Donnerstag, 31. August 2006

Camaleón



Erinnert Ihr Euch an dieses animalito, das ich auf meinem Sonntagsspaziergang entdeckt hatte?

Anfang der Woche traf es sich, dass ich an der Metro-Station La Raza umsteigen und durch den ewig langen Túnel de la Ciencia zwischen den Linien 3 und 5 laufen mußte (übrigens ist er ein bißchen auf Vordermann gebracht worden und wieder sehenswert).
Auf dem Weg durch die Gänge fiel mir das Bild eines Tieres auf, das dem von mir entdeckten erstaunlich ähnlich sah. "Camaleón" (Chamäleon) stand darüber.

Das kam mir etwas komisch vor, denn ich hatte Chamäleons etwas anders in Erinnerung; nämlich mit einem schlanken Körper, einem langen Schwanz und Glupschaugen, die sich in alle Richtungen drehen können.

Ich stellte bei einer Suche im Internet fest, dass das Tier gar kein Chamäleon im eigentlichen Sinne, sondern eine Krötenechse (Gattung: Phrynosoma) ist, die sich durch ihre "hornartigen, verteidigungswirksamen Fortsätze an Kopf und Rücken" (Zitat) auszeichnet.
Diese hier ist, vermute ich, eine Phrynosoma orbiculare (im englischen: Mexican Plateau Horned Lizard).

Die sechs mexicanischen Camaleón-Arten (von 14 insgesamt) leben in trockenen (Wüsten-) Gebieten von Chihuahua bis Chiapas, gab es schon vor mehr 3 Mio. Jahren (belegt durch Fossilien-Funde) und ernähren sich vorwiegend von Ameisen (von denen es auf dem cerro hinter meiner Wohnsiedlung genügend gibt).

Nördliche Indianer-Stämme (Anasazi, Hohokam, Mogollon, Mimbres) benutzten das Tier oft als Motiv auf ihren Töpferwaren (hatten also eine enge Beziehung zu ihm); bei Hopi, Navajo, Papago, Pima, Tarahumara und Zuni galt/gilt es in Zeremonien als Symbol der Stärke. Bei vielen mexicanischen indígenas genießen camaleones hohen Respekt; manche glauben, sie könnten Krankheiten heilen.
Ein wohl volkstümlich bekannter Titel ist auch "torito de la vírgen" ("kleiner Stier der Jungfrau"), wohl zum einen wegen ihrer Hörner und zum anderen ihrer "Heiligkeit" und der Fähigkeit, Blut aus den Augenwinkeln spritzen zu können (was auch als das Weinen von Blut gedeutet wurde/wird).

Manchmal ist es schon erstaunlich, was man einfach so entdeckt, wenn man eine Runde um's Haus geht und gar nicht weiß, was für Schätze sich dort befinden.
Dann fällt mir immer dieses Sprichwort ein: "Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah."
Wie wahr.

mehr Info:
- Horned Lizards (University of Texas; in englisch)
- Horned lizard (Wikipedia-Eintrag; in englisch)
- Los camaleones de México (México Desconocido; in spanisch)
- Phrynosoma.de (Deutscher, der verschiedene Tiere hält)

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Kamera-Wechsel


Kurz nachdem am 11. September 2001 in New York zwei Türme umgefallen waren und ein wenig Unsicherheit herrschte, was denn nun mit dem Verhältnis US$ - MexPeso werden würde (es lagen Gerüchte einer Devaluation in der Luft), kaufte ich mir meinen Erstling im DigiCam-Bereich: die oben abgebildete Nikon Coolpix 775 (2 MegaPix, 3x opt. Zoom).
Im Laufe der Zeit kamen ein paar CompactFlash-Karten (u.a. vom ALDI - das sind vielleicht lahme Dinger...) und ein Aufsatz, um noch einmal optisch auf's doppelte zu vergrößern (also insgesamt auf 6x), dazu.

Seit einiger Zeit macht meine Coolpix Macken: vor allem die Plastik-Klappen, die sich beim Einschalten vor der Linse öffnen, wollen nicht mehr so recht (manchmal muß ich sie mit Büroklammern offenhalten).

Also mußte eine neue her.
Wir haben eine noch gar nicht so alte Nikon N65-Analog-Kamera mit zwei guten Nikkor-Zoom-Linsen (28-80 mm und 70-300 mm) und da bot sich eine digitale Nikon-SLR-Kamera an - so was im Bereich D50 oder D70s.


Lange Rede, kurzer Sinn: auf unserer Reise habe ich mir einen Nikon-D70s-body (+ eine 1 Gig/100x CompactFlash-Karte) zugelegt: 6,1 MegaPix, nutzbar mit unseren Nikkor-Objektiven.

Jetzt muß ich nur noch fotografieren lernen... ;-)



P.S. Alle Fotos von mir auf Mexiko entdecken und auch ein paar der Fotos in den Quimera-Karten wurden mit der Coolpix aufgenommen.

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Mittwoch, 30. August 2006

Deutsh Sprak - schwer Sprak



Nachdem ich bei den ersten 15 Fragen ganz schön abgeloost hatte (manchmal weniger als die Hälfte richtig), ging's mir später besser beim großen Zwiebel-Quiz und den Haarspaltereien der deutschen Sprache, so dass Herr Sick mir in der Auswertung bescheinigte:
Sie haben 42 von 60 Punkten.

Alle Achtung, Sie haben eine Menge drauf! Wenn alle so gut wären wie Sie, brauchten wir PISA nicht mehr zu fürchten.

Puh! Und ich dachte, ich wäre grottenschlecht!

Carmen del Playa

Bei Spiegel-Online berichtet Alexandra Frank vom Höhlentauchen in Mexiko.

Die Reportage ist interessant und angenehm zu lesen, wären da nicht ein paar Schnitzer, die zweifeln lassen, ob die Dame sich beim Bus-Ruckeln nicht ernsthafter den Kopf angestoßen hat - oder ist sie einfach vom Urlaubsgefühl übermannt worden, hat kaum etwas aufgeschrieben und später Mühe gehabt, sich an die Details zu erinnern?

