Donnerstag, 31. Mai 2007

Schlechter Kundenservice (VII): Banco Inbursa

Diesen Monat habe ich den estado de cuenta für meine Kreditkarte per Post (noch?) nicht bekommen (ein Hoch auf den Postboten in "meinem" Dorf) und er ist in den nächsten Tagen fällig; also ging ich heute morgen zur nächsten Banco Inbursa-Filiale, um zu erfahren, wie ich doch zahlen kann.

An den ejecutivo-Schreibtischen erklärte mir die Dame, sie könne nicht auf meine Daten zugreifen und ich müsse telefonisch beim Kunden-Service eine "línea" (was immer das sein mag) erfragen. Auf meine Frage, ob ich nicht einfach mit der Karte an den Schalter gehen und dort den fälligen Betrag bezahlen könne, antwortete sie mit: "Ja."

Als ich nach langer Warterei endlich drankam, konnte (oder wollte?) die Schalter-Dame mir auch nicht weiterhelfen. Sie hätte keinen Zugriff auf meine Karten-Daten (ich sagte ihr, dass ich sowohl Kreditkarte als auch meinen Paß dabeihätte), und ich müsse mindestens 10% des fälligen Betrags anzahlen. Das konnte ich nicht sagen, weil ich schlicht und ergreifend keinen Schimmer habe wieviel ich schulde - wenn ich im Internet was kaufe, bekomme ich keinen voucher und weiß nicht, wann das Geld abgebucht wird - und außerdem: wozu ist denn die Bank da?
Ja, da müßte ich da und dort anrufen und... bla-bla-bla.

Dann zahl' ich eben nicht. Ich habe keine Lust auf Anruf-Maschinen, die mich von "Hü" zu "Hott" schicken.

Ich glaube, bald zahle ich die "12-meses-sin-intereses"-tenencia ab und gebe die Karte zurück.
Das ist ja noch blöder als mit der Debit-Karte.

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Doping im mexicanischen Fußball

Obwohl deutsche Leser sicherlich mit dem Doping-Skandal im Telekom-Rad-Team genügend zum Thema lesen, hier eine Geschichte aus Mexico.

Beim Confederations Cup 2005 in Deutschland wurde er erstmals als Doping-Sünder entdeckt (auch wenn der damalige Trainer Ricardo La Volpe den Fall vertuschen wollte): Salvador Carmona, seines Zeichens Fußballspieler beim mexicanischen Club Cruz Azul.
Er und sein Dope-Kumpane Aarón Galindo erhielten eine lächerliche Ein-Jahres-Sperre.

Nun wurde Carmona vor ein paar Monaten schon wieder des Doping überführt und nach monatelangen Versuchen von seiten der FEMEXFUT (mex. Fußball-Verband), den Fall unter den Teppich zu kehren, einen Tag vor dem Meisterschafts-Halbfinal-Hinspiel zwischen Cruz Azul und Pachuca in einem Brief (also schriftlich) vom Welt-Verbands-Schiedsgericht lebenslang gesperrt (was das im korrupten mex. Fußball wohl heißen mag; schließlich ist Carmona schon über 30).
Trotzdem setzte ihn Cruz Azul im Heimspiel am folgenden Tag ein (was aber nichts nützte: Pachuca gewann locker 3:0), was dazu führte, dass der Club von der Meisterschaft ausgeschlossen und Pachuca zum Finalisten erklärt wurde.

Jetzt sollte man eigentlich annehmen, dass da was folgt von seiten der FEMEXFUT, CONCACAF (Nord-/Mittelamerikanischer Fußball-Verband) und FIFA (ein Disziplinar-Verfahren o.ä. gegen Club und/oder mex. Fußball-Verband).... - aber Pustekuchen!
Die FEMEXFUT ist immer sehr großzügig mit ihren eigenen Mitgliedern (konkret: da wird nur bös' geguckt und gehofft, dass die eigenen schmutzigen Machenschaften nicht auffliegen; und falls doch, auf die "Kulanz" der anderen vertraut) und Sepp Blatter sei "sehr sauer auf den mex. Verband", las ich vor ein paar Tagen in einem Fußball-Blättchen.
Sanktionen? Geldstrafen? Ausschluß von Funktionären? Keine.

