Montag, 30. April 2007

Verzweiflungs-Akt

Unser "Stamm"-Kino ist das Cinemex Palomas im Norden von Ecatepec. Dort war's mittwochs (dem mex. "Kinotag") eigentlich immer ziemlich voll; wenn man nicht rechtzeitig kam, stand man in einer langen Schlange vor dem Kinosaal und bekam nur noch einen schlechten Sitzplatz.

Jetzt nicht mehr. Warum?
Vor etwa einem Jahr eröffnete das Cinépolis Ecatepec in der ca. zwei Kilometer entfernten Plaza Américas, einem riesigen Einkaufszentrum (inmitten der toxischen Abfälle der ehemaligen Sosa Texcoco). Im Laufe der letzten Monate wurde das Cinépolis immer beliebter; es liegt halt in einem centro comercial mit Geschäften und Restaurants und ist deswegen attraktiver.

Nun greift das Cinemex an: "2x1" bis zum 18. Juni 2007. Konkret: wer ein Kino-Ticket kauft, kriegt das zweite geschenkt; auch mittwochs, wo der Eintritt eh schon günstiger ist.
Letzten Mittwoch haben uns die Tickets für's Kino nur 18,– Pesos (etwas mehr als €1,–) gekostet; für zwei Personen. Nicht schlecht.
Ich frage mich, ob da noch was am Film verdient wird oder ob das nicht plumpes dumping ist.

Ach so: voller als sonst in den letzten Monaten war's auch nicht. Vielleicht hat sich die Aktion noch nicht rumgesprochen.
Mal sehen, welchen Film wir nächsten Mittwoch anschauen...

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Horst Köppel im Interview

Vertippt



An diesem Spieltag habe ich in der Tipp-Runde, obwohl sämtliche Spiele getippt, in allen völlig daneben gelegen.
"Roland: no points!"

Das muß man erst mal schaffen... - oh, Mann!

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Upgrade


Zuhause habe ich immer noch einen alten (gekauft im August 1999) Tray-Loading-iMac stehen (einen blueberry-farbenen mit G3-Prozessor und 333 MHz). Aus verschiedenen Gründen will ich mich noch nicht von ihm verabschieden, brauche aber einen Ersatz für das CD-ROM-Laufwerk, das nur dann funktionert, wenn es Lust dazu hat (welches mit dem externen CD-RW-Laufwerk kein Problem ist, solange man nicht das MacOS installieren will).

Bei der Suche nach einem Austausch-Stück fand ich dies hier: eine Upgrade-Karte für meinen ollen iMac G3/333 auf einen G4 mit 400 MHz; und das für nur US$99,–.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich habe zugeschlagen (trotz der horrenden Versandkosten von über US$60,– per FedEx); letzten Montag kam die Selbsteinbau-Karte an und seit gestern ist mein Rechner rasend schnell - naja, im Vergleich zu vorher... ;-)

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Qualm

"Su coche echa humo", sagte mir der Motorrad-Polizist, der mich gerade zum Straßenrand beordert hatte. Ich war erstaunt; schließlich ist der Käfer erst vor 1,5 Monaten bei der verificación gewesen.

Zum Beweis ließ er mich die Heck-Motorhaube öffnen, und dort zeigte mir der oficial den angeblichen (?) Qualm. Wenn man genau hinsah, sah man ihn: eine leichte schwarze Fahne. "Sind Sie sicher, dass Ihnen beim Mechaniker eine afinación vorgenommen wurde?", fragte er.

Mir war gleich klar, was er wollte (nämlich ein bißchen Geld für's Frühstück), als er mir was vorschwafelte von: "Ja, da müssen wir wohl zum depósito fahren; dort werden dann die Meßgeräte an den Auspuff angeschlossen und dann sieht man, ob die Werte nicht überschritten sind. Sie wissen ja, dass bei den Verificentros desöfteren manipuliert wird." - Hm, das wußte ich nicht, und es ist doch bedenklich, wenn selbst Polizisten so etwas behaupten. Was habe ich damit zu tun, solange meine Papiere legal und in Ordnung sind?
Ich fragte sogar nach der gesetzlichen Grundlage und er zeigte mir das Reglamento de Tránsito; im Artikel 59 steht: "Los agentes remitirán al depósito aquellos vehículos que: (..) 3. Emitan humo ostensiblemente contaminante.".
Ich hatte keine Lust, mit ihm über den Begriff "ostensiblemente" ("offensichtlich") zu diskutieren; daher ließ ich es: "Ni modo, dann fahren wir eben zum depósito."
Obwohl ihm das offenbar nicht schmeckte, sagte er: "Folgen Sie mir."

An der nächsten Ampel (in rot) schwenkte er rechts und deutete mir, dass wir gleich links abbiegen werden. Nach etwa 20 Sekunden fuhr er neben mich und fragte: "Wo, sagten Sie, fahren Sie hin?" - "Ins Centro, Balderas." [Anm.: wir waren in Eje 1 Norte/Mosqueta; also ganz in der Nähe] - "Ist Ihr Führerschein gültig?" - "Ja, natürlich."; ich zog ihn aus der Hosentasche.
"Hm, wissen Sie was? Belassen wir es dabei. Sie versprechen mir, dass Sie den Motor checken lassen, damit er keinen Rauch mehr ausstößt und damit gebe ich mich zufrieden." - "Vielen Dank, oficial", antwortete ich, und er fuhr davon.