Beispiele?
Schon mal von "Carmen del Playa" gehört? Was sind "runde Ecken"? Yucatán ist ein "heißer, trockener Landstrich"?

Hm, vielleicht bin ich ja wieder nur zu korinthenkackerisch anspruchsvoll. ;-)

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TV Azteca und Macs

Finally, the second largest Mexican broadcaster, TV Azteca has adopted a slightly different approach using five MacBook Pros with Matrox MXOs and HDV footage to deliver packages from venues around Germany.

Editors for TV Azteca shoot on location, edit the content in Final Cut Pro and then connect the Matrox MXO to an SDI or HDSDI satellite link that will send their final edit from the field to the TV Azteca operations center.

The final step is when the operators output their HD sequence to their local VTR for archival and future HD broadcasting.

Das schreibt MacWorld (auch in Ausgabe 09/2006) und bedeutet, Faitelson's theatralische Zusammenfassungen wurden alle auf Macs gemacht.

(nur so zur Info - es erschien mir erwähnenswert, weil hier in Mexico -mehr noch als woanders- immer von incompatibilidad, precio und falta de software gefaselt wird)

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Jobkiller López

Der famose plantón der PRDisten auf Reforma/Juárez/Madero, denen ein Haus versprochen wurde, wenn sie nur lange genug ausharren und "voto x voto" krakelen (pobres ingenuos...) hat schon so einige Arbeitsplätze gekostet.

Bisher war das für mich weit weg in irgendwelchen Restaurants oder bei viene-vienes nahe Reforma (Andreas berichtete), aber jetzt erfuhr ich von unseren Büro-Nachbarn, dass auch sie betroffen sind.

Die Firma handelt mit Gold- und Silber-Schmuck (desöfteren kommen grimmig aussehende Kameraden einer Sicherheitsfirma mit dem Finger am Abzug ihrer geladenen Gewehre und Pistolen, um schwere Plastik-Tüten zu bringen oder abzuholen) und hat viele ausländische (vor allem US-) Kunden, die sie persönlich besuchen. Aufgrund des plantóns bleiben jetzt aber diese Kunden weg, weil sie um ihre Sicherheit fürchten.

So weit, so gut. Am Freitag wurde den Mitarbeitern mitgeteilt, dass es der Firma nicht gut gehe (das glaube ich: es gibt kaum noch Publikumsverkehr), und dass die Belegschaft jetzt erstmal eine Woche unbezahlten Urlaub nehmen müsse und danach würden nur noch vier Tage pro Woche gearbeitet (bei entsprechender Lohnkürzung, versteht sich). Besonders besorgt sind die zwei mensajeros (Boten) der Firma (also die am schlechtesten bezahlten mit der geringsten Ausbildung), die die ersten wären, die entlassen würden.
Wie sagte ein gewisser Politiker während seiner Präsidentschafts-Kampagne so schön? - Primero los Pobres.

Stimmt.

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Dienstag, 29. August 2006

Neue Mode: plantones (IV)

Kurz vor 12 Uhr heute Mittag war's mal wieder soweit (naja, ich habe keine Ahnung, ob's während meiner Woche Abwesenheit auch passierte): ein neuer plantón-Versuch.

Diesmal von ca. 80 Personen der Unión de Taxistas Regulares, die die Av. Insurgentes Sur nahe der Kreuzung mit Álvaro Obregón (Colonias Roma/Condesa) sperren wollten, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Selbst für den Metrobús gab's kein Durchkommen.

Was sie wollten?
Die tenencia (entspricht der Autosteuer) erlassen bekommen. Seit neuestem kann man nämlich die verificación (entspricht der deutschen ASU) nicht mehr durchführen lassen, wenn man die Zahlung der tenencia nicht nachweisen kann.

Im Klartext: die Herren Taxifahrer fordern, dass man ihren Arbeitsraum (die Straße) nicht besteuert - das ist in etwa so, als wenn sich meine Firma weigern würde, Miete, Säuberung und Instandhaltung des Büros zu zahlen und stattdessen alle Hausbesitzer der Stadt dafür aufkommen müßten.

Nach gut 20 Minuten war der Spuk vorbei; da kamen nämlich die granaderos und verscheuchten die "taxistas irregulares".

(mehr Info und Fotos auf Vivir México)

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Montag, 28. August 2006

Idee für T-Shirt

Gerade lese ich Andreas' T-Shirt-post und erinnere mich an das Rumgeblödel mit ein paar Kollegen beim Mittagessen heute.
Dabei kamen wir auf die Idee, selber T-Shirts zu drucken und zu verkaufen.

Was draufstehen wird?

vorne:
YO soy el presidente de México.

hinten:
LA CONSTITUCION
Artículo 1: El Presidente siempre tiene la razón.
Artículo 2: En caso que no tenga la razón aplica artículo 1.


Die würden sicher weggehen wie warme Semmeln.
Hm, mal drüber schlafen...

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Wieviel ist ein Liter Sprit? (IV)


Die PROFECO-Seite mit der Tankstellen-Bescheiß- Zuverlässigkeits-Qualifikations-Liste ist mittlerweile erreichbar, und -wie ich heute morgen auf dem Weg zur Arbeit im Radio hörte- im allseits beliebten Distrito Fecal Federal geben 40% der Tankstellen weniger ab (oder betrügen anderweitig, z.B. sie verdünnen den Sprit mit weiß-nicht-welchen Substanzen) als sie berechnen.
Die am schlimmsten betroffenen delegaciones sind u.a. Cuauhtémoc, Coyoacán, Benito Juárez, Iztacalco und Iztapalapa.