Heute lese ich in einem Interview warum (ich zitiere):
"Warner [Anm.: der Funktionär des Fußball-Verbands von Trinidad und Tobago, der 2006 widerrechtlich WM-Tickets auf eigene Rechnung verkaufte] (...) ist wichtig für Blatter, weil er immer wieder 35 Stimmen der nordamerikanischen Konföderation CONCACAF für Blatter garantiert - und die zehn Stimmen aus Südamerika gleich im Paket mit."

Oh, Du fröhliche, schöne Fußballwelt!

P.S. Dass mit zweierlei Maß gemessen wird, sieht man schon an so profanen Dingen wie der Umgang mit Ober-Rowdy Cuauhtémoc Blanco:
als Kapitän des Club América weigerte er sich vor dem Anpfiff zum Final-Rückspiel dem Kapitän von Pachuca den traditionellen Handschlag zu geben und drehte ihm stattdessen den Rücken zu. Konsequenz: keine (ich als Schiedsrichter hätte ihm schon da die gelbe Karte gezeigt wegen unsportlichen Verhaltens).
Bei der Sieger-Ehrung (sprich: als den Spielern von América die Medaillen für ihre Vize-Meisterschaft überreicht wurden) tauchte "Kapitän" Blanco erst gar nicht auf, sondern bevorzugte es, in der Kabine zu schmollen.
Zumindest die América-Oberen hätten ihm da eins auf den Deckel geben sollen; stattdessen wird er auch von Journalisten wegen seiner unbestrittenen fußballerischen Fähigkeiten in den Himmel gelobt und dabei vergessen, was für ein menschlicher Ar... und übelstes Beispiel für die Jugend und den Sportsgeist der Mann ist.

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Dienstag, 29. Mai 2007

Mit Fahrrad und GPS unterwegs

Erasmo Pérez ist ein passionierter Mountain-Biker aus dem D.F. und hat, zusammen mit Freunden, schon so manche Radtour (manche sind wirkliche Hammer-Fahrten!) unternommen.

Seit Juli 2005 schreibt er sie alle auf in seinem Blog; mit in englisch verfaßtem Reisebericht, mit Fotos, mit dem entsprechenden track (den man auf sein eigenes GPS laden und dann danach fahren kann - sofern das GPS "routable" ist) und (seit es es gibt) mit einer Darstellung in Google Maps (z.T. mit 3D-Ansichten).

Wirklich sehenswert.

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Montag, 28. Mai 2007

Harmloses Asbest


Die Stadt-Regierung meines municipios (drei mal dürft Ihr raten, welcher Partei sie angehört... - kleiner Tip: die PAN-Farben sind blau und orange) macht's vor: die Deutschen übertreiben mit ihrer Angst vor Asbest (von wegen Krebserreger & so).
In "meinem" Ort wäre die ehemalige DDR-Volkskammer nicht abgerissen worden, sondern als Wohnraum an bedürftige Familien verteilt und diese heldenhafte Tat groß auf Plakaten und Hauswänden selbst-beweihräuchert und -beklatscht worden.

Lang leben die Asbest-Bewohner!
(ob sie wohl im Ernstfall in das Hospital Regional von Ecatepec in der Sosa Texcoco gebracht werden?)

[/sarkasmus]

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Samstag, 26. Mai 2007

Deutsches Pokal-Finale live im Netz (II)



Alles lief so gut... -selbst, als die Übertragung in Minute 52 für knapp 6 Minuten unterbrochen wurde und später wieder anlief- bis ich in Minute 105 (d.h. ein paar Augenblicke, bevor das entscheidende 3:2 für Nürnberg fiel) versehentlich auf den Pausen-Knopf drückte: offenbar wurde ich aus der Liste geworfen, konnte die Übertragung wegen offensichtlicher Überlastung des Servers nicht wieder starten und verpaßte die letzten Minuten des Spiels und die Sieger-Ehrung.

*grrr*

Aber Spaß hat's gemacht, und ich freu' mich schon auf's nächste Mal (falls es eins gibt).

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Freitag, 25. Mai 2007

Das Erdbeben von heute

Was denn? Das wißt Ihr gar nicht?

Vor ein paar Wochen geisterte eine Hoax-Mail durch's Internet, wonach irgendein Maya-Schamane "etwas großes, Wellen-schlagendes" für den 24. oder 25. Mai vorhergesagt haben soll.

Wen's interessiert:

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Deutsches Pokal-Finale live im Netz

Morgen spielt der VfB Stuttgart gegen den 1. FC Nürnberg das Pokal-Finale in Berlin.

