie der junge Mann an seinem Computer tippte, und nach weiteren 10 Minuten rief er mich zu sich.
Er sei an diesem Fall dran, er habe die Leitung wieder freigeschaltet und hätte den Fall jetzt angenommen (ich sah, dass er eine Kopie meiner Rechnung gemacht hatte) und bliebe dran ("al pendiente"). Er sagte auch, falls wieder Probleme auftreten sollten, könne ich mich direkt an ihn wenden (er gab mir seinen Namen).
Auf meine Frage, ob die Leitung denn jetzt für länger als eine Woche funktionieren werde, antwortete er mit einem rotunden "Ja".

Es scheint (?), diesmal bin ich an den Richtigen geraten, dem das Wohl des Kunden interessiert.
Hoffe ich.

Trotzdem wieder die Frage: gibt es irgendjemanden von Euch, der Erfahrungen hat mit dem Service von MoviStar (das können auch Verwandte, Freunde oder Bekannte sein; nur wahrheitsgemäß sollte es sein)?

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Schlechter Kundenservice (VI): Banamex

Dieser Fall gehört in die Sub-Kategorie "Realitätsfremde Sesselpupser führen Sparmaßnahmen durch".

Gerade gehe ich zum Banamex, um die Monatsrate für mein Haus zu zahlen. Normalerweise bekam man einen Einzahlungs-Nachweis, der etwas umständlich per Nadeldrucker auf ein offizielles Bank-Papierchen gedruckt wurde. Banamex-Datums-Stempel drauf und fertig.

Jetzt gibt es das nicht mehr.
Stattdessen bekomme ich einen Nachweis auf Thermopapier (das, das früher für die Fax-Geräte benutzt wurde). Das Papier hat ein Banamex-Wasserzeichen, auf der Rückseite steht in Miniatur-Lettern (nicht größer als 3,5 Punkt) etwas über die Bank, und man bekommt den Datums-Stempel draufgeknallt.

Aber: was soll das? Thermo-Papier? Da brauche ich meinen Einzahlungs-Nachweis nur einmal an einen wärmeren Ort zu legen, schon ist die ganze Schrift weg, und wie weise ich nach, dass ich die Einzahlung getätigt habe?
Oder im konkreten Fall: der Einzahlungs-Beleg kommt in den Ordner meiner Hypothek zuhause, wo er möglicherweise für Jahre archiviert wird (man weiß ja nie, ob nicht irgendwann das Kredit-Institut kommt und behauptet, man hätte diese oder jene Rate nicht bezahlt). Thermopapier verbleicht aber bekannterweise sehr schnell.

Konsequenz: man ist gezwungen, von jedem Zahlungs-Nachweis, der länger als drei Tage halten soll (oder evtl. in die Nähe wärmerer Gegenstände kommen könnte), auf eigene Kosten eine Fotokopie zu fertigen.

Na, das ist ein Kundenservice...

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Donnerstag, 25. Mai 2006

Vatertag = Säufertag?

So scheint's nach der Lektüre des Artikels "Überlebensbibel für WM-Fans: Vatertags-Exzesse in Deutschland", der sich für mich liest wie die Ausführungen eines, den man von der Sauferei ausgeschlossen hat (weiß der Kuckuck, ob der Autor ("Siobhán") Männlein oder Weiblein ist) - nach dem Motto: "Wenn man mich nicht mitmachen läßt, dann hau' ich denen über'n Schädel."
Armer -oder besser: ärmlicher- Versuch.

Als Studenten haben wir Anfang der 1990er dieser "Tradition" gefrönt: an Christi Himmelfahrt raus nach Ettlingen, um dort mit Henning's Bollerwagen, ein paar Kisten Bier, Baguette, Würstchen, Fußball und Frisby durch den Wald (und den Berg hoch, meist Richtung Grünwettersbach - keuch!) irgendwo hin zu ziehen, um dort auf einem unbestellten Acker ein Feuerchen zu machen, die Würstchen am Stock zu grillen und den Tag besäuselt (leicht oder stark, je nachdem) zu genießen.
Schlägereien gab's da nie (nicht mal ansatzweise), und wir waren immer alleine unterwegs (nix da mit "umherziehenden Säufer-Gruppen") - und das einzige Mal, dass einer von uns im Bollerwagen fuhr, war, als Torsten sich beim Bollerwagen-Bergab-Bremsen den Fuß umgeknickt hatte und nicht mehr laufen konnte.

Das wohl: Familien, die uns im Wald entgegenkamen, hatten immer nur zwei Gesichtsausdrücke: der Vater ein wohlwollendes, bewunderndes Lächeln und die Mutter einen "Typisch Mann! Immer nur saufen..."-Blick.

Doch was will man? - Einen offiziellen Muttertag gibt's (der steht auch im Kalender), aber einen Vatertag (zumindest in Deutschland) nicht.
Da muß Mann sich doch mit Mitleidenden solidarisieren und den Frust begießen, vor allem, weil Mann ja schon aller seiner Rechte beschnitten wurde, die in den letzten Jahrzehnten die Frauen an sich gerissen und den Spieß umgedreht haben (und seither alle Männer Schweine sind).