Ich wußte es doch... - wenn Polizisten mehr Rückgrat hätten, würden Sie mich bis zum depósito begleiten... - da sie's aber nicht haben... - glimpflich ausgegangen. ;-)

P.S. Eigentlich habe ich nur darauf gewartet, dass er mich um Geld ("lo que Usted considera") bittet. Selber Geld anbieten tu' ich nicht; da würde ich mich ja auf sein Niveau herunter begeben; soll doch er sich selbst in die Bittsteller-Position begeben.
Von daher hatte dieser Motorrad-Polizist mehr Charakter als viele seiner Kollegen.

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Samstag, 28. April 2007

Reglamento de Tránsito (II)

Typisch.
Wer schon mal eine Steuererklärung machen mußte (die Ende April jedes Jahres fällig ist), der weiß, dass mexicanische Behörden große Schwierigkeiten haben, die Bestimmungen für trámites rechtzeitig zu beenden (meist sind die Steuergesetzes-Änderungen bis Mitte März nicht mal durch die entsprechenden Gremien, werden erst um "5 vor 12" veröffentlicht und man hat dann nur ein paar Tage Zeit zu deklarieren).

So auch das neue Reglamento de Tránsito. Die behördlichen Mühlen mahlen sehr langsam: schon wieder wird der Text durchgesehen und end-korrigiert.
Konsequenz: die Einführung wird um mindestens einen Monat verschoben.

(Nachricht auf El Universal)

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VfB

Bevor Pavel Pardo und Ricardo Osorio beim VfB Stuttgart spielten, fand man im Sportgeschäft allenfalls FC Bayern-Trikots.
Jetzt bekommt man beim Martí (hier: in der Einkaufspassage Parque Alameda) auch dieses hier.

Obwohl sie erst einmal die Borussia schlagen müssen (z.Zt. steht's 0:0)... - ob sie wohl doch noch Meister werden?

Apropos: gerade höre ich die Bundesliga-Konferenz über's Internet bei Bayern 1 Live.

Irgendwie ist das wie in meiner Kindheit und Jugend: da wienerten die Nachbarn ihre Autos von außen und innen, immer das Radio mit den Bundesliga-Spielen (damals WDR 1) laut aufgedreht.

Heute trage ich mein iBook mit der Radio-Konferenz eingeschaltet durch's ganze Haus (das WiFi-Netz funktioniert prima); je nachdem, wo ich was zu tun habe... LOL

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Freitag, 27. April 2007

Selbst Darth Vader ärgert's



Technik-Terror. "Turn it off." - ...einfach nur genial! LOL

(über ALT1040)

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Neue Botschaftsadresse

Ich weiß nicht, wann sie umgezogen ist, aber es lag schon einige Monate in der Luft: die deutsche Botschaft in Mexico-City befindet sich nicht mehr in der Straße Lord Byron in der Nähe des Auditorio Nacional, sondern an folgender Adresse:

Horacio 1506, Colonia Polanco, 11510 México, D.F.
Tel.: (55) 5283 22 00, Fax: (55) 5281 25 88

Arbeitszeit: Mo - Do: 7.30 - 15.30 Uhr, Fr: 7.30 - 15.00 Uhr

Besucherzeiten: Mo - Fr: 9.00 - 12.00 Uhr (Annahme von Visaanträgen nur bis 11.30 Uhr)

Wie immer arbeiten die Damen und Herren sowohl an mexicanischen als auch an deutschen Feiertagen nicht (was ich besser nicht weiter kommentiere; ich zahl' momentan ja keine Steuern in D ;-) ).

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Mittwoch, 25. April 2007

Zu Hause telefonieren (III): Endlich! VoIP legal

ALT1040 berichtet, dass Telmex den Artikel 18 der Prodigy Infinitum-Klauseln, der Gespräche über's Internet verbietet, ändert und voice over IP (VoIP) jetzt erlaubt.

Das ist ein Fortschritt, obwohl die Upload-Geschwindigkeit bei Prodigy Infinitum immer noch nur ein Achtel der Download-Geschwindigkeit beträgt (z.B. bei einem 1024Kbps-Anschluß sind es nur 128Kbps) und es so, besonders bei video calls (z.B. über Skype) desöfteren sehr laaaaangsame Bildübertragungen, grobgepixelte Videos und unerklärliche Verbindungs-Abbrüche gibt.

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Die Diskussion um die Abtreibung

Unabhängig davon, was ich von der Gesetzes-Initiative in der Asamblea Legislativa del D.F. (ALDF) halte, ist die darum gehende Diskussion syptomatisch für die mexicanische Gesellschaft, wie ich finde.

Da sind auf der einen Seite die Parteien PRD/PT/Convergencia, PRI, Nueva Alianza und Alternativa in der ALDF, die den Entwurf mit ihrer Mehrheit durchgedrückt haben (legal also vollkommen in Ordnung).
Auf der anderen Seite sind die sog. Abtreibungs-Gegner, allen voran die kath. Kirche, die das Recht auf Leben für Ungeborene verteidigen.

Interessant ist die Diskussion, in der -ähnlich wie bei der anhaltenden politischen Spaltung des Landes (hier MALOco/PRD; dort PAN)- nicht nur mit harten Bandagen, sondern auch mit unfairen und zum Teil lächerlichen legalen Mitteln gekämpft wird.