Wer im Ausland wohnt, war bisher immer der Gelackmeierte und konnte es nicht ansehen. Dieses Jahr aber bietet die ARD die Möglichkeit, es doch angucken zu können: sie sendet einen Video-Live-Stream im Internet.

Natürlich gibt's dabei wieder einmal irgendwelchen rechtlichen Firlefanz zu beachten, weswegen der "Empfang" in einigen Ländern der Erde nicht erlaubt ist.
Aber ratet mal! - In Mexico kann man es sehen!

Also: morgen mittag die Schnittchen zubereiten, das Paulaner kaltstellen (falls die Webseite jetzt funktioniert) und ab 13.00 Uhr Ortszeit das Finale anschauen (oder schon ab 9.45 Uhr das Frauen-Pokalfinale zwischen dem 1. FFC Frankfurt und dem FCR Duisburg).

(komplette Info)

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Mittwoch, 23. Mai 2007

Mexicaner sind Lügner

Gefunden bei Vivir México (ich übersetze nur und kommentiere besser nicht):
Einer Studie der Consulta Mitofsky zufolge sagen die Mexicaner vier Lügen pro Tag und die Haupt-Betroffenen dieser Akte sind die eigenen Freunde (autsch!).

Beim Geschlecht gewinnen die Männer mit durchschnittlich 4,2 Lügen am Tag; Frauen sagen nur 3,0. Und die Gründe? Ihr würdet gute Ausreden für die Lügen erwarten, nicht? Aber Ihr irrt Euch; hier die Liste der häufigsten Motive:
  • aus Notwendigkeit
  • aus Bequemlichkeit
  • um Konflikte zu vermeiden
  • aus Gewohnheit
  • aus Spaß
  • um nicht abgelehnt zu werden
  • um sich zu entschuldigen

Mehr interessante Daten:

"In den Resultaten der Umfrage mit dem Namen 'Die gewöhnliche Lüge: ein akzeptierter Brauch' benennen auch die, die akzeptierten zu lügen, wer davon betroffen ist: 61,5% belügen ihre Freunde, 34,9% ihren Partner, 33,1% ihre Kollegen, 24,3% ihre Chefs und 23,8% ihre Eltern."

Was für eine Umfrage... - und man sollte auch erwähnen, dass junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren am meisten lügen... Wie alt seid Ihr? Oh, hatte es ganz vergessen: alle lügen, wenn's um ihr Alter geht.

(mehr Information)

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Hamburger Kannibalismus

... oder eher: Hamburger-Kannibalismus?

Die lona links steht vor dem Oxxo um die Ecke und bietet folgende Hamburger-Pakete feil: Rind (res), Hähnchen (pollo) und Hawaiianerin (hawaiiana).

Wie die wohl schmecken mag? Kommt die mit oder ohne Aloha-Blumenkranz und Bast-Röckchen?

;-)

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Montag, 21. Mai 2007

Miss Universe 2007

Wie wohl die meisten wissen, findet die Miss Universe-Wahl 2007 irgendwann nächste Woche in Mexico-City statt (gestern gab's sowas wie ein Schaulaufen am Ángel, wie ich las).
In der Metro, in der bestimmt alle Teilnehmerinnen und alle Besucher reisen (werden), hängen mehrsprachige Plakate und jetzt gibt es Ansagen auch in englisch (bisher gab's seit langem gar keine!).
Selbst der Turibús ist zu diesem Anlaß mit Miss Universe-Motiven "bemalt" (oder besser: beklebt) worden.

Was eine lächerliche Hübsche-Mädels-Show weltpolitisch enorm wichtige Veranstaltung, die das Image Mexico's weltweit immens beeinflussen wird, doch alles ausmacht.
Auf dass wir alle rufen: wir sind Miss Universe!

;-)

P.S. Eigentlich wollte ich nur zu Protokoll geben, welche meine Favoritinnen sind (in alphabetischer Reihenfolge) - zu sehen sind die Mädels bei Spiegel-Online:
Angola (Bild 3), Brasilien (Bild 13), Finnland (24), Japan (36), Korea (41), Mexico (46), USA (75) und Venezuela (76).

Und Ihr? Welche gefallen Euch am besten, bzw. glaubt Ihr, hätten Chancen, unter -sagen wir- die ersten 10 zu kommen?

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Sonntag, 20. Mai 2007

VfB (II)

Der VfB ist Meister geworden - und mit ihm die "zwei kleinen Mexikaner".