Oder sehe ich das falsch? ;-)

Mittwoch, 24. Mai 2006

Staatsangehörigkeit und Menschenrechte

In Mexico muß man, wenn man als Ausländer die mexicanische Staatsangehörigkeit annimmt, seine ursprüngliche(n) Staatsangehörigkeit(en) aufgeben (Artikel 19 der Ley de Nacionalidad), was im Extremfall dazu führen kann, dass man sie verliert und damit keine Staatsbürgerschaft hat, wenn man die für mexicanos naturalizados unverhältnismäßig strikten Auflagen nicht erfüllt (Artikel 37 der Constitución Política de los Estados Unidos Mexicanos).

Das widerspricht klar der Resolution 217 A (III) vom 10.12.1948 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UNO, die Mexico ebenfalls unterschrieben hat:
Artikel 15

1. Jeder hat das Recht auf eine Staatsangehörigkeit.
2. Niemandem darf seine Staatsangehörigkeit willkürlich entzogen noch das Recht versagt werden, seine Staatsanghörigkeit zu wechseln.

Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.

Das Pinche-Projekt



Offiziell heißt es Policy Interpretation Network on Children’s Health and Environment und ist ein Projekt der Europäischen Union, das vor etwa 3 Jahren begonnen wurde.

Irgendwie erinnert mich das an ein Auto Anfang der 1990er, dessen Name für den spanischen Markt geändert werden mußte.
Wie es hieß? - Mitsubishi Pajero. LOL

(über ALT1040)

Dienstag, 23. Mai 2006

Studie: Die Deutschen sind die schlausten

Aus dem Spiegel-Online-Netzwelt-Ticker:
Die Deutschen sind laut einer IQ-Studie die schlausten Europäer. Platz zwei geht an die Niederländer, Platz drei und vier an die Polen und Schweden. Das ergibt sich laut TimesOnline.co.uk aus der Forschung von Richard Lynn von der University of Ulster. Der hatte mit seinen Studien zur genetischen Komponente des IQ bereits für mächtig Aufsehen gesorgt, als er behauptete, Männer seien durchschnittlich fünf IQ-Zähler intelligenter als Frauen und Städter schlauer als Landeier - ein umstrittener Mann.

Dass auch der IQ an sich durchaus umstritten ist und als allein stehende Zahl auch nur wenig aussagt, steht auf einem anderen Blatt. Allein die Tatsache, dass der durchschnittliche IQ seit seiner Erfindung 1912 durch William Stern um durchschnittlich drei Zähler pro Jahrzehnt steigt, legt nahe, dass der Test (auch) durch ganz andere Effekte als "Intelligenz" bestimmt wird. Das sollte aber trotzdem nicht von dem amüsanten Times-Artikel ablenken, der für die Engländer endlich den alles abschließenden Sieg verzeichnet - über die Franzosen...

Ich hab's doch gewußt! Die Deutschen sind die Besten! Und wir werden doch den Weltmeister-Titel gewinnen, einfach, weil wir schlauer sind! Jawoll! ;-)

Der Jupp is' zurück!

"Na sowas!", entschlüpfte es mir soeben, als ich die Nachricht las: Jupp Heynckes, Urgestein der Borussia, kehrt als Trainer nach Mönchengladbach zurück.

Das finde ich toll.

(über Spiegel-Online)

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Cola War zur WM



Hier einer der lustigen (?) Pepsi-Spots, die man in Mexico im TV zu sehen bekommt.

Soweit ich weiß, haben beteiligte mexicanische National-Spieler (Rafa Márquez und Kikín Fonseca) wegen ihres Auftritts mächtig Ärger bekommen, weil Coca-Cola offizieller Sponsor der mexicanischen National-Mannschaft ist.

Beispiele übertriebenen Marketings mit skurrilen Folgen: jetzt sind Menschen sogar Privat-Besitz einzelner Firmen. Ts-ts-ts.

Gestern habe ich beim McDonald's gesehen, dass es dort das "McTrío oficial de la selección mexicana" gibt: ein Riesen-Burger mit Pommes und... - Coca-Cola.
Als ob die Spieler jemals solch eine Fett-Bombe essen würden... - hm, vielleicht eine nach dem WM-Final-Sieg. ;-)

Mehr Spots: Funny Pepsi Spot und Pepsi

(über Mexico-Community)

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Montag, 22. Mai 2006

Mexico den Mexicanern...

... Ausländer raus.

Naja, nicht ganz. Aber fast. Das besagt ein Artikel der Associated Press auf MSN.

Selbst nationalisierte Mexicaner (sprich: die, die vorher Ausländer waren) dürfen per Gesetz bzw. Erlaß nicht:

    - Abgeordneter sein im Senado de la República oder Congreso de la Unión

    - Abgeordneter sein in den Parlamenten der estados

    - Gouverneur eines estado sein

    - Richter sein an der Corte Suprema

    - Feuerwehrmann, Polizist oder Richter sein

Die Verfassung reserviert jedweden Posten in den Bundesbehörden, beim Militär und der Marine für in Mexico geborene Mexicaner.

Und wozu das alles?
Weiß der Kuckuck. Mexico's Ausländer machen gerade einmal 0,5% der Bevölkerung aus und gefährden garantiert weder Job- noch Kultur-Verlust (mich würde einmal interessieren, wieviel sie zum Brutto-Sozial-Produkt beitragen).

Das Argument mit dem Krieg von 1847/48 finde ich ziemlich überholt - das ist mehr als 150 Jahre her! Selbst die Enkel der Feiglinge Helden von Chapultepec sind längst tot!
Ich halte diesen Revisionismus sowieso nur für Neid: ähnlich wie in Israel, wo die Juden aus vernachlässigter Wüste grüne Oasen gemacht haben, haben die USA aus einem vergessenen Land (es gab dort nur ein paar spärlich gesäte presidios und kaum mex. Bevölkerung) eine Wirtschaftsmacht aufgebaut - und Mexico blieb in der Misere.
Wessen Schuld ist das wohl?