Die kath. Kirche sagt, sie sei gegen die Entkriminalisierung der Abtreibung. Sofort kommen die Befürworter der Abtreibung und wollen ihr den Mund verbieten, weil sie angeblich Einfluß auf die Politik ausübt; also -ihren Worten folgend- den famosen estado laíco unterspülen wollen und führen Argumente wie Pädophilie von Priestern ein, die völlig Thema-fremd sind und rein gar nichts zur Diskussion beitragen, sondern nur ablenken vom eigentlichen asunto und die Argumente-Armut der Befürworter zeigt.
Können die Politiker der ALDF nicht selbst denken und entscheiden?

Die PAN-Abgeordneten in der ALDF beantragen eine Volksbefragung (offenbar mit dem Kalkül, die Entscheidung zu verzögern, um Kräfte sammeln zu können), weil sie glauben, die Bürger wären in der Mehrheit gegen die Entkriminalisierung. Die sonst ach-so-basisorientierten PRDler (die zu ihrer Zeit sogar wegen der Sommerzeit das Volk befragt hatten) wollen das aber nicht; wohl aus Furcht, sie könnten das Plebiszit verlieren.
Und ich dachte, Volksvertreter würden das Volk vertreten und nicht ihre eigenen, bzw. Partei- und Lobbyisten-Interessen.

Dann sagt die kath. Kirche, alle Abgeordneten, die für den Gesetzesentwurf stimmen, werden exkommuniziert. Das ist ihr gutes Recht, wie ich finde: wer sich im "Verein" Kirche nicht an die "Satzung" (den Katechismus) hält, der fliegt raus (verschiedene Parteien sollten da mal vor der eigenen Türe kehren; da wird man wegen weniger schwerer Vergehen vor die Tür gesetzt oder übelst beschimpft).
Es ist ja nicht so, dass die kath. Kirche keine "Konkurrenz" hätte und es keine Alternativen zu ihr gäbe, wo man die Angelegenheit lockerer sieht. Notfalls könnte man ja, wie Heinrich VIII. damals, seine eigene Kirche gründen. ;-)

Heute, bzw. gestern kam der Gipfel: da haben Politiker eine Anzeige gegen den Erzbischof von Mexico-City und dessen Pressesprecher erstattet, weil sie sich angeblich in die Politik eingemischt hätten und das laut irgendeinem Gesetz von Anno Tobak verboten sei. Das Innenministerium hat Ermittlungen aufgenommen, die wahrscheinlich im Sand verlaufen werden (wg. Lächerlichkeit).

So debattieren alle so vor sich hin, und vor allem die "políticos super-laícos" im Staate D.F. haben offensichtlich so viel Flatternsausen vor der von der kath. Kirche angekündigten Exkommunizierung, dass sie den Gang in die Hölle mit Händen und Füßen (und mit einer Verurteilung der Kirchen-Vertreter) verhindern wollen.

Pobre México: tan lejos de dios y tan cerca del infierno... ;-)

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500 Jahre Amerika



Im Jahre 1507 "erfand" der deutsche Kartograph Martin Waldseemüller den Namen für den bis dahin unter dem Namen "Terra Incognita" bekannten neuen Kontinent im Westen von Europa. Er beschriftete ihn auf seiner Weltkarte -nachdem ihn sein Mitarbeiter Matthias Ringmann dazu überredet hatte- einfach mit dem Namen "America" (siehe oben; mit einem Klick kommt man auf die gesamte Karte in der Library of Congress der USA), in der Annahme, dass der Italiener Amerigo Vespucci (latinisiert: Americus Vespucius) den größten Anteil an der Entdeckung des Kontinents hatte.

Obwohl er den Fehler bemerkte und in der Neuausgabe der Weltkarte von 1513 berichtigte (den Kontinent wieder mit "Terra Incognita" beschriftete), war es zu spät: der Name hatte sich so popularisiert, dass er bis heute gilt. Ob das wohl der erste Marketing-Akt der Welt war? ;-)

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Dienstag, 24. April 2007

Google Maps bei den Simpsons



Kleine Parodie auf die berühmten Nackten in Google Maps á la Simpsons (aus der US-Sendung vom 22.4.2007).

(über ALT1040)

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Reglamento de Tránsito

Zum 1. Mai 2007 soll es in Kraft treten und erstmals ein Punkte-System á la Flensburg enthalten: das (die? der?) neue Reglamento de Tránsito.
Eigentlich soll es ja für die gesamte Zona Metropolitana gelten (also auch mein Kuhdorf), einige municipios (wie z.B. Tlalnepantla und Naucalpan) sind aber damit nicht einverstanden, und so gilt es vorerst nur im Distrito Federal.

Demnach soll man bei 12 Punkten den Führerschein abgenommen und ihn satte drei Jahre lang nicht zurückbekommen können. Die "Höchststrafe" von 6 Punkten steht auf folgende Delikte: gegen die Einbahnstraßen-Richtung fahren; in Spuren fahren, die für den ÖPNV reserviert sind; auf der Ciclovía (dem wahnsinnig gut ausgeklügelten Fahrradweg in der Stadt) fahren; Bürgersteige und Mittelstreifen befahren; an Beschleunigungsrennen ("arrancones") und (illegalen) Straßenrennen teilnehmen.
Außerdem werden die Strafen für Verkehrssünden drastisch (bis um das zwanzigfache) erhöht.