Legende: rot = schwere Unregelmäßigkeiten; gelb = einige Unregelmäßigkeiten; grün = (bisher) kaum Unregelmäßigkeiten

Ich persönlich habe aber selbst bei "grünen" Tankstellen so meine Zweifel, ob dort tatsächlich "un litro de a litro" verkauft wird: z.B. ist die von mir erwähnte Tankstelle in Loma Bonita mit "grün" gekennzeichnet, obwohl ich 100%ig weiß, dass dort beschissen betrogen wird.

BL-Saison 2006/07: Zum Einrahmen... (I)



Letzte Saison war's ähnlich; diesmal aber besser (bisher jedenfalls): nach 3 Spieltagen liegt die Borussia auf Platz 4, nur einen Punkt hinter den Bayern und Tabellenführer Nürnberg.
Vor Bremen, Hertha, Leverkusen, Dortmund, dem HSV und Stuttgart mit seinen Super-Mexicanern. ;-)

Also auf ein neues: nur ein Punkt bis zur Tabellenspitze und 31 Spieltage bis zum Meister-Titel. ;-)

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Samstag, 19. August 2006

Verkehrsberuhigung



Hinter meinem Haus, außerhalb der privada, verläuft eine kleine Straße, auf der einige der Bewohner bisher vorbeifuhren wie "hecho la raya" (ziemlich flott); nachts oft mit irgendwelcher Umpta-Umpta- oder Ponchis-Ponchis-Musik laut aufgedreht. Dabei nahmen sie oft die leichte Kurve enger als erwünscht und überfuhren den Kanaldeckel in der Straßenmitte, der dann laut schepperte.

Seit letzte Woche Samstag hat das ein Ende.
Genau hinter meinem Haus wurden nämlich die im Bild zu sehenden tortugas (wörtlich: Schildkröten; eine Art tope) installiert.

Jetzt nähern sich die Autos dem Hindernis, bremsen ab (manche mit quietschenden Bremstrommeln), überfahren ihn vorsichtig (oft scheppert der Inhalt; z.B. bei alten carcachas und Pick-Ups mit Ladung) und hinter dem tope wird dann beschleunigt (ab und zu ganz schön feste).
Die Ponchis-Ponchis-Musik dröhnt natürlich immer noch.

Im Klartext: jetzt haben wir mehr Lärm als vorher und zusätzlich noch Abgase (wg. der Beschleunigung).
Da bevorzuge ich doch den Kanaldeckel-Rums.

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Freitag, 18. August 2006

Wer's glaubt...



Das sehe ich gerade beim El Universal.
Ohne den Artikel gelesen zu haben, fällt mir auf Anhieb nur eins dazu ein:
... und morgen kommt der Weihnachtsmann!

Ridículo.

Wieviel ist ein Liter Sprit? (III)

Die PROFECO (mex. Verbaucherzentrale) hat eine Liste der Tankstellen veröffentlicht, anhand derer man sehen kann, wer seine Kunden nach Strich und Faden bescheißt unrechtmäßig weniger Kraftstoff an seine werte Kundschaft verkauft als er berechnet.

Konkret: im Jahre 2000 90 Prozent (neunzig!) (laßt Euch das auf der Zunge zergehen!) der 6901 Tankstellen im Land hatten ihre Kunden verarscht betrogen; heute sind es immer noch whopping 45 Prozent, was einen Schaden von 9.000.000.000 Pesos (9 Billionen) pro Jahr ausmacht.
Das sind allerdings Regierungs-offizielle Zahlen und damit mit Vorsicht zu genießen.
Glaubt irgendjemand im Ernst, es sind nur noch 45%? Mein unqualifizierter und völlig aus dem Bauch heraus gemachter Tip liegt bei guten 75% der Tankstellen, die Dir weniger als einen Liter geben, Dir aber das Geld für einen kompletten abnehmen (und dann will der Tankwart auch noch Trinkgeld...).
(siehe dazu auch: Wieviel ist ein Liter Sprit? (II))

Sei's drum: die offizielle Liste der "Sünder" befindet sich auf der Webseite der PROFECO, die natürlich (!) schon gehackt wurde und nichts anzeigt (jedenfalls dreht sich z. Zt. das Firefox-Rädchen und es kommt nichts).
Mexicanisches Improvisations-Geschick... - wer sagt, mex. Programmierer taugen nix? ;-)

(Quelle: El Universal)

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Ausländer = böse?

Es gibt wohl eine "neue" Art, Konto-Inhabern an cajeros automáticos Geld abzuknöpfen: am Automaten kommt eine Gruppe Leute rein und bedrängt den, der gerade sein Geld ziehen will, damit er den cajero wechselt. Mit Hilfe einer Plasik-Karte mit Magnetstreifen werden dann die Daten des Benutzers schnell geklont.
Anscheinend kommt die Technologie für diesen fraude (schon wieder dieses Wort ;-) ) aus Venezuela und fast alle Beteiligten kommen von dort.

So weit, so gut... - wenn im betreffenden El Universal-Artikel nicht ständig sehr unvorsichtig mit dem Wort extranjero herumgeworfen würde.
Beim Lesen konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier alle Ausländer in die Ecke von potentiellen Verbrechern gestellt werden. Dabei sind nur ein paar Venezolaner dabei.
Was habe ich als Auch-Ausländer damit zu tun?

... oder bin ich einfach nur paranoid? ;-)

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Donnerstag, 17. August 2006

Web2.0 Logo Creator

Was geht in Mexico BETA

Mal was geekiges: der Web2.0 Logo Creator produziert Dir Dein eigenes, hippes Web2.0-Logo.
Das wichtigste sind der gradient und die Spiegelung - und der Beta-Aufkleber.

...sozusagen als Komplement zu den vor kurzem veröffentlichten Joke-Web2.0-Logos.

(über Bitelia)

Von der Intoleranz - Aktualisierung

Nur zur Aktualisierung des Themas: der Kommentar der betreffenden Person konnte "gerettet" werden: siehe hier.

Urteilt selbst, ob ich mit meiner Verärgerung richtig lag.