Hier zwei Fotos von der DPA (das erste, in dem links Osorio und rechts Pardo zu sehen sind, erschien heute auch auf der Titelseite der Tageszeitung "Milenio"):





... und jetzt wissen wir auch, weswegen Pardo zum VfB gewechselt ist: er wollte endlich einmal ohne guarura zum Geldautomaten gehen können.

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Freitag, 18. Mai 2007

Wie man noch mehr Müll macht...



So: man füge dem Sechser-Pack "Lala Yomi"-gelatina (sowieso schon in einem Karton) noch eine Lage Plastik-Einweg-Löffelchen bei, fein säuberlich in eine Folie eingeschweißt.

Meine Frau hatte es im Laden gar nicht bemerkt und meinte gleich: "Die kauf' ich nicht mehr."

Das Paket ist ein weiteres Beispiel für Umweltbewußtsein á la mexicana... - aber was rege ich mich auf! Die Löffelchen sind doch sooooo praktisch!

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Donnerstag, 17. Mai 2007

Der Name ist Programm...


... bei diesem "Schönheits-Centre" in der Plaza Lindavista.

LOL

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Mittwoch, 16. Mai 2007

Namensstreit im Ländle

Als ich im Oktober 1989 zum Studium vom Niederrhein nach Baden kam, kannte ich regionale Kebbeleien nur auf der Spaß-Ebene: Niederländer und Deutsche rissen Witze übereinander (besonders hart war das 1988, als NL in D Fußball-Europameister wurde); während meines Wehrdienstes in Rheine/Westfalen lästerten wir über die "Emsbratzen" (das waren alle nördlich von Salzbergen) und die Westfalen, die irgendwo "wech-" anstatt herkamen und immer die Türen "los-" machten.

Anders der Konflikt zwischen Badenern und Schwaben (und weiter westlich Pfälzern): da gibt's einen echten Haß aufeinander.
Die Pfälzer nennen die Badener "Gelbfüßler", weil sie in irgendeinem regionalen Krieg gelbe Uniform-Hosen anhatten (bei den Süddeutschen fangen die "Füß" sowieso schon an der Hüfte an); die Schwaben reden nur von "Badensern", wenn sie Badener meinen, die Badener haben vielfältige Titel für die Schwaben (der unschuldigste: "Schwoob") und die Pfälzer gelten als zurückgeblieben (und die Saarländer weiter im Westen als noch zurückgebliebener).

Wozu das ganze Geschwafel?
Die DaimlerChrysler AG hat ihren Chrysler-Anteil verkauft und will sich künftig Daimler AG nennen. Das gefällt den Badenern nicht, denn schließlich war "ihr" Carl Benz der Erfinder des Automobils.
Deshalb hat der Stadtrat von Mannheim beschlossen, den Konzern dazu aufzufordern, doch den alten Firmennamen Daimler-Benz AG wieder anzunehmen.

Jo, heilix Blechle! - seit mehr als 50 Jahren in einem Bundesland vereint, und Badener und Schwaben hauen sich immer noch gegenseitig die Köpfe ein (bildlich gesprochen)... - ab zur Kehrwoche, Ihr beiden! LOL

(Artikel dazu bei Spiegel-Online)

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Montag, 14. Mai 2007

Notruf strikes back

Die Telefon-Nummer 066 ist die Universal-Notruf-Nummer im D.F. (065 ist für's rote Kreuz). Leider wird sie -wie überall auf der Welt- immer wieder für blöde Witzchen von besonders komischen Scherzbolden mißbraucht (konkret: von 60.000 Notrufen täglich sind 25.000 falscher Alarm).

Jetzt schlägt der Notruf zurück: dank eines Abkommens mit Telmex kriegt nun jeder, der falschen Alarm gibt, 50 Pesos auf die Telefon-Rechnung angeschrieben.
Wie? - Ganz einfach: im Notruf-System wird die Rufnummer angezeigt - und schwupp hat man den Übeltäter.

Jetzt fehlt nur noch, dass alle Witzbolde von öffentlichen Telefonen anrufen...

(über Vivir México)

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Sonntag, 13. Mai 2007

Grönemeyer

Heute morgen hatte ich beim Frühstück 1LIVE Webradio eingeschaltet.
Es lief ein Lied von Herbert Grönemeyer, als meine Frau fragte: "In welcher Sprache singt der?" - "Auf deutsch", antwortete ich.
"Irgendwie hört sich das schwul an.", meinte sie. - "Schwul?? Das ist einer der bekanntesten Sänger in Deutschland, aber er hat eine seltsame Art zu singen: er drückt die Stimme fest auf den Kehlkopf und klingt etwas gequält..." - "Genau das meinte ich. Es hört sich so an, als ob ihm einer die Eier abklemmt..."