Wie immer, ist das alles natürlich graue Theorie, denn wir wissen, wie in diesem Land die Anwendung der Gesetze funktioniert: mit ein paar Scheinen kann man jeden Polizisten dazu überreden, die entsprechende Anzeige fallen zu lassen (in meinem Kuhdorf geht das manchmal auch mit einer caguama aus dem Kofferraum, wie ich mir habe sagen lassen).
Unsereiner hat ja außerdem noch den deutschen Führerschein als Reserve, falls der D.F.-Lappen "verloren gehen" sollte. ;-)

(über Vivir México)

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Montag, 23. April 2007

Lesen steigt ab

... die Borussia auch. :-(

Zum Thema: am "Welttag des Buches" werden gerne die Lesestatistiken bemüht.

Während in Deutschland beklagt wird, dass "nur zwischen 25 und 40 Minuten pro Tag geschmökert wird" (Spiegel-Online), sieht's in Mexico anders aus. Die Mexicaner sind nämlich Spitzenreiter in Lateinamerika - was das Nicht-Lesen angeht. Whopping 70% der Mexicaner lesen gar nichts (nüscht, niente, nada,... - außer vielleicht Titten- und chismes-Heftchen); der durchschnittliche Mexico-Bewohner liest ein halbes Buch pro Jahr. Schuld daran soll das Fernsehen sein.

(komplette Nachricht im El Universal)

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Tschüss, Käfer!



Werbespot zum Produktions-Ende des VW Käfer in Mexico (Juli 2003).

*snif*

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Mittwoch, 18. April 2007

Intelligenzbolzen?

"Mitglied beim Hochbegabten-Verein Mensa kann man erst ab einem IQ von 130 werden. Hätten Sie da Chancen?", schreibt Spiegel-Online.

Da ich ein Fan von diesen (manchmal absurden) Tests bin und in einem anderen vor einiger Zeit einen IQ von 126 erreicht hatte, habe ich mal teilgenommen am "Haben-Sie-das-Zeug-zum-Superhirn?"-Test.

Das Ergebnis: "Sie haben 13 von 16 Fragen richtig beantwortet und haben daher gute Chancen, beim Aufnahmetest die Mensa-Kriterien zu erreichen." (bei den Reihen, wo zwei Elemente zu ergänzen waren, hatte ich Schwierigkeiten; alles andere war durchaus machbar).



Also, weiter zum vollständigen Mensa-Test (falls der Server mal nicht überlastet ist und ich ein wenig mehr Zeit habe...).

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Dienstag, 17. April 2007

Billiges Marketing (I)

Marketing, im mexicanischen "mercadotécnia", hat die Aufgabe, mit Hilfe neuer Ideen und Verbesserung beim bereits bestehenden Produkt/Service mehr Kunden zu gewinnen. Marketing hat also etwas mit Kreativität zu tun.

Normalerweise sind Mexicaner ja erstaunlich kreativ - wesentlich mehr als z.B. wir Deutschen: wenn wir meinen, dass nichts mehr geht, zeigen uns die Einheimischen, wie's doch geht: mit kleinen Tricks und dem berühmten "hablando se entiende la gente" (böse Zungen behaupten, jeder Mexicaner sei käuflich und alles sei nur eine Frage des Preises - ob Herr Slim seine Geschäfte auf diese Weise so erfolgreich gemacht hat?).

Wenn es aber um Marketing geht, verhalten sich sonst elefantös groß erscheinende Firmen schlimmer als die CD-Piraten an der Ecke oder die Chinesen: sie kopieren, was das Zeug hält. Die Ausbildung an den Unis für "mercadólogos", selbst an den teuren, muß ganz schön arm sein, was den Bereich "Innovation und Ideen" angeht.

Nehmen wir z.B. den "Cola War". In Mexico war das lange Zeit ein munteres Hin-und-Her-Gehacke zwischen Coca Cola und Pepsico.
Da kommt vor ein paar Jahren eine peruanische Firma namens Big Cola mit einer kostengünstigen, im Geschmack annehmbaren Alternative zu den omnipräsenten Cola-Marken und in großen 2,6-Liter-Flaschen. Schwups wird gut 6% des Marktes, den sich die beiden Großen untereinander aufteilten, eingenommen.
Was machen Coca Cola und Pepsico? Sie kopieren das Produkt des Eindringlings und bringen eine "neue" 2,5-Liter-Flasche heraus ("Einweg" natürlich - wer will schon dieses lästige Pfand-Geraffel?); zu einem nur wenig günstigeren Preis - das alles, ohne überhaupt zu wissen, warum die Konkurrenz solch einen Erfolg hat.
Antwort von Big Cola: eine 3,3-Liter-Flasche. Seither gibt's eine Art Waffenstillstand und jeder wurschtelt so vor sich hin.

Anstatt eine Strategie des schnellen Herausdrängens des lästigen Eindringlings anzunehmen (die offenbar nicht funktioniert hat), hätten sich die Großen einmal fragen sollen, warum die Kunden nicht loyal sind; sprich: so schnell abwandern - und entsprechend handeln sollen (z.B. Prozesse optimieren, um den Endverbraucher-Preis zu drücken).

(Fortsetzung folgt)

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Montag, 16. April 2007

Dümmer als das Volk erlaubt?