(über ALT1040)

19 Mann im Kleinbus

Da lese ich bei Spiegel-Online "Polizei stoppt Kleinbus mit 19 Personen".

Na, das ist aber eine Nachricht - und in China ist gerade ein Sack Reis umgekippt. ;-)

Sonntag, 21. Mai 2006

Schlechter Kundenservice (Vb): Telcel

Der junge Mann im Telefon-"Service"-Center (Name: Arturo Acuña - neuerdings frage ich immer, damit ich wenigstens weiß, wer mir den Hörer auflegt) konnte -oder besser: wollte- mir nicht helfen. Laut seiner Aussage schulde ich z. Zt. über 700,– Pesos (das wird ja immer schöner...), und er findet keinen Report von niemandem, dass meiner Beschwerde stattgegeben wurde. Er konnte zwar am Bildschirm sehen, dass mir am 12. Mai der Service wiederhergestellt wurde, wußte aber nichts von einem seguimiento danach... - Klartext: die Linie bleibt suspendiert, bis sich da was tut (natürlich wird zwischenzeitlich weiter die Rechnung summiert für einen Service, den ich gar nicht nutzen kann...).
Bezeichnenderweise wurde heute der Pop-Super-Hit "Wake me up when September ends..." gespielt, als ich in der "Please hold the line"-Warteschleife hing - ich rechnete fest damit, dass ich bis dahin in der Linie warten müßte... ;-)

Wie gesagt: alle "Kundendienst"-Leute, und noch schlimmer die, die da am Telefon antworten, taugen nur dann was, wenn ihnen "el sistema" grünes Licht gibt. Wozu existieren sie dann überhaupt, wenn sie für alles und jedes von einer blöden Maschine abhängig sind?

Den jungen Mann anzumaulen bringt ja leider auch nichts, und so stellte ich ihm auch nur eine einzige Frage mehr: "Was muß ich tun, um den Vertrag zu kündigen?"

(falls es jemanden interessiert: Ausweis, Brief mit Kündigung und deren Grund, keine Schulden im Vertrag - und das alles in einem Centro de Servicio vorlegen)

Morgen stehe ich bei den Heinis in der Torre Latino auf der Matte, und wenn sie das Problem nicht zu meiner Zufriedenheit lösen, dann kündige ich eben.
Ein Kunde weniger (immerhin mit Vertrag seit Mai 2001!) tut Telcel ja offenbar nicht weh, wird MoviStar aber freuen (nehme ich an...).

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Samstag, 20. Mai 2006

Schlechter Kundenservice (Va): Telcel

Ich bin momentan echt encabronado!

Da hatte mir die Telcel-Tusse in der Torre Latino doch hoch und heilig versprochen, das Problem mit den Freiminuten bzw. der angeblich fehlenden Zahlung sei behoben, da will ich heute abend mit meinem Handy telefonieren, und was schallt aus dem Apparat?

- "Verehrter Kunde, diese Nummer ist suspendiert."

Waaaaas??? - Ich glaub' et hackt, wa? Ohne Vorwarnung, ohne Hinweis, einfach suspendiert!
Wutentbrannt rufe ich diese "Kundendienst"-Telefonnummer an (2581-3311 - *123 geht ja nicht, weil Nummer suspendiert), und was höre ich da um 23:15 Uhr?

- "Verehrter Kunde, wir weisen Sie darauf hin, dass unsere Service-Stunden von 7:00 Uhr bis 22:00 Uhr, montags bis sonntags sind. Vielen Dank für Ihren Anruf."

Grrrrrr! - Ihr könnt sicher sein, dass der, der mir morgen früh am Telefon antwortet, saftig eins auf die Ohren kriegt!

Frage: hat irgendjemand, der im D.F. oder ZMCM wohnt, einen Vertrag mit Telefónica MoviStar und kann mir von seinen Erfahrungen berichten?
Ich habe von Telcel dermaßen die Nase voll, dass ich durchaus gewillt bin zu wechseln, wenn's besser ist. Da pfeife ich auch darauf, dass angeblich "todo México territorio Telcel" ist.

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Freitag, 19. Mai 2006

Kolumbus: 500 Jahre tot

Cristóbal Colón, latinisiert "Christopherus Kolumbus": der "Spinner", der glaubte, im Westen einen Alternativ-Weg nach Indien zu finden und dabei per Zufall den amerikanischen Kontinent entdeckte, den er zeitlebens für den Osten Indiens hielt (daher auch die mißverständliche Bezeichnung "indio").

Nach seinen insgesamt vier Reisen nach "Indien" starb er am 20. Mai 1506 in Valladolid. Erst nach seinem Tod bemerkte man, dass er nicht den Westweg nach Indien, sondern einen ganz neuen Kontinent entdeckt hatte.

Morgen jährt sich sein Todestag zum 500sten Mal.

(mehr Info: Wikipedia)

Donnerstag, 18. Mai 2006

Der Grenzzaun

Jetzt wird wieder gezetert und gewettert werden, was für Fieslinge die gabachos doch sind:
der US-Senat hat beschlossen, an der Grenze zu Mexico einen (haltet Euch fest!) Dreifach-Zaun zu bauen.