LOL

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Freitag, 11. Mai 2007

Banamex 1

Gestern fand ich ein an meine Adresse gerichtetes, hochglänzendes Falt-Blättchen mit einer großen, dunkelblau auf silber gedruckten "1" vorne drauf in meinem Briefkasten.
Darin wurde mir dazu gratuliert, jetzt Mitglied der "ausgewählten Gruppe" ("selecto grupo") zu sein, die "extra für mich entwickelt" ("desarrollado para usted") wurde.

Ab sofort genieße ich einen "1a"-Service: einen Sofort-Schalter ("ventanilla de atención inmediata"), Vorrang beim Kundenservice ("prioridad en el área de atención y ventas"), einen exklusiven Telefon-Service ("centro de atención telefónica exclusivo") und einen Super-Umtauschkurs ("tipo de cambio preferencial" - wobei ich mich frage, wozu ich den im Zeitalter der international gültigen Bankkarten überhaupt brauche).
Da freue ich mich aber unbändig auf den Anruf des Bank-Vertreters, um einen Termin ausmachen, um mir die wahnsinnigen Vorteile zu erklären und das exklusive "Kit de Bienvenida Banamex 1" zu überreichen.

Und das ganze bekomme ich wahrscheinlich zusammen mit Hunderttausend anderen "clientes únicos", weswegen ich sicher wieder in der Schlange stehen oder beim Telefon-Service von irgendwelchen Maschinen terrorisiert werde (fragt mal die Flug-Meilen-Besitzer, wie toll das mit dem Einlösen ist...).

Mich wundert nur, dass diese Aktion mir erst jetzt angeboten wird, wo das Kind schon in den Brunnen gefallen ist und ich der "ejecutiva", die mich neulich im Büro anrief, um zu fragen weswegen mein Kontostand in den letzten Monaten so stark gesunken ist, erklärte, dass ich wegen defizienten Services das Konto bald aufzulösen gedenke.
Naja, sie denken halt mexicanisch: da kann man (fast?) jeden mit einem kleinen Geschenk dazu "überreden", nicht zur Konkurrenz zu wechseln, um ihn dann weiterhin wie einen dahergelaufenen Arsch Normal-Kunden zu behandeln...

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Donnerstag, 10. Mai 2007

Aktenzeichen XY

Spam bekomme ich alle Tage, aber eine Nachricht fand ich dann doch lustig. Da schrieb ein "Kriminaldirektor" von einer angeblichen "@bka.de"-Domain (und fügte mir gleich den Virus "Downloader-AAP" an) unter dem Betreff "Aktenzeichen 398109868":
Sehr geehrter Internetnutzer,

im Rahmen unserer ständigen automatisierten Überprüfung von sogenannten Tauschbörsen im Internet, wurde folgende IP-Adresse auf unserem System ermittelt.

IP: 81.134.87.69

Der Inhalt Ihres Rechners wurde als Beweismittel mittels neuen Bundestrojaner sichergestellt.
Es wird umgehend Anzeige gegen Sie erstatten, da sich illegale Software, Filme und/oder Musikdateien auf Ihrem System befinden. Durch die Nutzung sogenannter Tauschbörsen, stellen Sie diese auch anderen Nutzern zu Verfügung und verstoßen somit gegen §§ 249ff StGB.

Das vollständige Protokoll Ihrer Online-Durchsuchung finden Sie im Anhang dieser Email.

Die Strafanzeige und die Möglichkeit zur Stellungnahme wird Ihnen in den nächsten Tagen schriftlich zugestellt.

Herbert Klein, Kriminaldirektor, LKA Rheinland-Pfalz
Am Sportfeld [...], [...] Mainz
Tel.: 06131 - [...]
Fax: 06131 - [...]
Mobil: 0171 - [...]
Mail: [...]

(Anm.: die in [...] markierten Stellen habe ich weggelassen; ich weiß ja nicht, ob da nicht jemandem die Personaldaten geklaut wurden und die Anschrift bzw. Telefon-Nummern und e-Mail-Adressen echt sind)

Besonders witzig ist, dass die Nachricht von der IP 124.191.158.235 in Canberra, Australien abgeschickt wurde und die beanstandete IP einer britischen Firma gehört.
Ich warte dann also auf die Strafanzeige per Post.