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Mittwoch, 16. August 2006

Neue Mode: plantones (III)

Jetzt weiß ich auch, was die ejidatarios, die immer noch die Carretera Ajusco - Toluca blockieren, wollen:

Seit Jahren gab es Streit zwischen den Bauern des Dorfes Xalatlaco (Staat México) und denen aus San Miguel y Santo Tomás Ajusco (DF) um das Gelände Agua Grande (insgesamt 1506 Hektar). Der Tribunal Unitario Agrario (ein Agrar-Gericht) hat den ajusqueños (heißen die so?) das Gelände zugesprochen.
Letzten Donnerstag hätte Richter Dionisio Vera Casanova den Ausführungs-Befehl erteilen sollen, um den ajusqueños etwa 509 Hektar rechtlich unwiderruflich zuzusprechen, was er offenbar nicht getan hat.
Um Druck auf den Richter auszuüben, sperren die Bauern jetzt die Straße.

Ich frage mich allerdings, was normale Autofahrer mit dem Konflikt zu tun haben.

Mehr Trittbrett-Fahrer:
die Maut-Autobahn México-Puebla ist auf Höhe des km 24 durch Anwohner der Gemeinde Valle de Chalco verbarrikadiert, die sporadische bzw. nicht vorhandene Trinkwasser-Versorgung anmahnen.
Anstatt ihren Protest zu den zuständigen Stellen zu tragen, dort Druck auszuüben und bei den nächsten Wahlen (bzw. bei den letzten: die Bürgermeister-Wahlen waren erst am 12. März 2006) einen anderen Kandidaten zu wählen (oder gar einen aufzustellen), ist's natürlich einfacher, den Verkehr zu behindern - vor allem wegen des Medien-Interesses.

Prima Demokratie, die da auf uns zukommt...

P.S. Jetzt, wo Narrenfreiheit herrscht, plädiere ich für eine Straßen-Blockade (am besten eine vielbefahrene Autobahn wie die nach Cuernavaca oder Toluca) aller in Mexico lebenden Deutschen, um Freibier zu fordern - natürlich muß es deutsches sein, denn mex. Reis-Bier wollen wir nicht. ;-)

(mit Info von Vivir México)

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Dienstag, 15. August 2006

Von der Intoleranz

In letzter Zeit wurde mir von verschiedenen Seiten (alles Mexicaner) davon erzählt, wie Veränderungs-resistent viele Arme in diesem Land sind; dass ihnen die Verbesserung ihrer finanziellen Situation nicht wichtig ist.

Daraus habe ich jetzt für mich den Schluß gezogen, dass Arme in diesem Land oft gar nicht aus der Armut herauswollen und zufrieden sind mit ihrer Situation.

Ich hatte versucht, dazu eine Diskussion anzufangen in der Mexico-Community.
Leider wurde ich gleich von einer Person persönlich angegriffen, die mich nicht kennt, aber gleich mit dem Hammer draufschlug mit der Anschuldigung, ich hätte kostenlose Ausbildung in Deutschland genossen, wäre dann nach Mexico gegangen und würde jetzt den Moral-Apostel spielen wollen. Zwischen den Zeilen las ich den Vorwurf, ich würde Mexico ausbeuten und mich jetzt lustig machen wollen über die Armen in "ihrem" Land, dem sie offenbar genauso "entflohen" ist wie ich Deutschland (mittlerweile hat sie ihre Beleidigung gelöscht; daher kann ich nicht zitieren).

Ich ziehe es daher vor, die Diskussion abzubrechen und das Thema zu löschen.
Offenbar ist die Mexico-Community nicht reif genug für eine solche Diskussion und einige der User zu intolerant dazu.

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Neue Mode: plantones (II)

Wie gesagt: Mitläufer gibt es immer - z. Zt. immer mehr.
Wer weiß, was die Bauern und die verhinderten Studenten wollen (sie wahrscheinlich auch nicht), aber bei den MALOco-Fans ist's klar: Anarchie.

Seltsames Demokratie-Verständnis...

Der heutige Verkehrslage-Bericht:
  • Nachbarn der Straßen Sidar y Rovirosa und Cecilio Robelo müssen, um sich im Bereich dieser Straßen aufzuhalten, den Polizisten des Estado Mayor Presidencial (Spezial-Polizei des Präsidenten) einen offiziellen Ausweis vorzeigen und sind so in ihrem freien Zugang eingeschränkt.

  • Ejidatarios (= Bauern) aus San Miguel Ajusco und Santo Tomás Ajusco blockieren die Landstraße Ajusco-Toluca auf Höhe des Valle de la Cantimplora. Einige der Protestler sind mit Flinten und Macheten bewaffnet.

  • Jugendliche, die bei den Aufnahme-Prüfungen bei UNAM und IPN durchgerasselt sind, demonstrieren auf der Calzada México-Tacuba.

  • 600 DF-Polizisten patrullieren rund um San Lázaro (der Cámara de Diputados), sperren die äußeren Fahrstreifen links und rechts der Eje 2 Oriente Congreso de la Unión, und die Avenida Eduardo Molina an der Kreuzung mit Emiliano Zapata und Sidar y Rovirosa.

  • MALOco-Protestler blockierten den Haupteingang des UNO-Sitzes in Mexico, hingen ein Transparent auf und forderten eine vollständige Neuauszählung der Stimmen.

  • PFP-Polizisten schützen die Secretaría de Gobernación (Innenministerium) und sperren Eje 1 Poniente Avenida Bucareli seit 7.00 Uhr heute morgen auf Höhe der Straße Atenas.

  • Heute morgen, als die Arbeit aufgenommen werden sollte, wurde der Zutritt zur spanischen Botschaft für Bedienstete und Besucher von MALOco-Anhängern blockiert, die so taten, als würden sie sich vor der Botschaft anketten.