Warten wir die Reaktionen von mex. Politik und Medien ab, die ja gerne gegen die USA-Immigrations-Politik schimpfen, aber nicht zugeben wollen, dass Mexico selbst eine viel ungerechtere Ausländer-Politik hat.

Vielleicht hilft er ja, die Gebühr für ein US-Visa für Mexicaner (z.Zt. über US$ 100,–) zu senken; vielleicht hilft er, dass Mexicaner sich endlich dafür interessieren, welcher Politiker da an die Macht kommt, nicht so gleichgültig sind bei der Wahl, aber sich nachher beklagen; vielleicht hilft er, dass potenzielle Flüchtlinge mehr Hoffnung in ihre Heimat setzen und nicht nur auf den "goldenen Norden" schielen.

Hoffen wir, dass er einen positiven Effekt auf die Staaten südlich der USA hat.

(Nachricht auf tagesschau.de)

Mittwoch, 17. Mai 2006

Wette verloren (II)

Anscheinend war Graue Toussaint's Idee gar nicht so abwegig.

ALT1040 schreibt (ich übersetze):
Es geht ein mittelstarkes Gerücht zu López Obrador um, dass er angeblich Mitte Juni ein Selbst-Attentat verüben wird, um damit höchste Aufmerksamkeit zu erreichen.

Ich habe dies eine Zeit lang nicht gewußt, aber da auch in den Kommentaren zu diesem Beitrag etwas dazu gesagt wird, scheint es mir angebracht, dies hier anzumerken.

Wahr oder falsch? - Ist dies etwas, dass einfach nur von rechtsgerichteten Personen "plaziert" wurde, die nicht glauben, dass López Obrador große Möglichkeiten hat, die Präsidentschafts-Wahl in Mexico zu gewinnen?


Dazu auch: Wette verloren

Dienstag, 16. Mai 2006

Das Fussballbildchensammelalbum (II)


Irgendwie hatte ich die Sammelei als etwas sehr emotionsgeladenes in Erinnerung.
Liegt es vielleicht daran, dass ich damals (1978) jeden Pfennig gespart habe, um mir auch nur einen Umschlag mit Klebebildchen leisten zu können? Oder daran, dass (nahezu) alle meine Klassenkameraden sammelten und es kein anderes Gesprächsthema gab?

Jedenfalls ist dieses erhebende Gefühl bei mir bisher nicht aufgetreten.
Naja, irgendwie ist's ja jetzt auch ganz einfach, mal eben beim Zeitung-Kaufen fünf bis zehn Umschläge mitzunehmen...

Hoffen wir, dass es spannend wird; vor allem beim "Doppelten"-Tauschen.
Ich habe momentan drei: No. 133 (Kelvin Jack, TRI), no. 248 (Mario Méndez, MEX) und no. 377 (Vratislav Lokvenc, CZE). Méndez tausche ich aber nur gegen einen Deutschen oder Kasey Keller (no. 342).

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Montag, 15. Mai 2006

Präsidentschafts-Wahlkampf: Calderón weiter vorne

... das sagt jedenfalls El Universal (wo auch erklärt wird, warum MALO's Umfragewerte sinken).
Überraschend? Weiß ich nicht.

Aber warten wir die Reaktion von MALO ab; mal sehen, welches neue Wort (Substantiv und/oder Adjektiv) er diesmal kreiert. ;-)



(über ALT1040)

P.S. Findet Ihr die Grinse von Madrazo auf dem Bild nicht auch so gekünstelt, falsch und hinterfotzig (nach dem Motto: "Les voy a chingar a todos.")?
Nicht vergessen: keine Stimme der PRI!

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"Kicktipp": der Satz mit "x" (II)



... nur der Vollständigkeit halber: hier das Endergebnis in der Kicktipp-Bundesliga 2005/06-Runde.
13 Punkte Rückstand. Naja.

Hoffentlich wird's bei der WM 2006 besser.
Anmelden bei Mexico wird Weltmeister! nicht vergessen! (dicker Knutsch von Wum und Wendelin - Ihr wißt schon: von wegen Stichtag in 25 Tagen ;-) )

Der Deutschtest



Da gab's schonmal einen Deutschtest: auch bestanden.

Hm, langsam frage ich mich, ob die, die außerhalb von Deutschland wohnen, "bessere" Staatsbürger sind.
Oder die mit weiterem Horizont, weil sie "fremdes" nicht nur aus dem Urlaub kennen.
Oder die, die wirklich zu schätzen wissen, was Deutschland bedeutet (und nicht ständig über alles und jedes jammern und/oder für lächerliche 17 min. tägliche Arbeitszeit streiken).

Wer weiß.

(über Mexico-Community; Test von FTD)

Zwei Gladbacher im WM-Kader

Dat sind se:
Marcell Jansen, gebürtig aus Mönchengladbach (ein dreifach Hoch auf den Niederrhein!)
und
Oliver Neuville

Dat is' doch ma' wat, oder?
Das letzte Mal, dass Gladbacher zur WM nominiert wurden, war nämlich 1982 (damals waren's Judas Matthäus (1982 hieß er noch "Lothar") und Wilfried Hannes).

Mehr Info dazu auf der Homepage von Borussia V.f.L. 1900 Mönchengladbach.