LOL

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Mittwoch, 9. Mai 2007

Carlos Ahumada



Das, was hier so aussieht, als ob auf einer Hochzeit der Bräutigam entführt wird, ist tatsächlich die Art und Weise, wie ein soeben aus dem Gefängnis entlassener von der DF-Polizei "gebeten" wird, doch bitte noch eine Aussage in einer anderen Sache zu Protokoll zu geben. Die Herren Polizisten hielten es nicht für nötig, sich vorzustellen, eine Vorladung oder einen Haftbefehl zu zeigen... - schwupp-di-wupp, ein paar Schläge und Tritte, unter die Arme genommen und abgeführt...

Natürlich ist Carlos Ahumada kein unbeschriebenes Blatt, sondern der Initiator der Video-Skandale von vor ein paar Jahren, bei denen jedermann die Bestechung von René Bejarano und anderen PRD-Politikern im Fernsehen beobachten konnte.

Dabei ist er nur ein Bauernopfer: wie in sämtlichen Regierungen in diesem Land üblich (da hat die PRD die gleiche "Technik" wie PAN, PRI, PVEM und wie sie alle heißen), gab es eine geheime Vereinbarung zwischen der DF-Regierung und dem Unternehmer Carlos Ahumada: "Carlos, Du stellst uns, dem gobierno del DF, überhöhte Rechnungen aus, die wir Dir prompt bezahlen, und später schicken wir dann einen Boten vorbei, der das 'überschüssige Geld' und unseren 'Freundschafts-Bonus' abholt, damit wir es unter unseren treu ergebenen verteilen können."

Als "Lebensversicherung" hatte Ahumada die Geldübergaben an die PRD-Schergen heimlich gefilmt, und als es brenzlich für ihn wurde (weil aufgeflogen war, dass Ahumada der DF-Regierung seeeehr hohe Rechnungen ausstellte und er deswegen bald in die Bredouille geraten würde), ging er zum allbekannten "Jefe Diego" (Anwalt Diego Fernández de Cevallos, gleichzeitig hohes Tier bei der PAN) und zeigte ihm die Videos.
Der riet ihm, seine Haut zu retten (oder zumindest die PRDler mit in den Abgrund zu reißen) und sie zu veröffentlichen, was er über einen Mittelsmann auch tat.

Kurz nach dem Erscheinen der Videos im Televisa-Programm setzte Ahumada sich ab, wurde nach seiner Festnahme in Cuba per Auslieferung an die mex. Polizei überführt und kann mittlerweile getrost -trotz seiner klar beweisbaren Verbrechen- auch als politischer Gefangener klassifiziert werden; besonders, weil alle "Bestochenen" (die gleichen, die jedermann im TV sehen konnte, wie sie bündelweise US$-Scheine in duffle bags stopften) sich längst als unschuldig herausgestellt hatten und freigelassen wurden (genauer: der MALOco hat sie "begnadigt"), während Ahumada in Isolationshaft (u.a. wurden alle Interview-Wünsche von Journalisten abgelehnt - eine sehr ungewöhnliche Verfahrensweise) gehalten wurde.

Vorgestern abend wurde Ahumada freigelassen (wobei ich nicht verfolgt habe, warum) - und gleich wieder von der DF-Polizei "eingesackt". Gestern soll er aber wieder auf freien Fuß gekommen sein und wird sich wohl aus dem Staub machen (wie er es vorher auch schon getan hatte).
Warum sollte er sich auch anders verhalten als alle anderen, die an dem Skandal beteiligt waren und sich einen Ablaß-Brief vom Ex-"Rayito de Esperanza", a.k.a. "El Mesías López" besorgt haben? Nun zittern die PRDler wieder.

¡Qué viva México!
...kein Wunder, dass an den Satz immer ¡cabrones! angehängt wird...