Laut Information, die Parteien, die parlamentarischen Dienste beider Kammern (cámara de diputados und senado) und das Centro de Investigación y Docencia Económicas, AC (CIDE) der Tageszeitung El Universal zur Verfügung stellten, haben 142 der Abgeordneten der laufenden Legislatur-Periode (konkret: 124 diputados und 18 senadores) keine mit einem akademischen Titel abgeschlossene Universität-Ausbildung. Das sind etwa 20% aller Abgeordneten.

Bei den senadores ist der niedrigste Bildungsgrad das bachillerato incompleto (abgebrochene Oberstufe); 13 der diputados haben allerdings nicht einmal einen Abschluß der primaria (Grundschule) oder secundaria (Haupt-/Realschule).

Klar ist, dass jeder Mexicaner (sofern er es por nacimiento ist) ins Parlament gewählt werden kann -sogar Präsident kann er werden; Fox erwarb seinen licenciado-Titel auch erst als er schon das Amt innehatte- aber so verstehe ich wenigstens, weswegen sie sich zu Parlamentstribünen-Besetzungen mit mob-artigem Parolen-Gebrülle, "lucha libre"-mäßigem Anzug-Gezerre, anderen Kindereien und zu unausgegorenen Gesetzen, die oft völlig an der Realität vorbeigehen, hinreißen lassen.

Ja,ja... - "en el senado de la república ...vemos por ti." In der letzten Legislaturperiode hieß es wenigstens noch "...damos resultados."

(komplette Nachricht beim El Universal; über ALT1040)

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Sonntag, 15. April 2007

Wat der Berti so sacht...

...zu dat, wat da bei die Borussia passiert.

Tut dat hier ma' lesen, wa.

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Samstag, 14. April 2007

I never promised you a rose garden...

...but anyway you got one. ;-)

Heute nachmittag in unserem Mini-Gärtchen:







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Freitag, 13. April 2007

Guía Roji: copiones (I)

Dass Guía Roji schon lange nicht mehr der Kartenverlag in Mexico ist, wissen wir von Quimera schon länger.
Dass die Firma mit dem "roten Quadrat-Männchen, das einen Blinden führt" auf dem Cover unsere Karten kopiert, wußten wir auch.

Deshalb nennen wir uns seit längerem "der führende Kartenverlag Mexico's", weil Quimera zeigt, wo's langgeht und Guía Roji mit (ein- bis dreijähriger Verspätung) folgt.

Jetzt werden sie aber dreist, die Rojis: seit der ersten Ausgabe von Quimera's Guía de Carreteras/Road Guide ist das Cover-Design gleich; nur Details wurden modernisiert und so soll es auch bleiben.
Hier die Titelseite der 4. Auflage (mittlerweile gibt's die 5.):




Und hier der neue Guía Roji-Titel "Atlas de Carreteras", der "rein zufällig" den gleichen Maßstab und das gleiche Format (21 x 27 cm) hat:



Einen blauen Balken am Rand hatten sie bisher nie; ebenso die Zahl in der linken oberen Ecke nicht (sie steht gewöhnlich rechts oben als komplette Jahreszahl; z.B. "2007"). Zweisprachig ist keine einzige Karte von ihnen, und Fotos auf dem Titel haben sie normalerweise auch nicht.
Sogar den Font für "Road Atlas" ham'se geklaut!

Man sieht, wie man mit einfachen Mitteln (Quimera wird im Mai 11 Jahre alt) den alten Elefanten Guía Roji mit seinen mehr als 80 Jahren Sch...rott-Karten-Produktion zum Wanken bringt. Würde Quimera ihnen nicht heftig ins Fleisch schneiden, würde Guía Roji doch nur das tun, was große Elefanten mit kleinen Mäusen tun: einen großen Haufen drauf fallen lassen und Gott einen guten Mann sein lassen.

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Ab in die zweite Liga!

Mann, oh, Mann! Nicht mal gegen den HSV kann die Borussia gewinnen!

So schnell geht's von hier (1 Punkt bis an die Tabellenspitze)...


...nach hier (mit (bisher) 5 Punkten Abstand Letzter bei nur 5 fehlenden Spielen):


Ach, jeht do' na' Hause! Un' tschö, Borussia... :-(

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Erdbeben in Mexico City

Man sagt, es hätte heute nacht hier gewackelt (genauer: es hat gewackelt - hier die Panik-Meldung aus Deutschland; hier, was Mexicaner so denken).

Um die Uhrzeit (0:42 Uhr) saß ich zuhause (etwa 30 km nördlich des Stadtzentrums am Hang eines ehemaligen Vulkans) im zweiten Stock am Computer, und sowohl ich als auch meine Frau haben nichts gespürt.
Erst heute morgen erfuhren wir von dem Beben durch einen Anruf meiner Schwiegermutter. Mein Schwager, der in Villa Coapa im ersten Stock wohnt, hatte wohl sehr große Angst bekommen.

Das war bestimmt ein Schreck für unsere Touristen aus Monterrey, oder?

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Donnerstag, 12. April 2007

Deutsche Arbeitslose = faules Pack? (III)

Alle Jahre wieder werden Erntehelfer zum Spargelstechen gesucht. Nachdem bisher polnische Arbeiter die Lücke füllten, die deutsche Arbeitslose nicht füllen wollten (konnten?), wandern diese jetzt in Länder ab, in denen sie mehr als € 4,– pro Stunde verdienen.

Spiegel-Online hat eine Reporterin zu einem Arbeitsamt in Potsdam (Arbeitslosenquote in Brandenburg: 16%) geschickt, um herauszufinden, ob Arbeitssuchende den Job antreten würden.