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Das Fussballbildchensammelalbum


Als 1978 die Fussball-WM in Argentinien stattfand, kauften viele Klassenkameraden und ich uns die Panini-Alben, um dort die Stars für die kommende WM einzukleben. Ein Tütchen mit 3 (oder waren's 5?) Klebe-Bildchen kostete damals 10 Pfennig - für uns Grundschüler war das eine Stange Geld, die vom Taschengeld gespart wurde.

In den Pausen auf dem Schulhof gab es eine rege Tauschbörse, um die "doppelten" gegen die einzutauschen, die man noch nicht hatte. Manche Bilder waren mehr wert, weil es sie nicht so oft gab (bis zu 20 Bildchen wurden für einzelne Spieler "gezahlt"); andere wechselten 1:1 ihren Besitzer.

Lange Rede, kurzer Sinn: letzten Freitag habe ich mir für die WM 2006 wieder ein Panini-Heft zugelegt und beginne jetzt mit dem Sammeln. Ein Kollege will auch mitmachen; wir haben schon abgemacht unsere "doppelten" zu tauschen.

Anscheinend sind sowohl Album als auch Bilder gleich in der großen, weiten Welt. Wer also mittauschen will, ist herzlich willkommen.

P.S. Panini Deutschland befindet sich übrigens in meinem Heimatort Kaldenkirchen.

Sonntag, 14. Mai 2006

Deutsche Jugendliche: nix am Hut mit Natur


Bei Spiegel Online lese ich:
"Mehr als die Hälfte der Schüler in Nordrhein-Westfalen ahnt nicht, dass Rosinen getrocknete Trauben sind."

Na sowas. Würmer und Frösche fassen sie auch nicht an.

Auch als meine Schwester hier war, stellte ich beim Zelten in Tolantongo fest, dass ihre Begleiter kaum Camping-Erfahrung hatten. Eine ihrer Freundinnen hatte sogar noch nie in ihrem Leben gezeltet (und fand das natürlich sehr unbequem)!

Offenbar ist ihnen gar nicht bewußt, was sie versäumen.

Auf dem Foto links: der Wasserfall El Chuveje - Artikel folgt in Kürze.

Freitag, 12. Mai 2006

Schlechter Kundenservice (V): Telcel

Na gut, das hatten wir schon mal; also nichts neues... - aber halt: man kann immer wieder auf's neue erstaunt sein über solch schlampigen Service.

Als mir die Handy-Rechnung des letzten Monats in's Haus flatterte, bemerkte ich zuerst nichts außergewöhnliches. Nur, als ich einmal eine langweilige Phase hatte (wahrscheinlich mußte ich ewig in der Bank warten), fiel mir auf, dass ich anstatt der mir laut Vertrag zustehenden 140 Frei-Minuten nur 20 bekommen hatte und der Rest berechnet worden war.
Ich rief bei der Hotline an, bei der ich aber nach kurzen Momenten wieder auflegte, weil ich mit irgendwelchen Werbespots vollgeduselt wurde und entschied mich, zur Torre Latino zum Centro de Servicio Telcel zu gehen. Ich war überrascht, wie schnell ich dran kam (nämlich sofort, ohne zu warten).

Dann ging's los. Ich mußte der Dame haarklein erklären, was meine Beschwerde war. Glücklicherweise (in diesem Fall) habe ich eine detaillierte Abrechnung (kostet 30 Pesos monatlich + IVA); ich konnte also genau beweisen, dass ich beschummelt worden war (sonst hätte mir die kleine Dicke am Schalter bestimmt nicht geglaubt - hier in Mexico ist man, wenn man reklamiert, zuerst immer im Unrecht ... - napoleonischer Code halt: ich muß beweisen, dass ich unschuldig bin...).
Nach etlichen Minuten, die sich die Dame nahm, um die mir zu Unrecht berechneten Minuten zu zählen (etwas vorwurfsvoll fragte sie mich, warum ich sie nicht markiert hatte), stand sie auf und ging in einen Hinterraum.
Wieder etliche Minuten später kam sie zurück und begann, wie wild auf ihrer Computer-Tastatur herumzuhämmern, ohne mir ein Wort zu sagen.
Als ich dann nachfragte, was denn nun passieren würde, antwortete sie wortkarg, dass es im April Probleme mit der Abrechnung gab, sie einen reporte für meinen Fall angelegt hätte (sie schrieb mir die Bearbeitungs-Nr. auf), ich per Hand den Betrag zusammenrechnen möge (das Wörtchen "bitte" fiel dabei nicht) und nur diesen bezahlen solle. Die Sache wäre dann in 48 Stunden erledigt. Ich war mit dieser Antwort zufrieden und ging.
Das war am 4. Mai; ich bezahlte die Rechnung (mit dem von der Telcel-Dame signalisierten descuento) am 5. Mai.

Ab dem 8. Mai mußte ich mir jedes Mal, wenn ich eine Nummer wählen wollte, dieses blöde Sprüchlein von wegen "Geehrter Kunde, wir erinnern Sie daran, dass da noch ein Betrag aussteht", bevor ich verbunden wurde, anhören, der mich ziemlich nervte.