(Foto von ALT1040)

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Dienstag, 8. Mai 2007

Sammlungen (I): Reiseandenken


Eine unserer "Macken" ist, dass wir seit 2004 von (fast) jeder Reise einen Kühlschrank-Magneten mitbringen.
Hier die erstandenen Magneten von unseren Auslandsreisen (v.l. nach r.):
obere Reihe: Frankreich, Griechenland (nur meine Frau), Niederlande, Belgien;
untere Reihe: Ost-Canada, London, Ägypten (nur meine Frau)

Offensichtlich ist diese Sammlung zu erweitern. Hoffentlich bald. ;-)

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Montag, 7. Mai 2007

Bunte Metro



Auf der Linie 2 (Cuatro Caminos - Taxqueña) verkehren einer oder mehrere Züge, die mit touristischen Motiven der Stadt beklebt sind. Wenn der Zug einläuft und man einsteigt, bekommt man das im Gedränge gar nicht so richtig mit, aber beim Aussteigen dreht man sich wegen der ungewöhnlichen Farben (gelb, rot, grün) unweigerlich um.

Ich finde die Idee gut. Das sollte man auf anderen Linien auch machen; vielleicht sogar Künstlern Gestaltungsfreiraum geben - nicht im Sinne von direktem Besprühen (was ja permanent wäre und die Zuge zu einem gewissen Grad beschädigen würde), sondern beim Design der "Aufkleber"-Serien, die auf die Waggons kommen.

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Sonntag, 6. Mai 2007

Flieger über Mexico

An den folgenden Positionen findet man Flugzeuge in der Luft über Mexico City bei Google Maps:


(aus den Kommentaren dieses YouTube-Videos)

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Samstag, 5. Mai 2007

Intelligenzbolzen!



Dieses Bürohaus würde wohl 16 von 16 Antworten richtig haben, denn es ist ein "intelligentes Gebäude". Es hat eine der internationalen Norm entsprechende Höhe (ich nehme an: Deckenhöhe), die aller-aller-allerbeste Lage, einen Ausblick auf den Bosque de Chapultepec, zwei Personenaufzüge und einen großen Parkplatz.

Na, wenn das nicht intelligent ist, dann weiß ich's auch nicht. ;-)

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Freitag, 4. Mai 2007

Bilderrätsel



Was ist das, was hier obligatorisch ist?

Ich habe einmal bei Freunden und Kollegen nachgefragt. Die Antworten waren sehr unterschiedlich; es ging von Limone über Brötchen, Papaya (das sagte der Betreffende mit einem schelmischen Augenzwinkern) bis Pferdesattel und Schildkröte.

Die Auflösung: hier sind Fahrradhelme Pflicht.

Das Schild steht auf der famosen ciclovía neben den ehemaligen Gleisen der Bahnstrecke nach Cuernavaca zwischen Reforma und Periférico.

(zum Thema auch interessant: Andreas' neueste Radfahrer-Tips - LOL )

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Donnerstag, 3. Mai 2007

"Ach, macht doch wat Ihr wollt..."



Das könnte man annehmen, wenn man dieses Werbeplakat der DF-Stadtregierung sieht (dort steht: "Lebe Deine Stadt wie Du willst, nicht wie andere wollen, dass Du sie lebst").
Das Plakat wurde um das Datum der Amtseinführung von Marcelo Ebrard (Anfang Dez. 2006) in Bushaltestellen-Häuschen aufgehängt.

Ob mit dem "unbegrenzten Stadtleben" auch plantóns auf Reforma, Graffiti-Schmierereien, ausufernde Demos, geröstete Polizisten und massenweise narco-Hinrichtungen gemeint sind?

;-)

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Mittwoch, 2. Mai 2007

Penntüte

Mit solchen vigilantes in unserem Büro-Gebäude können wir uns sehr sicher fühlen. Diese Herren beschützen uns im Schlaf...

Ich mußte erst kräftig mit der Faust auf den Schreibtisch schlagen, um ihn aus seinen süßen Träumen zu reißen.

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Telebasura

"Die Mexicaner, ein Volk, das enorm auf das äußere Erscheinungsbild achtet, sind begeistert von solchen [Fernseh-] Programmen.

Mexicaner genießen sie enorm, besonders wegen ihrer Pluralität, denn sie wissen, dass sie immer über andere lachen können; obwohl es sie fast immer auch berührt.

Sie begeistern sie, weil sie sie so richtig gut fühlen lassen. Sie sind exzellent, um mit dem Beschämen anderer ihr niedriges Selbstwertgefühl zu heben - völlig zu Recht: alle diese Programme, die sie in ihre Gehirne trichtern zu jeder Uhrzeit im Fernsehen.

Den erzieherischen Charakter dieser in Betracht ziehend -in der klassischen Erziehung eines gutes Mexicaners- sind diese Programme extrem rentabel, um Werbung anzubieten zum
"Reinigen der Haut", "Remodellieren des Körpers", "Entfernen von Imperfektionen", "Aufhellen von Zähnen, Haaren und Haut", "Haarfarben von langer Dauer", etc., etc.