Ergebnis: keiner will alle haben gesundheitliche Probleme; meist mit dem Rücken oder der Hüfte (aber eine schwere Handtasche kann'se tragen, ohne dass sie gleich zum Doc rennen muß).
Besonders der befragte Raucher sieht stark gesundheitsgeschädigt aus; fast so wie der Jungspund.

Das ist eine burla, oder?

Hey, Mexicaner! Will sich keiner von Euch ein paar Euro verdienen (€ 4,– sind etwa 60 Pesos - pro Stunde!)? In Deutschland gibt's jede Menge Arbeit, für die sich die Deutschen zu schade sind!

(Video auf Spiegel-Online)

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Rasenmäher-Raub

Die Serie "Heimatkunde" bei Spiegel-Online's fast immer eher peinlichem als lustigem Satire-Versuch SPAM ist so ungefähr das einzige sehenswerte.
Da zieht ein Reporter wohl von Ort zu Ort, um alltägliches aufzunehmen - oft so alltäglich, dass es langweilig ist.

Diesmal mußte ich aber laut lachen.
Doch seht selbst.

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Acapulco - Gangster-Stadt

In den Nachrichten tauchen in letzter Zeit ständig neue Horror-Meldungen aus der -wie Fans sagen- Perla del Pacífico auf: mal werden Bomben vor Polizei-Revieren gezündet, mal bei Banküberfällen (scheinbar?) grundlos Leute erschossen.

Erst letztes Wochenende (genauer: am Karfreitag, als Acapulco randvoll mit Touris war) wurde zuerst ein Televisa-Reporter auf offener Straße abgeknallt und danach im Hotel El Mirador an La Quebrada (da, wo die Felsenspringer (und Elvis Presley in den 60ern) ins Meer tauchen) das Juwelier-Geschäft ausgeraubt.

Mulmig wurde mir nicht erst bei der letzten Meldung, weil ich im Januar 2005 mal ein paar Nächte im El Mirador untergebracht war, sondern schon von vorherigen Berichten von seit vielen Jahren in Acapulco lebenden Freunden.

Vor etwa zwei Jahren wurde der Ehemann (Besitzer einer kleinen Firma, die Hühnerfarmen "veterinarisch" und mit Futtermitteln versorgt(e)) entführt und konnte glücklicherweise in einem Moment der Unachtsamkeit fliehen - ohne Schuhe und nur in Unterhosen unter sengender Sonne durch eine steinige Felswüste irgendwo im Inland. Die Entführer gingen leer aus; unsere Freunde änderten Haus- und Handy-Telefonnummern.
Vor ein paar Wochen verdichteten sich die Hinweise darauf, dass sie es nun auf seine Kinder abgesehen haben. Fast fluchtartig wurde Acapulco verlassen, sie nahmen kaum Möbel oder irgendwelche Besitztümer mit, ihr kleines Haus ist jetzt verwaist. Zur Zeit leben sie vorübergehend bei der Familie des Ehemanns im DF.

Was mit ihnen passiert, wissen sie noch nicht; v.a. wie sie sich ihren Lebensunterhalt verdienen wollen - aber die Sicherheit ihrer Kinder war ihnen wichtiger.

Vom Gouverneur des Staates Guerrero, dem "heiligen" Zeferino Torreblanca, sieht man nichts mehr - und der Bürgermeister von Acapulco, der berüchtigte Ex-diputado Félix Salgado Macedonio, ist bestimmt in angetrunkenem Zustand an einer rot-blinkenden Ampel mit seinem Motorrad umgefallen. ;-)

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Mittwoch, 11. April 2007

Das Chamela-Reservat retten

Eigentlich versuche ich ja mittlerweile, mich aus politischen Angelegenheiten herauszuhalten.

Hier geht's aber um was konkretes: am 22. November 2006 hat sowohl die General-Direktion für Umwelt-Impakt DGIRA als auch das Umwelt-Ministerium SEMARNAT die Erlaubnisse für den Bau der Touristen-Projekte IEL La Huerta (vorher: Marina Careyes) und Tambora erteilt.
Beide Projekte sollen in der Reserva de la Biosfera Chamela-Cuixmala (eine "Reserva de la Biosfera" (RB) ist die höchste zu schützende Nationalpark-Kategorie in Mexico) angelegt werden, eine Zone, die sich wegen ihrer hohen biologischen Bedeutung (u.a. 314 endemische Pflanzen und 23 endemische Wirbeltiere) in der MAB-UNESCO-Liste befindet und laut der Konvention RAMSAR eine wichtige Stätte zur Konservation von Feuchtgebieten darstellt.

Ein panel von Wissenschaftlern hat die Erlaubnisse auf ihre Umweltverträglichkeit überprüft und ist zu dem Schluß gekommen, dass die Erteilung ohne die notwendigen Einschränkungen und Auflagen geschah, um einen möglichst niedrigen Umwelt-Impakt zu verursachen.

Konkret: Wissenschaftler am Biologischen Institut der UNAM bitten darum, sich einem Aufruf anzuschließen, damit eine gründliche Umweltverträglichkeits-Studie durchgeführt und die entsprechenden Auflagen durchgesetzt werden können.

Den Aufruf gibt es in zwei Sprachen: auf englisch und auf spanisch.