Am 10. Mai rief ich bei dieser Kauf-mich-line Hotline an, hörte mir Werbung, 1000 Aufforderungen, diese oder jene Taste zu drücken und den Standard-Spruch "Alle unsere operadores sind momentan schwer beschäftigt mit Kaffeetrinken" oder "Danke für ihren verdammten Anruf der uns zum Arbeiten zwingt" an und wartete. Als dann endlich ein Mensch am Telefon war, war ich natürlich, nachdem ich erklärt hatte, was passierte, in der falschen Abteilung und ich wurde weiterverbunden. Wie durch ein Wunder antwortete ein anderer Mensch, der so viel Hintergrundgeräusche hatte, dass ich ihn kaum verstehen konnte, und ich erzählte meine Story noch einmal.
Dieser versprach mir, danach zu sehen, und bat mich, in der Linie zu bleiben. Hm, na schön. Ich hörte einen Super-Hit der Pop-Musik (etwa 4 min.), eine Stimme sagte, ich würde gerade bedient werden, dann noch einen Super-Hit (nochmal 4 min.), wieder die Stimme mit ihrem Sprüchlein, noch ein Super-Hit (wieder 4. Min. - übrigens kannte ich keines der Lieder), wieder der Spruch, der 4. Super-Hit begann und abrupt wurde es still in der Leitung; ich sagte: "Hallo, hallo" und auf einmal hörte ich das Tuten, das kommt, wenn Dir einer den Hörer auflegt. Ca... miones!

Erst heute mittag fand ich die Zeit, wieder zur Latino zu laufen. Eine geschlagene Stunde mußte ich warten, bis ich dran kam (das, wo es 10 Schalter gab, aber nur 3 besetzt waren, weil der Rest gerade Mittagspause hatte...).
Ich erklärte den ganzen Schlamassel wieder von vorne. Diesmal war die Dame (eine andere) kommunikationsfreudiger und erklärte mir, dass es seltsam sei, dass "el sistema" (der Schuldige allen Unheils in diesem Land) wohl die Umstellung nicht gemacht hätte.
Sie stellte auch fest, dass mir die Leitung schon gesperrt worden war (ups, hatte ich noch gar nicht bemerkt...), sie sie mir aber (da sie gesehen hatte, dass ich tatsächlich gezahlt hatte) wieder freischalten würde, auch wenn es ein bis zwei Stunden dauern könne.
Hm, mit dieser Antwort mußte ich mich wohl zufrieden geben.

Und siehe da: nach etwa zwei Stunden war mein Handy nutzbar ohne den nervigen Spruch. Erlösung.

Nur: für wie lange?

P.S. noch zum Thema:
David Pogue in "Dear CEO: Have You Called Your Tech Support Lately?"

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Der gober precioso und sein Blog

Schon mal von ihm gehört? Vom PRI-Gouverneur Mario Marín des Bundesstaates Puebla, der, weil ihm und seinem Kumpel, "Jeans-König" Nacif, die Enthüllungen über sexuellen Kindermißbrauch der Journalistin Lidia Cacho nicht gefiel, Polizisten bis nach Cancún schickte (illegal natürlich: was haben Polizisten des Staates Puebla in einem anderen Staat zu suchen?), um die Frau zu verhaften, nach Puebla zu verschleppen und sie dort unter fadenscheinigen Vorwürfen einzusperren bis -ja bis- eine Telefon-Konversation veröffentlicht wurde (wer weiß wo sie herkommt), in der Nacif ob des geleisteten Gefallens seinem Kumpel Marín, den er precioso nannte, zwei gute Flaschen Cognac versprach.

Lange Rede, kurzer Sinn: es gibt einen Blog, der nur dazu da ist, immer neue Skandale rund um den gober precioso zu enthüllen (ich sehe, es gibt jede Menge) und ihn zum Rücktritt zu zwingen.
Legal kann nicht viel gemacht werden (das Parlament des Staates Puebla hat PRI-Mehrheit, die föderale Cámara de Senadores (das "honorable" laß' ich weg) in Mexico-City auch und in der Cámara de Diputados (auch föderal) erfinden PRIistas immer neue Ausreden, um das Verfahren zur Absetzung von Marín zu verzögern), also bleibt nur der Weg über öffentliche Proteste.

Sehr interessant, aufschlußreich, manchmal (zu Recht) wütend: selbst nachlesen!

Und: bei den Präsidentschafts-, diputados- und senadores-Wahlen am 2. Juli 2006 keine Stimme der PRI!

(über Von Kinder!)

Donnerstag, 11. Mai 2006

YouTube löscht Video

ALT1040 hatte vor ein paar Tagen ein schwarz-humoriges Video der TV-Serie South Park zum Thema "Was wirklich passiert, wenn wir Musik illegal herunterladen" gepostet (hier); heute lese ich (und finde es durch einen Klick bestätigt), dass es von YouTube wegen angeblicher Urheberrechts-Verletzung gelöscht wurde.

Deshalb erzähle ich, was darin vorkommt:
Der Lehrer erzählt den Kids, sie sollten nicht illegal urheberrechtlich geschützte Werke aus dem Internet ziehen, und die Jungs fragen warum.
Der Lehrer nimmt sie mit auf eine Tour; zuerst zum Haus von Metallica-Bandmitglied Lars Ulrich, der traurig am Pool seiner Villa sitzt.

"Warum ist er traurig?", fragen die Kinder - "Weil Leute illegal Musik aus dem Netz laden, hat er jetzt kein Geld, um eine neue, aus teurem Holz gefertigte Pool-Bar zu kaufen.", antwortet der Lehrer.

Weiter geht's zum Haus eines Rappers [Name entfallen, aber sehr bekannt]. Dessen Sohn hat gerade Geburtstag und den Worten des Lehrers zufolge ist sein sehnlichster Wunsch, eine eigene Insel in der Südsee zu haben. Da aber die Leute illegal Musik aus dem Internet ziehen, kann sich der Rapper die Insel nicht leisten und der arme Junge muß ohne sie leben.