(über Vivir México)

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Montag, 14. August 2006

Sonntagsspaziergang

Gestern habe ich mir einmal die Zeit genommen, den vielzitierten cerro hinter meinem Haus (etwa 3,5 km Luftlinie bis zum Gipfel) vor den Toren der Stinke-Stadt zu besteigen. Also wurde Pelusa angeleint und zu Fuß ging's los.

Ich poste hier nur ein paar der mir als gut erscheinenden Fotos, der Rest (und die geposteten natürlich auch) liegt im Photoset "sonntags hinter'm Haus" zum Angucken bereit.
Wie gesagt: alle Aufnahmen sind etwa 15 bis 45 Minuten Fußweg von meinem Haus entstanden - dass dort noch soviel Natur (zwar nicht ursprüngliche, sondern kultivierte) ist, macht einen als in einem aus dem Boden gestampften fraccionamiento Lebenden doch etwas nachdenklich.

Wieviel ist dort, wo jetzt Häuser stehen und Autos fahren, wohl verloren gegangen?


Sommerliche Blumenwiese


Nur zwei von vielen verschiedenen Blumen-Blüten (mehr im Photoset); rechts mit Bienen-Besuch.


Typisch mexicanischer Ameisenhaufen mit Nopal. ;-)


Dieser Maguey ist etwa 3 Meter hoch.


Links: kleinste Blättchen an einem Strauch; rechts: ein Kaktus mit dünnen Stacheln, die fast wie Haare aussehen.


Links: eine Kaulquappe ringt nach Luft; rechts: eine Grille genießt die Sonne.


Auch das gab's natürlich: Müll - besonders dort, wo auf Sandwegen Autos fahren können; links: der Fernseher-Friedhof.


Die seltsamste Entdeckung auf dem Spaziergang: dieses Tier, eine Mischung aus Kröte und Eidechse mit Stacheln am Hinterkopf und auf dem ganzen Körper. Es bewegte sich erst, nachdem ich es mit dem Fuß mehrmals angestoßen hatte und flüchtete unter einen nahegelegenen Busch.

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Samstag, 12. August 2006

Mexiko entdecken: La Quemada


Endlich konnte ich das zweite Reiseziel auf Mexiko entdecken anfügen. Diesmal geht's um die archäologische Stätte La Quemada in Zacatecas.

Wenn ich nur schneller arbeiten könnte und nicht jedesmal mit den Details (Formatierung, Code-Einfügen, Foto- und Landkarten-Vorbereitungen, ...) so lange aufgehalten werden würde.
Ich denke, mit der Zeit werde ich Routine bekommen und nicht mehr fünf Stunden vom Erfassen des vorher per Hand verfaßten Artikels bis zum endgültigen Online-Stellen benötigen (inkl. Unterbrechungen zum Kaffee-Holen und Pieseln-Gehen).
Bis dahin wird's wohl jedesmal ein Kraftakt sein, bis ich etwas veröffentlichen kann.

Aber es macht mir wahnsinnig viel Spaß. :-)

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Freitag, 11. August 2006

Erdbeben im Centro Histórico?

Ja, da war wohl was, aber ich habe nichts gespürt.

Als das Beben auftrat, stieg ich gerade aus der Metro (mit Musik im Ohr), ging den einen Block zum Bürogebäude, stieg in den Aufzug ein und fuhr hoch.
Um 9.34 Uhr kam ich an (so'n Driet, al wer te laat... ;-) - Übersetzung aus dem "Direkt-an-der-NL-Grenze-Niederrheinischen": "So'n Mist, schon wieder zu spät"): die Bürotür stand offen, die Sekretärin, stehend am Empfangstisch, telefonierte mit Tränen in den Augen, keiner der Kollegen war anwesend, mein Chef suchte im Fernseher nach einem Nachrichtensender.

Verwundert fragte ich, was passiert war. "Es hat gebebt!" - "Aha. War's schlimm?" - "Weiß nicht, suche gerade nach Nachrichten."

Nach und nach kamen die Kollegen zurück; verschiedene etwas bleich.
Nichts passiert; weiter im Text.

P.S. Mehr Info hat unser aller cabronsito. ;-)

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Alternative zum garrafón de agua


Ich habe auf vielfachen (na gut, es war insgesamt eine Person) Wunsch einmal in meinen Papieren gestöbert und die Daten wg. Wasserfilter herausgesucht.

Ich habe zuhause einen einfachen Purificador de Agua Marke Turmix, Modell Autoinstalable (ähnlich dem Foto links).
Das Gerät habe ich direkt an den Wasserhahn angeschlossen; der Adapter enthält einen "Schalter", mit dem ich entweder das Wasser in den Aktivkohle-Filter umleite und dort "zapfen" kann (keimfrei, farb- und fremdgeschmackslos), oder es einfach -wie gehabt- aus dem Hahn läuft (ungefiltert, versteht sich).

Technische Daten: alle 3 Monate den Filter auswaschen (um Sand und andere Schwebstoffe zu entfernen); alle 3 Jahre (!) Filterwechsel, um die Keimfreiheit zu garantieren (der Filter kostet z. Zt. $390,–).
Übrigens soll (!) man damit sogar Cola so filtern können, dass sie am anderen Ende als klares, geschmacksneutrales Wasser herausläuft - aber wer weiß, ob das stimmt...

Kostenpunkt für den purificador: $705,– inkl. IVA

Was kostet ein garrafón de agua (inkl. propina für den "Wasser-Mann")? - Electropura: ca. $25,–; Bonafont: $27,50; Billig-No-Name-Marke: $10,– bis $14,–; Inhalt: jeweils 19 Liter.
Wie lange "hält" bei Euch ein garrafón? Zwei Wochen? Eine Woche? Drei Tage?
Wieviele 1-, 1,5- oder 2-Liter-PET-Flaschen, die später im Müll landen und die Umwelt belasten, verbraucht Ihr wöchentlich für Euren täglichen Trinkwasser-Bedarf?

Rechnet einmal den Unterschied aus...