Hoffentlich können wir etwas bewirken, denn an den Küsten wurde (und wird!) schon zu viel durch skrupellose Spekulanten zerstört - und Cancún ist nur ein Beispiel.

(über die Mailing-List von BiciMapas)

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Blog-Werbung

Seht mal, was vor ein paar Tagen oben bei den GoogleAds erschien:



Entweder hat da einer Ambitionen oder er ist verzweifelt auf Lesersuche, weil die Hits auf seiner Seite nicht dem entsprechen, was er anstrebt.

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Dienstag, 10. April 2007

meses sin intereses (II)



Ich übersetze den Beitrag "En la sociedad del no-ahorro" auf ALT1040 (das Foto ist auch von dort bzw. von La Jornada):

Das Foto in diesem Beitrag wurde am Morgen in einer Filiale des Nacional Monte de Piedad aufgenommen, einer Institution, in der Personen ihre Besitztümer verpfänden. Warum gibt es solch lange Schlangen so früh am Morgen? Weil bei der Rückkehr vom Urlaub sehr viele Personen die getätigten Ausgaben während ihres Urlaubs in der semana santa "konfrontieren" müssen.

Die Gesellschaft in Mexico hat nicht den geringsten Schimmer, was Sparen bedeutet. Sie verschulden sich ohne Grenzen zu setzen, und das zwingt sie zu solchen Dingen [dem Verpfänden]. Das Schlimmste ist, dass dies keine einzelne Aktion ist, sondern eine Sitte dieser Gesellschaft darstellt.

Bisher bin ich gut damit gefahren. ;-)

Wie?
Na, jedes Mal, wenn ich meine Telefonrechnung bezahle, mache ich auch eine Stippvisite bei einer "Monte"-Filiale - und habe dort z.B. meine Video-Kamera in sehr guter Qualität für einen Bruchteil des originalen (mexicanischen) Einkaufspreises erstanden; noch billiger, als wenn ich sie bei MercadoLibre (dem mexicanischen eBay-Ableger) oder privat kaufen würde (mal davon abgesehen, dass man bei Privaten verstärkt dem "Ver-la-cara-al-idiota-extranjero"-Effekt ausgesetzt ist).

Ist doch prima, diese "Sitte der Gesellschaft", oder? ;-)

P.S. Am Freitag ist's wieder soweit: das Telefon ist fällig. Mal sehen, was es diesmal gibt... :-)

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Volkes Stimme?

Lopez, verpiss Dich!
Handgeschriebenes Blatt auf der Straße Luis Moya im Centro Histórico des D.F., befestigt an den auf dem Bürgersteig befindlichen Auslagen eines Elektro-Fachgeschäftes.

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Montag, 9. April 2007

Vorsicht, die Amis hören mit!

Dass sie sich in Dinge einmischen, die sie eigentlich nichts angehen, wissen wir; auch, dass sie ihre eigenen Bürger mittlerweile alle als potenzielle Terroristen sehen und sie entsprechend schikanieren überwachen (Stichwort: schmutzige US-Flughäfen mit den sauberen Socken der Passagiere putzen).

Jetzt lese ich bei SWR.de (über tagesschau.de), dass sämtliche Auslands-Geldüberweisungen, für die der internationale SWIFT-Code verwendet wird, seit dem famosen 11. September im "Krieg gegen den Terror" (die Frage ist: wer terrorisiert wen?) von US-Geheimdiensten angezapft werden - und zwar auf einem Backup-Rechner, der in den USA steht.

Nur wenige deutsche Banken informieren ihre Kunden über die Schnüffelei; und den gabachos ist ein Ultimatum, das ihnen gesetzt wurde, um den Mißstand zu beenden, völlig egal.

Also im Westen nichts neues...

(komplette Nachricht bei SWR.de)

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Truppentransport



Wenn man Pech hat, wird man mit seinem Auto von der Polizei angehalten, weil irgendwas "nicht den Vorschriften" entspricht; z.B., weil man jede Menge Leute geladen hat oder der Rollstuhl besser nicht an der Stoßstange befestigt werden sollte.

Eventuell könnte es nützlich sein, obiges Foto, das auf der Av. Chapultepec im Zentrum des D.F. aufgenommen wurde, im Handschuhfach bereitzuhalten.
Solange selbst der Polizei die Straßenverkehrsordnung schnurz ist, warum sollte man sich selbst daran halten?

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Sonntag, 8. April 2007

Que ironía...


Normalerweise sollte man annehmen, dass man beim Kauf von großen Mengen einen Rabatt bekommt. Nicht so in Mexico. Hier ist es oft so, dass eine größere Packung mehr kostet als eine kleinere, obwohl der Hersteller eine Menge Geld spart bei Verpackung, Transport und Distribution.

Jetzt nutzt das Bier Sol das für eine -wie ich finde- blöde Werbe-Kampagne aus. Plötzlich ist es eine "Ironie", dass größere Mengen vergleichsweise billiger sind.
Wer's glaubt, wird seelig?

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Samstag, 7. April 2007

Verbranntes Brot



Gestern (Karfreitag) morgen: die Familie ist zum Frühstück zu Besuch. Da wir das Baguette schon am Vortag gekauft hatten (und in eine Plastik-Tüte gesteckt hatten, damit es nicht über Nacht steinhart wird), wurde es morgens noch einmal kurz in den hornito gesteckt, damit es knusprig wird.