Zuletzt kommen sie an den Flughafen, wo Britney Spears gerade in ihren Privat-Jet steigt. Auch sie ist traurig, denn sie mußte -so der Lehrer- ihren besseren Jet gegen diesen etwas schlechteren eintauschen (dieser hat z.B. keine Fernbedienung für die DVD-Anlage), eben weil zu viele illegal Musik herunterladen.

Dort endet das Video und die Kids sehen ein, wie schlecht es doch von ihnen ist, solch unverschämte Dinge zu tun.

Dienstag, 9. Mai 2006

Schlechter Kundenservice (IV): HSBC in Chihuahua

Armando Ortega auf Marketing en México schreibt und ich übersetze:

Ich nähere mich dem Kassen-Schalter von Bital [Anm.: jetzt HSBC], reiche den Scheck herüber und bitte: "Bitte zahlen mir diesen aus."
"In welcher Schlange standen sie?", fragt man mich.
"Bitte zahlen Sie mir diesen Scheck aus.", sage ich freundlich und bestimmt.
"Waren Sie in der Schlange für Kunden oder für Besucher?", fragt mich die Schalter-Dame nochmals.
"Ich möchte bitte diesen Scheck ausgezahlt bekommen.", sage ich.
"Und ich möchte wissen, in welcher Schlange Sie gestanden haben", sagt sie ärgerlich.
"Zahlen Sie mir diesen Scheck aus.", wiederhole ich mit noch freundlicherer und festerer Stimme.
Dann nimmt sie den Scheck, gibt mir das Geld und schaut mich mit einem "Mörder"-Blick an.

Das ist die Wahrheit: ich bin
Bital-Kunde; und als Kunde habe ich Bital in fast 10 Jahren gutes Geld verdienen lassen.

Und ich frage mich: Wer war der Marketing-"Genie", dem einfiel, im
Bital zwei Warteschlangen einzuführen, eine, die "Kunden" heißt und eine, die sich "Besucher" nennt. Ist er etwa befördert worden oder zu Recht entlassen?

Wäre es nicht besser gewesen, wenn sich die Marketing-Leute auf die Vermeidung von Warteschlangen konzentriert hätten anstatt sie nur umzubenennen? In mehr als 10 Jahren haben sie es nicht einmal geschafft, diese lästigen Türen abzuschaffen!

Es passiert oft, dass ich in den
Bital komme und von sechs bis acht Schaltern nur zwei besetzt sind. Wäre es (hypothetisch) möglich gewesen, dass, wenn ich die Frage der Schalter-Dame beantwortet hätte, sie es tat, um mir einen besseren Service geben zu können, oder dass ich mich besser fühlte, oder um mich spüren zu lassen, dass ich besonders bin, sei es, weil ich Kunde oder weil ich Besucher wäre - ein wichtiger Mensch, den man zum Kunden machen könnte und damit zu Geld?
Auf keinen Fall.

Wenn
Bital noch mehr "geniale" Ideen haben will wie die ihrer Marketing-Leute, gerne schicke ich ein Dutzend, und es wird sie nicht einen Cent kosten. Es gibt so viele Formen, die Kunden zu vergraueln, so viele, so viele.

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Montag, 8. Mai 2006

Wette verloren

So wie's aussieht, hat Bernardo Graue Toussaint wohl seine Wette verloren: kein Selbst-Attentat oder "Unfall" bei López Obrador - oder sollte das Wörtchen "bisher" vorgesetzt werden?

;-)

"Kicktipp": der Satz mit "x"



... geht so: dat war wohl nix!

Warum?
Letzten Samstag habe ich bei den Tips dermaßen daneben gelegen (popelige 2 Pünktchen), dass der Liga-Sieg wohl doch an Honka gehen wird.

Schade eigentlich, aber kein Beinbruch (hätte mich nur gefreut, wenn der FCK und der HSV etwas mehr Durchhaltevermögen gehabt hätten und die Meisterfeier des FCB auf den letzten Spieltag verschoben worden wäre).

Ich hoffe nur, dass ich jetzt nicht das Abonnement auf den ewigen Zweiten abbekommen habe (bei der EM-2004-Tiprunde der Mexico-Community wurde ich nach langer Führung der Tabelle am Ende nur zweiter hinter Wolf).

P.S. Anmelden bei der Tiprunde Mexico wird Weltmeister! nicht vergessen!

Freitag, 5. Mai 2006

"Mañana" und "al ratito" gibt's auch im Deutschen

... wie ich im Zwiebelfisch auf Spiegel-Online lese:
"Ein guter Bekannter klärte mich einmal über die in seiner Abteilung übliche Unterscheidung auf. "Das erledige ich sofort" bedeute so viel wie "im Anschluss an meine Kaffeepause", während "das erledige ich gleich" so viel wie "nachher, am späteren Nachmittag, wenn alle meine Ebay-Auktionen abgelaufen sind" bedeute. Die Aussage "das erledige ich später" stelle klar, dass mit einer Erledigung keinesfalls mehr am selben Tag zu rechnen sei."

Also erledige ich ab heute das Geschirrspülen zuhause später. ;-)

Donnerstag, 4. Mai 2006

Präsidentschafts-Wahlkampf: Calderón erstmals vorne

Consulta Mitofsky, ein angesehenes Meinungsforschungs-Institut, berichtet, dass Felipe Calderón (PAN) im April 2006 erstmals vorne liegt in den Umfragen. Bisher war Manuel Andrés López Obrador (PRD) stets vorne.