P.S. Meinen purificador habe ich im Centro Histórico des D.F. gekauft: Artículo 123 oder Luis Moya.
Jedes gutsortierte Fachgeschäft (Haushaltsgeräte (wie z.B. Entsafter oder Bügeleisen) oder spezialisierte tlapalerías) sollte diese Filter aber auch führen.

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Donnerstag, 10. August 2006

Apple vs. Dell

Dell ist billig; Apple ist teuer?

Schaut mal genauer hin : Vergleich bei ALT1040.

Alternativ-Routen wg. der "Pejendejada"


Unsere herzallerliebste DF-Stadt-Regierung (PRD) hat sich dazu herabgelassen, den gebeutelten Straßenverkehrs-Teilnehmern in der Hauptstadt Alternativ-Routen zum von PRD-Vollidioten Pejendejo-Hörigen Schmalspur-Terroristen Verteidigern des Wahlrechts blockierten Paseo de la Reforma anzubieten.

Das Ding ist nützlich (hier das PDF), aber wozu ist es notwendig, für so etwas mein sauer verdientes Geld (in Form von eingezogenen Steuern) zu verprassen, wenn die Anwendung des Gesetzes so einfach wäre?

(über Vivir México)

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Paco Calderón

Pro-MALOco-Cartoons gibt's zur Genüge (obwohl's damit wohl auch zu Ende geht, jetzt, wo selbst die "Intellektuellen" merken, dass López nicht mehr als ein Fall für die Klapsmühle ist).

Per Zufall habe ich soeben die Webseite des Cartoonisten Paco Calderón gefunden.
Gutes Zeug, muß ich sagen; verschiedenes spricht mir aus der Seele.

Tips: Pipis y Gañas und "Se los dije..."

Reinschauen lohnt sich.

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Neue Metrolinie Fuente de Petroleos - Zócalo

Neuesten Plänen zufolge wird zur Zeit eine neue Metro-Linie von der Fuente de Petróleos (Kreuzung Paseo de la Reforma/Periférico) über Paseo de la Reforma, Av. Juárez und Fco. I. Madero zum Zócalo geplant, um so die momentane Blockierung durch "friedliche" MALOco-Anhänger zumindest ein wenig umgehen und den freien Fluß von Menschen und Kapital (am Paseo de la Reforma liegen neben der Börse viele Hauptsitze der Banken) garantieren zu können (auch, um die Steuern, die gerade von den PRDler verpraßt werden, wieder einfahren zu können).
Mit dem Bau soll in Kürze begonnen werden; erste Symbole für die Metro-Stationen gibt es schon.

Hier präsentiere ich das Symbol für die Metro-Station "AMLOco pejendejo", die sich Ecke Reforma/Bucareli/Juárez befinden wird mit Umsteigemöglichkeit zu "Respeto a las Instituciones" oder "México en Paz".
Die Linie selbst endet am künftigen Denkmal mit dem Zelt des Führers (die Plänen zufolge genauso überdacht werden soll wie die Geburtshütte eines sowjetischen Parteichefs in Gori, Georgien) an der neuen Endstation "Infierno" gleich am Zócalo.

P.S. das ist natürlich ein Scherz und das Symbol für die Metro-Station eine Idee von mir (deshalb: © rolandmex). Ich überlege aber ernsthaft, mir ein T-Shirt damit bedrucken zu lassen (auch wenn ich mich damit mit Sicherheit nicht auf der Av. Juárez blicken lassen dürfte).

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Dienstag, 8. August 2006

Beste Uhrzeit zum Flugticket-Kauf

Die beste Uhrzeit, um Tickets online direkt von den Fluglinien zu kaufen ist mittwochs von 0.00 bis 1.00 Uhr morgens der Zeitzone des jeweiligen Airline Headoffice (also z.B. CST (Chicago) für United Airlines).

Warum?
Dann sortieren die Computer-Systeme automatisch die vorgesehenen, aber noch nicht gebuchten Billig-Plätze in den Flugzeugen aus und bieten sie an, um sie loszuwerden.
Laut SoundMoneyTips hat man genau dann eine sehr gute Chance billigere Tickets zu ergattern.

Ob das wohl stimmt?

(über ALT1040)

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Montag, 7. August 2006

Nachmittagsspaziergang 04.08.06

Diesmal nach dem Motto: "Nich' lang schnacken, Kopp in'n Nacken." - ganz einfach, weil die Bilder für sich sprechen.


Diesmal für Analphabeten, damit sie anhand der Logos erkennen, welche Produkte sie jetzt zu boykottieren haben.
Konkret: keine Dosen-Chiles und -Frijoles mehr (La Costeña und Herdez); kein Bier mehr (Grupo Modelo und Cuauhtémoc-Moctezuma (= FEMSA/Coca-Cola); kein refresco mehr (Coca-Cola, Pepsi und Nestlé; z.T. Jumex); keine papitas mehr (Sabritas und Barcel (gehört zu Bimbo)); kein Fernsehen mehr (Televisa und TV Azteca) - alles Dinge, die vorwiegend von pobres konsumiert werden.
Vielleicht stimmt ja der Spruch: "Traga tierra..." - ;-)


Kommunistische Kunst.

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Sonntag, 6. August 2006

Mexico-Blogger-Treff (V)

Zu allererst: offenbar handelte es sich beim ETDIMAB um eine geheime Veranstaltung: es wurden auf Wunsch der Mehrheit (zur Aufklärung: eine Mehrheit ist die Hälfte der Abstimmenden + 1) keine Fotos gemacht. Es gab keinen Tequila; dafür trank einer der Teilnehmer aber eine Drittel Flasche Wurzelpeter (und schnarchte später seelig in seinem Bettchen).