Auf einmal riecht's verbrannt. Was war passiert? Das Brot hatte Feuer gefangen - ja, tatsächlich brannte es so wie die marshmallows ("bombones") am Lagerfeuer oder die "Panzerkekse" aus dem Einmann-Pack der Bundeswehr.

Wieviel Konservierungsstoffe enthält das Brot, damit es soweit kommt?

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Freitag, 6. April 2007

Soziales Verhalten



Man glaubt es kaum. Normalerweise sind Straßenverkäufer für ihr asoziales Verhalten bekannt: sie nehmen öffentlichen Raum (den Bürgersteig) in Anspruch, zahlen keinen Centavo an Steuern und obendrein klauen sie den Strom mit ihren diablitos aus dem öffentlichen Netz.

Nicht so dieser Straßenverkäufer (im Bild der CD-Stand im Hintergrund). Er hat für seinen Verbrauch einen Benzin-betriebenen Generator an den Straßenrand gestellt, mit dem er genügend Strom für den Eigenbedarf produziert. Needless to say, dass er das Gerät an einen Laternen-Pfahl angekettet hat, damit es nicht "aus Versehen" abhanden kommt.

(fotografiert an der Ecke Reforma/Bucareli)

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Dienstag, 3. April 2007

Dicke sind dick, weil sie's so wollen

... naja... - fast.
Jedenfalls scheint (?) bewiesen, dass Übergewicht nichts (ich wiederhole: nichts) mit Veranlagung zu tun hat, sondern mit falscher Ernährung. Jetzt können sich (essens-technisch) undisziplinierte Eltern nicht mehr rausreden, ihr Kind hätte das Dicksein in den Genen.

Die falsche Ernährung, die dick macht, ist die "westliche", heißt es. Sind das Hamburger, Döner, Pizza, "TTT" (tortas, tacos, tamales) & Co.? Wenn ja, dann sollte man mehr "östlich" essen, wobei ich nicht weiß, welche das sein soll. Calle de Dolores-Chinesenfutter?

Dabei läßt sich durch "Ausdauersport auf hohem Niveau" die zellulare Energieumwandlung halten. Heißt das, dass das lange Sitzen vor dem Fernseher mit reguliertem Bier-Konsum (eine caguama pro Halbzeit) die Energieumwandlung fördert?

;-)

(mehr bei Spiegel-Online)

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WiFi-City

Aber die so entstehende netzfreie Zeit könnten sie ja nutzen, um Wasser holen zu gehen.

So der leicht sarkastische Schlußsatz im Spiegel-Online-Artikel "Mexiko City: WLAN statt Wasserwerk".

Worum's geht?
Unser aller "King" Marcelo (der selbe, der neuerdings publicity-wirksam Kriminelle aufmischt, Metrolinien bauen will (!), mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt und künstliche Strände in der Stadt anlegt) hat gestern angekündigt, den gesamten D.F. in ein riesiges, für die Bürger kostenloses WiFi-Netz zu verwandeln; wohl, um die 4000 Überwachungs-Kameras, die er installieren will, leichter kontrollieren zu können. Und da Computer-Hacker ja immer schlauer sind als jede Regierung, hat er gleich die Flucht nach vorn angetreten und gesagt: "Ach, macht doch wat Ihr wollt; ich kann sowieso nicht gegen Euch! Wir, die D.F.-Regierung sind großzügig und geben Euch freien Zugang."

Vergessen wird dabei, dass es riesengroße Schwierigkeiten bei der Wasserversorgung gibt. In Iztapalapa, z.B., gibt's seit Jahren im Winter kein Trinkwasser aus der Leitung, weil das Leitungsnetz dringendst einer Rundum-Erneuerung bedarf und deshalb der Druck nicht ausreicht (und trotzdem wählen sie immer die gleiche Partei, die offenbar nicht fähig ist, ein so grundlegendes Problem auch nur anzupacken - irgendwas stimmt da doch nicht, oder?).

Ein anderes Problem sind die ständigen (wenn auch oft nur Sekunden dauernden - das sind die, die CDs und Mikrowellen-Uhren zurücksetzen und Radiowecker blinken lassen) Stromausfälle, weil das Stromnetz (fast) genauso marode und alt ist wie die Trinkwasser-Versorgung.

Aber was interessiert mich, dass die iztapalapeños (heißen die so?) oder irgendwelche andere chilangos kein Wasser haben, wenn ich kostenlos im WLAN-Netz surfen kann (d.h. solange der Strom nicht ausfällt)...

;-)

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Nummernschilder für Fahrräder

Das D.F.-Verkehrs-"Ministerium" Setravi gibt 1000 Nummernschilder für Fahrräder heraus - einfach so. 200 seien für die neuerdings strampelnden Bürokraten (die gestern erstmals schwitzend und (natürlich) zu spät ins Büro, bzw. zu einer Kabinettssitzung im Hotel Sheraton Centro Histórico kamen* - die neuen Franzosen?); die anderen 800 werden an Radfahrer mit Interesse kostenlos verteilt.

Was nützen die Schilder? Nix - keine Registrierung; keine Rechte; keine Pflichten.
Und trotzdem werden dafür Steuergelder verschwendet, weil's der Setravi so gefällt.

(Nachricht auf El Universal)

* (sicherlich fand die "Sitzung" im Restaurant El Cárdenal statt, wo ich Marcelo vor einiger Zeit, mit Schlabberlätzchen bekleidet, die Knochen seiner pechuga de ternera ablutschen sah)

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