Dieser Trend hat sich schon in den letzten Tagen abgezeichnet, als in der Tageszeitung Milenio erstmals Umfragen auftauchten, die MALO nicht mehr vorne sahen.

Natürlich (das war nicht anders zu erwarten) tut der mismísimo MALO all' dies als manipuliert ab.
Mal sehen was passiert, wenn López Obrador tatsächlich die Wahl verliert - ob er dann die Revolution ausruft? LOL

Die Werte:
Felipe Calderón (PAN): 35%
Manuel Andrés López Obrador (PRD): 34%
Roberto Madrazo (PRI): 27%

(über ALT1040)

Mittwoch, 3. Mai 2006

Die locuras des Dr. Simi

Erinnert Ihr Euch an das Theater um die Präsidentschafts-Kandidatur von Víctor González Torres? Fall nicht, hier die Auffrischung.

Na, offenbar ist dem werten Dr. "Dickerchen" Simi ein fader Nachgeschmack im Mund geblieben und er betreibt jetzt einen Gegen-Wahlkampf à la "dummer Sturkopp".

Wie?
Zuerst war er in morgendlichen Nachrichten-Sendungen in Werbespots zu sehen (ehrlich gesagt, sieht er ziemlich blöd aus und kann offenbar (wegen einer Krankheit?) nicht gut artikuliert sprechen), wo er irgendwelche wohltätigen Aktionen mit seinen farmacias similares und der Dr. Best-Stiftung kundtat.

Dann tauchten plötzlich Plakate auf den riesigen espectaculares (Plakat-Wänden auf Metallstützen auf mindestens 5 m Höhe), die den ganzen D.F. (und die ZMCM) verschandeln, auf.
Dort ist González Torres grinsend vor einem grün-weiß-roten (oder ist es rot-weiß-grün?) Hintergrund mit der mexicanischen Flagge links zu sehen und dem Sprüchlein "Para servir a dios y al pueblo" ("Um Gott und dem Volk zu dienen") untendrunter (das Plakat ist wirklich zum Totlachen lächerlich; so ähnlich wie die Malereien, wo Andropov oder andere Sozi-Größen "geehrt" wurden).

Jetzt gibt's auch Wandmalereien (an Häuserwänden) mit dem Bildchen des Dr. Simi, dem Namen "Víctor González Torres" und diesem "Para servir..."-Spruch an der Seite.

Außerdem: Radio- und Fernseh-Spots, in denen González Torres persönlich dazu aufruft, die Wahlscheine bei der bevorstehenden Präsidentschafts-Wahl ungültig zu machen, indem die Leute in das freie Feld unterhalb der offiziell registrierten Kandidaten den Namen "Víctor González Torres" schreiben mögen, um ihn zu unterstützen (sprich: er ruft zu zumindest fragwürdigem (wenn nicht illegalem) Handeln auf).
Die Dr. Simi-Figuren vor den farmacias similares haben z.T. vorne und hinten Zettel aufgeklebt, auf denen die Leute zu jenem Ungültigmachen der Wahlscheine aufgefordert werden.
(Anm.: selbst wenn er die Mehrheit der Wahlstimmen auf sich vereinen könnte, könnte er nicht Präsident werden, weil er die gesetzlichen Voraussetzungen nicht erfüllt - Jorge Castañeda kann ein Lied davon singen)

Natürlich zahlt der liebe Dr. Simi seine Verrücktheiten aus der eigenen Tasche (oder viel mehr aus den Gewinnen seiner farmacias similares), was er auch immer betont.

Trotzdem spricht diese Kampagne nur von nicht vorhandenem Demokratie-Verständnis und blödsinnig-sturer, kindischer "Wenn-man-mich-nicht-mitspielen-läßt-
dann-mach-ich-eben-alles-kaputt"
-Mentalität.

Dienstag, 2. Mai 2006

Mexicanische Immigrations-Politik

ALT1040 bringt's im Thread "La política migratoria mexicana" auf den Punkt: die mexicanische Immigrations-Politik ist inkonsequent und diskriminierend.

Ein paar Beispiele aus der mex. Verfassung (im o.g. Artikel nachzulesen):
    - verbietet Ausländern öffentlich über Politik zu sprechen (ist interpretationswürdig, aber einige Berichte sagen einiges dazu aus)

    - schränkt das Recht von Ausländern auf Privatbesitz ein

    - verweigert Ausländern Gleichheit im Arbeitsrecht

    - erlaubt Ausweisung von Ausländern ohne vorherige Gerichts-Entscheidung

    - entzieht die mex. Nationalität denen, die sie erlangen, sich aber außer Landes aufhalten

    - verweigert nationalisierten Ausländern Rechte, die in Mexico geborene Mexicaner haben

Währenddessen haben Mexicaner jeglicher couleur und Bildungsgrad offenbar das Recht, über alles und jedes im Ausland öffentlich ihre Meinung kund zu tun (vor allem über US-Politik).
Warum gibt es z.B. so viel Radau, dass die Illegalen in den USA legalisiert werden sollen, wenn gleiches in Mexico nicht passiert und Ausländer im eigenen Land von Behördenseite mehr diskriminiert werden als die paisanos in den USA?

Wie ich einmal sagte: "Idiosincrasia de la hipocresía."