Ja, was passierte?
Die Horden deutscher Blogger in Mexico (ganze drei Personen + ein "Extra-Deutscher") paßten problemlos in die Garage des Gastgebers (der "Extra-Deutsche"); mitsamt Tisch und Stühlen, Grill, den arracheras und pechugas de pavo, ein paar caguamas Indio.
Selbst die Frauen einiger der Anwesenden + ihre Kinder (einer von ihnen Hausmeister in spe ;-) ) waren zeitweise dabei (aber nur, um uns das Bier wegzutrinken... ;-) ).

Themen: quer durch den Gemüsegarten; verschiedenes wurde im Laufe des Abends so persönlich, dass ich hier auf ein resumen der Gespräche verzichte. Aber: schee' war's.
Sollten wir öfter machen.

P.S. Ob der cabronsito wohl irgendwann mal bis zum Ende durchhalten wird? ;-)

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Freitag, 4. August 2006

Neue Mode: plantones

Nachdem MALOco-Fans ungestraft ihren plantón veranstalten können, wird dies offenbar zur Mode:

gestern blockierten Taxifahrer stundenlang eine Brücke (finde den Bericht gerade nicht mehr) und am späten Nachmittag sperrten ein paar Jugendliche, die wahrscheinlich nur daran interessiert waren, ein wenig relajo zu veranstalten und in's Fernsehen zu kommen, eine Zeit lang Insurgentes bei der Metro-Station La Raza (nicht mal den Metrobús ließen sie durch - Bericht hier).

Wie wär's, wenn wir morgen beim "Mexico-Blogger-Treff" die Calz. de Tlalpan ein wenig blockieren, um freien Internet-Zugang für alle in Mexico lebenden Deutschen zu fordern oder Freibier für alle Ausländer im Land? ;-)

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Morgenspaziergang 04.08.06

Heute morgen hatte ich eigentlich vor, den Peje vor dem Hemiciclo a Juárez wegen seiner pendejadas mit faulen Eiern bewerfen zuhören zu gehen, aber irgendwie habe ich die Uhrzeit verpaßt. Das Plakat, auf dem seine Anwesenheit angekündigt wurde, war irgendwie falsch beschriftet (siehe hier: das zweite Foto von oben), so dass ich um 10.00 Uhr dort war (und López um 8.00 Uhr).


Jedenfalls hatte ich die Ehre, ein paar Minuten den Ausführungen dieses Herrn zuhören zu dürfen, der in seiner Ansprache u.a. Cuauhtémoc Cárdenas als Verräter im Dienste der Zwecke der USA bezeichnete (so weit kommt's, wenn man dem Heiland López nicht wohlgesonnen ist), den famosen "fraude electoral" verneinte und ihn stattdessen "golpe de estado" nannte (unter mäßigem Applaus der Anwesenden, die irgendwie müde zu sein schienen).


Danach gab's dann die mittlerweile seltsamerweise nicht mehr verbotene Musik (Ihr wißt ja: "ni un paso atrás" bei den Beschlüssen des revolutionären Revolutionsrates ;-) ).



Was mir immer wieder positiv in der mittlerweile längsten Fußgängerzone der Welt (schlecht finde ich die Idee prinzipiell gar nicht: in Ruhe Juárez und Fco. I. Madero entlangschlendern und nicht ständig befürchten zu müssen, dass man von irgendeinem motorisierten Gefährt über den Haufen gefahren wird) auffällt, ist, dass v.a. Kindern und Jugendlichen Zeitvertreibe in Form von talleres, etc. angeboten werden.
Hier habe ich die biblioteca ambulante aufgenommen (mir schien, niemand wollte Bücher ausleihen; sie waren alle noch da) und eine Karate-Stunde (ob hier wohl Selbstverteidigung gelehrt wird, um sich im Ernstfall gegen Schlagstöcke verteidigen zu können?).


Auch López-Anhänger haben Humor (zumindest ein paar): hier hat ihm jemand Windpocken in's Gesicht gemalt. :-)


Panorama der Kontraste
rechts eins der Plakate der "Voto x Voto"-Plakat-Ausstellung auf Av. Juárez mit dem wichtigsten Satz Juárez'; links die Auslegung dieses Satzes (für ein höher aufgelöstes Bild (1024 x 192 px), auf dem mehr Details zu sehen sind, auf das Foto oben klicken).



Ecke Balderas/Av. Juárez: die Anwendung der famosen Parkkralle ist ausgesetzt. Ihr wißt schon: "Cambié de bando - ahora me valen las leyes que no me convienen."

Und weil's so schön ist...

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Donnerstag, 3. August 2006

"Komplott" gegen López

Soeben erhalte ich folgendes per e-mail:

Hemos visto las marchas y reuniones que ha lanzado López Obrador para defenderse de sus supuestos complots, mientras lo que esta haciendo es un complot contra la gente que si queremos trabajar y necesitamos usar las vialidades de la ciudad, por lo que el proximo domingo 6 de agosto en desacuerdo a sus caos viales respondamos de manera pacífica usando una playera blanca para que vea que aun existimos gente civilizada que sabemos protestar (aunque en este caso sea contra el) y sin causar desordenes. La playera blanca es para simbolizar la paz que queremos y la neutralidad de partidos (no importa que partido prefieran se trata de unirnos contra los bloqueos).

Unamonos contra este loco que esta acabando contra nuestra libertad de poder salir a las calles tranquilamente. El señor AMLO presume de tener 2 millones de personas cada semana en el Zócalo, ahora nos toca demostrarle cuantas playeras blancas hay en su contra y no solo en el Zócalo sino en todo el país, que piden que acepte la derrota y nos deje trabajar, que es lo que nos sacara de pobres, no los paros y bloqueos.

Por favor envienlo a toda la gente que conozcan para demostrar que México esta cansado.