Und alle Mexicaner wissen:
"Wenn Du nichts beiträgst, bist Du Teil des Problems."

Sergi Mass und Mario Garnier produzieren KEINEN Tele-Müll
["telebasura"], sondern edukative Programme, damit die Mexicaner lernen und wiederholen, welche Produkte sie zu kaufen haben."

Starker Tobak und harter Sarkasmus in einem Kommentar in ALT1040.

Worum's geht?
Um das folgende Fernsehprogramm:



Eigentlich normales mexicanisches TV-Niveau in Zeiten von Facundo & Co.
Wieso regt man sich so auf?

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Dienstag, 1. Mai 2007

Netzwerk-Probleme (II): weitgehend gelöst

Naja, das ist eigentlich der falsche Titel, aber um die Serie weiterzuführen, bleibt's bei dem Namen.

Also... - es wurde angeschafft: ein Linksys WRT54G-Router (im Foto links), ein Linksys SD208-Switch (beide aus der Plaza de la Tecnología bzw. Computación), 15 m Category 5e-Ethernet-Kabel, Ethernet-Stecker und eine -Zange (um die Stecker ans Kabel zu pinnen; alles vom Steren-Geschäft; die haben (fast) alles notwendige dafür).

Die Konfigurierung des Routers kostete natürlich ein paar Nerven, da ich die beiliegende CD nicht auf den Macs installieren konnte, aber mit Hilfe der Router-IP ging das alles über's Netz. Das Problem, dass ich zunächst kein Internet hatte, konnte ich mit einer Suche im Internet (im Büro) lösen: anstatt das Modem-Kabel in den Internet-Port am Router zu stecken, hängt man es einfach an einen der Switch-Ports und schon funkt's.

Die Bridge ist nicht so einfach zu bekommen; trotz Nachfragen in der Plaza de la Tecnología (so heißt die Plaza de la Computación jetzt offiziell) hat die keiner.
Momentan brauche ich sie aber nicht unbedingt, da aus gesundheitlichen Gründen (das viele Treppensteigen) das "Büro" meiner Frau ins Erdgeschoß verlegt wurde.

Mittlerweile habe ich WiFi-Netz (WEP2 personal-Passwort-gesichert) im gesamten Haus, obwohl wegen fehlender Bridge alles (außer dem iBook) mit dem Modem verkabelt ist; der Switch ist deswegen auch noch nicht angeschlossen (mal davon abgesehen, habe ich meine 425-W-Popels-Black & Decker-Bohrmaschine gefrickelt, als ich durch die Wand bohren wollte; da muß ich also Ersatz besorgen - ich träume von einem 1500-W-Hilti-Hammer ;-) ).

Fortsetzung folgt, wenn ich's tatsächlich geschafft habe. :-)

P.S. Ach, noch was: naiv wie ich bin, habe ich mir einen USB-Ethernet-Adapter gekauft und geglaubt, ich müßte z.B. meinen USB-Drucker nur anschließen und könnte ihn so ins (verkabelte) Ethernet einbinden. Irgendwie funktioniert das aber nicht, und ich habe den Verdacht, dass das nur mit Geräten klappt, die Power over USB geben.
Weiß da irgendwer was?

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Nackedeis



Ästhetisch schön anzusehen sind diese Männer nicht, und das wissen sie auch. Ab und zu sieht man auch ihre Frauen, ebenfalls nicht unbedingt wohlgeformt und/oder jung, dort stehen: ganz nackt.

Angehörige der Organisation der "400 pueblos" kommen schon seit Jahren aus den Bergen in Veracruz nach Mexico City, um die Bestrafung des Ex-diputados Dante Delgado Rannauro zu fordern (früher PRI, heute PRD), der die Leute wohl heftig über's Ohr gehauen hat.

Auch wenn die Aktion wahrscheinlich nicht erfolgreich sein wird, ist sie doch der auffälligste und längste Protest, den ich bisher erlebt habe, und er wird tatsächlich pazifistisch durchgeführt.
Vielleicht hätte der MALOco sie sich zum Vorbild nehmen sollen, anstatt nur zu agitieren und aufzuwiegeln...

(fotografiert am Monumento a Cuauhtémoc (Ecke Reforma/Insurgentes) am 27.4.2007)

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