(Übersetzung:
Wir alle haben die Demonstrationen und Versammlungen, die López Obrador veranstaltet hat, um sich gegen seine angeblichen Komplotts zu verteidigen, gesehen. In der Zwischenzeit ist das, was er tut, ein Komplott gegen die Leute, die arbeiten wollen und dazu brauchen wir die Straßen unserer Stadt - deswegen werden wir am nächsten Sonntag, dem 6. August unser Mißfallen zum Straßen-Chaos auf pazifische Weise zeigen, indem wir uns ein weißes T-Shirt anziehen, damit er sieht, dass es noch zivilisierte Leute gibt, die zu protestieren wissen (obwohl in diesem Fall gegen ihn) und zwar ohne Unordnung zu schaffen. Das weiße T-Shirt soll den Frieden, den wir wollen, zeigen und die parteiliche Neutralität (es ist unwichtig, welcher Partei Ihr angehört, wenn es darum geht, uns gegen die Sperrungen zu wehren).

Laßt uns zusammen etwas gegen diesen Verrückten tun, der uns unsere Freiheit, in Ruhe auf die Straßen zu gehen, wegnimmt. Der Herr AMLO gibt mit damit an, jede Woche 2 Millionen Personen auf dem Zócalo zu haben, jetzt sind wir an der Reihe, ihm zu zeigen wieviele weiße T-Shirts es gegen ihn gibt und nicht nur auf dem Zócalo, sondern im ganzen Land, die darum bitten, dass er seine Niederlage akzeptiert und uns arbeiten läßt; das ist nämlich, was uns aus der Armut herausholt und nicht Streiks und Blockaden.

Bitte schickt diese Nachricht an alle Leute, die Ihr kennt, um zu zeigen, dass Mexico es Leid ist.
)

Mir scheint die Initiative sehr gut, auch, um den PRD-Protestlern einmal zu zeigen, dass nicht nur sie alleine "das Volk" sind.

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Post-Wahlen 2006: Seitenwechsel


Hier taucht wieder die Frage auf: Ist das Recht* gerecht oder sollte es nur angewandt werden, wenn es dem Mächtigen gefällt?

* hier bezieht man sich auf das von der PRD-DF-Stadt-Regierung unter einem gewissen M. Andrés López O. am 19.12.2000 verabschiedete Richtlinie Lineamientos de Política relacionados con las Marchas, Mítines, Plantones y Bloqueos que se realizan en la Ciudad de México, in dessen Bando 13 es heißt (ich zitiere):
g) No permitiremos el bloqueo de avenidas o vialidades primarias que desquicien el tráfico, eleven la contaminación y afecten el libre tránsito de terceros.

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Mittwoch, 2. August 2006

Sommerlager 02.08.06 (Teil VI)

Und wie immer zuletzt...


... die pobres (hier inmitten der carpas auf Fco. I. Madero). Diese Männer hatten Zettelchen, deren Text mit "Sierra Norte de Puebla" anfingen.

Ich habe allerdings nicht gesehen, dass ihnen irgendwas gegeben wurde; nicht mal 'ne torta hatten die PRDistas übrig...

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Sommerlager 02.08.06 (Teil V)

In diesen Beitrag "klebe" nur ein einziges Foto; dieses hier...

... mit einer Frage: wenn in den USA lebende Mexicaner sich politisch betätigen können, warum kann ich als Ausländer in Mexico das nicht tun?
Habe ich etwa weniger derechos als migrante als die Mexicaner in anderen Ländern?

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Sommerlager 02.08.06 (Teil IV)

Teil IV: der Hirte und seine Herde


Hier muß man heute um 6 sein: vor der Kirche San Francisco in der Calle Fco. I. Madero.


Oder halt am Freitag morgen hier vor dem Hemiciclo a Juárez (Wär' das was für Dich, cabronsito?).


Hier kann man seine Zustimmung für MALOco ausdrücken (allerdings vergaß ich zu fragen, ob ich auch meinen Ärger über seine Schildbürgerstreiche ausdrücken könnte).


Die Zeltstadt vor Bellas Artes erinnert mich an eine Siedlung von paracaidístas.


Die ersten Prunkwagen sind auch schon angekommen; mitsamt lauter Musik. Ich habe allerdings keine Kamelle gesehen. Vielleicht hätte ich Helau oder Alaaf rufen sollen...


Die Kriminellen sind auch mit dabei
links: Ist das Treue oder Opportunismus?
rechts: die FPFV ist hier, um sich den Zócalo einzuheimsen und nachher von der PRD die escrituras geschenkt zu bekommen?


Hauptquartier der an der Front kämpfenden Truppen.


Die Fahnen der an der Front kämpfenden Truppen versprechen einen Sieg auf ganzer Linie.


Der Wasser-Sowjet mit seinem Unterrat für Wasser und Abwasser hat ganze Arbeit geleistet und die Wasser-Versorgung trotz der Schwierigkeiten, einen sozialistisch einwandfreien Behälter aus unbedingt nationaler Produktion zu "organisieren" und ständiger feindlicher Angriffe während des Transports zu seinem Einsatzort, sichergestellt.


Die kämpfenden Truppen in gefährlichen Kampf-Handlungen mit dem Intellekt des Feindes. Wer wird wohl gewinnen? Sie erfahren es in Televisa TV Azteca ja, chingao bei wem denn?



Nicht alles ist schlecht
oben links: Marie hilf! Statue der Vírgen de Juquila in der Calle Fco. I. Madero
oben rechts: dieser Popcorn-Verkäufer verschenkt seine palomitas unter dem Motto "voto x voto, palomita x palomita". Entsprechend lang ist die Schlange vor seinem Stand.
unten: kostenlose ärztliche Hilfe


Der Zócalo ist jetzt ein riesiger Lagerplatz.
Wo López (angeblich?) schläft, konnte ich nicht erfahren (mir fehlte allerdings auch die Zeit zum Suchen oder Nachfragen).


Polizistin in ihrem Streifenwagen (Kennzeichen im Inneren zu sehen) am Zócalo bei der Verrichtung verantwortungsvoller hoheitlicher Aufgaben: Familien-Fotos angucken.



Centro de Acopio: Sammelstelle für Lebensmittel-Spenden (damit Du das Richtige mitbringst, cabronsito! ;-) )

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